Ein Separator ist eine
Maschine, die etwas
(etwa Fleisch) mit
Hilfe der
Zentrifugalkraft
in Teile trennt.
Übertragen auf
menschliche
Gesellschaften
hieße das
beispielsweise
in gut und böse.
Der Separator, der
das dort bewerkstelligt,
ist die Hassmaschine.
Die läuft Tag und Nacht
auf allem,
was Öffentlichkeit
verspricht.
Aufmerksamkeit ist
dort die wichtigste
Währung und die
bekommt am
einfachsten,
wer hasst und spaltet.
Gut und böse war nie
ein wissenschaftlicher
Befund über die
menschliche Natur.
Es war immer ein
moralisches Urteil.
Früher von
Religionsgemeinschaften
gefällt.
Heute von (Teilen)
der Öffentlichkeit.
Lieber Ekkehard, ich verstehe ja deine Sichtweise. Bei Betriebswirten gehört dualistisches Denken zum Handwerk. Beim Rechnen und Bilanzen geht es um Zahlen. Natürlich mit Plus und Minus.
Aber gilt das auch für Menschen? Das Thema lautet ja, gibt es das Böse überhaupt ?
Bedeutet; ist das normal? Ist das natürlich? Ist der Mensch bösartig?
Wenn es so wäre, könnte man logischerweise nichts ändern? Dann wäre Erziehung sinnlos?
Auch Hoffnung und Liebe. Man bräuchte nicht weiter nach Talenten suchen oder fördern.
War immer so — war immer so !!!
„Neues Denken“ soll damit Schluss machen. Soll differenzierter sein. Ganzheitlicher.
Ich bleibe dabei. Der Mensch ist bei Geburt noch gut. Voll mit Anlagen, Talenten und Fähigkeiten, die auf Entwicklung warten. Bei guter Erziehung kann das Ergebnis nur positiv sein. Also gut.
Bei fehlender Ausbildung, Übung und Anwendung kann es sich nicht entwickeln. Also schlecht oder mangelhaft.
Da Kinder vor allem durch Imitation und Reflexion lernen, heißt die Antwort zum Thema;
Das Böse hat man dem Kind angewöhnt, angelernt oder hat es sich abgeschaut.
Egal, was Kafka, Kant oder Goethe dazu meint – mir gefällt mein Menschenbild besser.
Ich möchte nicht einer Art oder Rasse angehören, die als bösartig gilt. Du doch auch nicht? Oder ? Danke dafür, darüber nachzudenken und sogar einen Disput unserer Gelehrten auszulösen.
Gut und böse
Ich halte das duale Denken nicht für überholt, sondern für notwendig. Gegensätze oder Unterschiede muss ich einordnen können, um daraus Folgerungen zu treffen. Was bestimmt ganzheitliche Entscheidungen?
Gut und böse sind immer auch moralisch bewertete Gegensätze. Natürlich müssen sich darauf Religionen und Philosophen stürzen. Bei dem Gegensatz gut und schlecht geht das nicht, zumindest solange der erforderliche Sachbezug fehlt.
Gut oder böse können nur Menschen sein, weil es sich um Begriffe handelt, die vom Verstand geprägt sind. In der Natur gibt es das nicht. Wenn wir im Winter Körner für die Vögel ausbreiten, können wir aus diesen keine Veganer machen und der Wolf, der in der Schafherde wütet, agiert nur artgerecht. Als der Vesus Pompeji verschüttete, war dies ein ganz natürlicher Vorgang, wenn auch aus menschlicher Sicht höchst unangenehm.
Gut und böse gab es meines Erachtens schon immer, nicht erst, seit das Christentum die Erbsünde eingeführt hat. Der Fremde, besonders wenn er in Mehrzahl auftauchte, hat halt eine Entscheidung erforderlich gemacht: Nehmen wir ihn als Freund auf, müssen wir uns unterwerfen oder sollten wir ihn totschlagen?
Außerdem ist die Bewertung oft auch noch relativ. Wenn es mir in meinem Berufsleben gelegentlich gelungen ist, an der Rettung von Firmen, das heißt Arbeitsplätzen, mitzuwirken, wurde das positiv aufgenommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Menschen, die dabei ihre Arbeitsplätze verloren, dies genauso sehen konnten.
Noch einmal zum Bösen! Es ist eine Urerfahrung aller Menschen, und zwar nicht nur prädiziert auf den Anderen, sondern auch auf sich selbst. Daraus kann der Selbsthass entstehen. Von daher ist die Erfahrung des Bösen universal und nicht kulturabhängig. Kant hat dies in seiner Religionsphilosophie erkannt. Deshalb spricht er vom radikalen Bösen im Menschen schlechthin. Das Böse widerspricht Kants und Goethes Auffassung von der Willensfreiheit, die das Böse niederhalten kann. Kant meint in seiner Religionsschrift, dass, obwohl das Böse radikal im Menschen wurzelt, diesem gleichwohl als Schuld zuzurechnen sei. Ein Paradoxon. Goethe schreibt an Herder, dass Kant seinen Philosophenmantel mit dieser Lehre “beschlabbert” hat. Aus theologischer Sicht hat Kant jedenfalls Recht. Übrigens liegt Kants “Was kann ich erkennen?” kein subjektives Kant-Ich zugrunde, sondern ein universales Menschheits-Ich. Jenes als subjektives Ich zu deuten, war eines der vielen Denkfehler in Torstens Literaturreferat.
Es gibt nicht nur ein anerzogenes kulturelles Gewissen, sondern auch einen unzerstörbaren universalen Gewissenskern.Die katholische Tradition hat diesen seit 800 Jahren als Synteresis bezeichnet. Dass es ein Unzerstörbares im Menschen gibt, hat auch Franz Kafka in seinen Aphorismen behauptet.Wer dies als Provokation auffassen möchte, hat angesichts der Weltverhältnisse meine Sympathie. Trotzdem halte ich an Kant und Kafka fest: es gibt ein radikales Böses und ein unzerstörbar Gutes!
Ich habe hierzu ein paar Fragen: was ist denn dieses Böse, dieses radikale, universelle Böse?
— Wie drückt es sich aus, wie wird es gelebt und praktiziert, wie ist es definiert?
— Welches Tun, Reden und Denken ist böse und welches nicht?
— Gibt es das absolute Böse und wenn ja, was ist das?
Übriges: Thorsten viele Denkfehler zu unterstellen, fällt das auch unter das radikale Böse im Menschen?
Jetzt kommen die Beweise, dass sich unser Denken im Umbruch befindet. Nach meiner Erkenntnis, eine Wende vom dualen zum ganzheitlichem Denken.
Von der Fremdbestimmung zur Selbstbestimmung.
Seit Urzeiten wird uns eingeredet, wir seien böse. Die Lehre von der Erbsünde hinterlässt seine Spuren. Der Mensch ist aber fähig, sich aus der Tyrannei zu befreien. Auch wenn altes Denken von Philosophen und Theologen ständig wiederholt wird. Oder im rheinischen Karneval gesungen wird; „wir sind alle kleine Sünderlein – war immer so ——“.
Es muss nicht wahr werden, was ständig wiederholt wird.
Der Beweis, dass das Böse im Nährboden von Hierarchien gedeiht, wird uns täglich in den Medien vermittelt. Feindbilder gehören zum Tagesgeschäft von Autokratien.
Es passt nicht zusammen mit dem Menschenbild, dass der Mensch ein soziales Wesen sei. Die Natur hat uns für ein Miteinander vorprogrammiert. Ein Gegeneinander ist unnatürlich, toxisch und tödlich. Man benutzt es um Andere zu vernichten. Das ist böse und verstößt seit Urzeiten gegen die 10 Gebote, und seit 1948 auch gegen die Menschenrechte.
Es wäre doch an der Zeit uns von dieser Denkweise zu verabschieden.
Zur Anregung möchte ich ein Zitat beifügen, das eine andere Perspektive bietet und zu einer besseren Zukunft führen könnte;
„Betrachte den Menschen als ein Bergwerk, reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert. Die Erziehung kann bewirken, dass diese Schätze gefördert werden, um daraus einen Nutzen zu ziehen“.
Es gibt, gezwungenermassen beides, denn eins kann ohne das andere nicht existieren.
Gegenfrage: “Könnten wir nicht besser existieren, mit weniger Bösem?
„Gibt es Gut und Böse?“ ist ein gute Fortsetzung zu meinem vorangegangenen Thema „Neues Denken“, denn es gehört zu den Relikten des „Alten Denkens“.
Typisch dualistisch, mit spaltender Wirkung. Es geht um die Bewertung unseres Verhaltens und setzt voraus, dass eine übergeordnete Instanz vorhanden ist. Die Meinung darüber geht davon aus, dass die Bösen immer die Anderen sind. Unser Bewusstsein unterdrückt die eigene Bewertung, denn das Ego kennen wir ganz gut.
Anders ausgedrückt; unsere eigene, subjektive Beurteilung wird objektiv nur auf andere angewendet.
Wenn es uns in Zukunft nicht gelingt, das Individuum wieder gesellschaftsfähig zu machen, die Menschheit als Familie und unseren Planeten als Heimat zu erkennen, werden vielleicht einmal Archäologen oder Außerirdische erstaunt darüber sein, dass wir per Fernsehen, dem Untergang als Unterhaltung zugeschaut haben. Man wird dann vermutlich die Bewertung „homo sapiens“ in „homo malus“ ändern müssen.
Frag die Katze, frag die Maus.
Für wen geht’s gut und böse aus?
Für die Katze ist alles Ok, sie hat Nahrung.
Für die Maus ist auch alles Ok, denn als Nahrung ist die nützlich.
Haben wir Glück, dass Raubtiere noch nicht weiter über die Nützlichkeit des Menschen nachgedacht haben?
Die Antwort liegt im Wort selbst.
In welchem?