Ist Eskapismus eine Lösung?

Eska-was?
Der Begriff
Eskapismus
könnte in
der Hirnrinde
der Menschen
so selten sein
wie Promethium,
die seltenste
der seltenen Erden
in der Erdkruste.
Das war zumindest
der Eindruck
beim letzten
Saurüssel-Stammtisch.
Dabei hat
EVERYTHING
EVERYWHERE
ALL AT ONCE
gerade die
meisten Oskars
abgeräumt.
Ein rasanter
Ritt von
Eskapisten,
von Parallelwelt
zu Parallelwelt.
Ist Eskapismus
also ein
Begriff
dafür, was
ALLES
ÜBERALL
GLEICHZEITIG
(so die deutsche
Übersetzung des
Filmtitels)
stattfindet,
was aber
keiner bewusst
wahrnimmt?
Was sagt
das gute,
alte Lexikon?
Eskapismus,
sagt es,
ist die Flucht
vor der Realität.
Was bitte ist
Realität?

 

12 Gedanken zu “Ist Eskapismus eine Lösung?

  1. Karlheinz sagt:

    Die ganze Welt auf der Flucht? Keiner weiß wohin. Nur raus. In die Freiheit, Liberté, freedom, Uhuru. Aus der Demokratie. Aus Afrika. Aus der Kirche. Aus der Arbeit. Aus der Ehe. Aus der EU. Aus dem Kommunismus. Aus der Stadt. Aus dem Islam. Aus Syrien. Aus dem Nationalismus. Aus dem Verein?
    Da alle bisherigen Lebensformen an die Gemeinschaft gebunden waren, muss es noch einen anderen Grund geben, der die Auflösung verursacht. Es scheint, als ob die Unverbindlichkeit angestrebt wird. Die Verbindlichkeit, die jahrtausendelang als Wert galt, im freien Fall?
    Deuten wir Verbindlichkeit als Unfreiheit? Einem Wert, dem wir verdanken, dass wir überhaupt überlebt haben?
    Die Philosophie bietet den Schlüssel dazu durch die Frage; „Was stört uns an der Bindung“?
    Jeder hat seine Grund, aber es gibt eine Gemeinsamkeit. Es ist ein Gefühl der Ungerechtigkeit.
    Gerade 70 Jahre jung ist die neue Freiheit aus der Unterdrückung. Soziale Gerechtigkeit wurde zum management by potatoes und das scheint mir die wahre Ursache der Auflösungstendenzen, die man jetzt Eskapismus nennt.

  2. Karlheinz sagt:

    Schon wieder ein Fremdwort, das in meinem Sprachschatz nicht vorkommt, was mich zum Googeln zwingt. Das gilt auch für Streitkultur. Was soll darin kultiviert sein? Auseinandersetzung ist viel differenzierter und hilft beim Unterscheiden.

    1. Detlev Six sagt:

      “Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache”, sagt Ludwig Wittgenstein (sprachanalytischer Philosoph). Sei also darauf vorbereitet, dass AUSEINANDERSETZUNG und STREIT von anderen Menschen durchaus als synonym (schon wieder ein Wort, dass in deinem Sprachschatz nicht vorkommt?) begriffen wird.

      1. Karlheinz sagt:

        Danke, lieber Detlev – du darfst mich jetzt synonym auch “Streiteskapist” nennen – ohne *-in. Den Wittgenstein muss ich noch lernen, damit es philosophisch bleibt.

  3. Karlheinz sagt:

    Eskapismus – ein modisches Fremdwort. Erfunden von ein paar Akademikern, die mal wieder mit etwas Neuem glänzen wollten. Na gut – dann bleibt es wenigstens dort. Normale Menschen haben sich halt früher gedrückt, wenn es ihnen zu viel wurde. Mit dem alten deutschen Begriff „Eskapade“ hat es wohl auch nur die Wurzeln gemeinsam. Die frühere Übersetzung mit „Seitensprung“, scheint niemand mehr vom Hocker zu reißen. Als „verdeckte Eskapade“ ist er schon fast alltäglich geworden und einer der Hauptgründe für eine hohe Scheidungsrate.
    Nur als kurze Eigenerfahrung; In meiner 60 jährigen Ehe wurde es uns nie zu viel und deswegen gab es auch keinen Grund zur Flucht. Kein Eskapismus – Glück gehabt.

      1. Karlheinz sagt:

        Die Auseinandersetzung war das Maggi in der Suppe. Das war unsere selbstgemachte Realität. Sollten wir von unserem Glück davon laufen?

        1. Detlev Six sagt:

          Du hast immer betont (siehe deine Kommentare zum post ” Streitkultur”), dass du Streit ablehnst und auch für überflüssig hältst. Ist Auseinandersetzung für dich das Diminutiv des Streits?

  4. Hans Zangl sagt:

    Mit dieser Frage kann man sich wunderbar unterhalten und eventuell auch streiten. Grundsätzliche philosophische Erkenntnisse sind damit aber nicht möglich. Lauter ungeklärte Begriffe (Eskapismus, Lösung für wen, für was, wann, wozu und generell: was ist eine Lösung?)
    Wozu also so eine Frage am Philosophenstammtisch? Ist der Stammtisch vielleicht auch eine Flucht vor der Realität des Alltags?

    1. Detlev Six sagt:

      Grundsätzliche philosophische Erkenntnisse sind nicht nur für Anhänger der ontologischen Philosophie möglich. Da die Philosophie auch andere Denkrichtungen kennt, sind grundsätzliche philosophische Erkenntnisse auch anders möglich. Ausser man ist dogmatischer Anhänger der ontologischen Richtung und erkennt nur deren Erkenntnisse (besser: Spekulationen) als allein gültig an.

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