Ist Gewissen anerzogen oder angeboren?

Reine Glaubenssache.
Gottesgläubige sind
überzeugt, dass der
Mensch eine Menge
Angeborenes mitbringt.
Auch das Gewissen.
Gottesgaben eben.
Atheisten glauben das nicht.
Sie sind von einem
Blankomenschen
überzeugt.
Der sich im Laufe
seines Lebens,
mit freundlicher
Hilfe anderer,
alles selbst aneignet.
Keinen Vorschuss
durch Gott braucht.
Beweisen können
sie das nicht,
sie müssen das glauben.
Ha, sagt da triumphierend
der Gottesgläubige,
ihr schlaumeiernden
Gottlosen, ihr müsst
also auch glauben.
Klar, wir können
nicht alles wissen.
Wir glauben aber an
unterschiedliche Sachen.
Ihr an Gott,
wir an uns.

4 Gedanken zu “Ist Gewissen anerzogen oder angeboren?

  1. Andreas Stocker sagt:

    Gewissen ist erst mal ein rein subjektives Empfinden. Ein Baustein des Gewissens wird mit der Geburt mitgegeben, der wesentliche aber durch Kultur und Lebensumstände. Man spricht auch von einem öffentlichen Gewissen, also Werten, nach denen die Gesellschaft nicht immer ihr Handel ausrichtet. Grundsätzlich kommt es aber erstmal vom Individuum.
    Voraussetzung für Gewissen, ja in jedem gewissenhaften Umgang mit Mitmenschen ist: Empathie und zwar eine Empathie die nicht auf den eigenen Vorteil aus ist. Nur wer einen anderen Menschen versteht oder ernsthaft versucht zu verstehen, kann im objektiven Sinn gewissenhaft handeln. Das muss aber nicht heißen, dass er das Handeln des Anderen billigt oder dass das ohne Konsequenzen bleiben kann. Das ist eher ein neutraler bzw. mehr oder weniger objektiver Ansatz zum Mitmenschen und er kostet oft viel Kraft. Auf sich selbst bezogen ist es aber ganz etwas anderes, ob man sein eigenes Handeln vor seinem eigenen Gewissen vertreten kann.

  2. Do Pfrogner sagt:

    Gewissen kommt von Wissen und ist eine reine Kultur-Leistung. Jedes Kind liebt Tiere und ißt später doch oft Tierfleisch und manchmal sogar Menschenfleisch. Je nach Erziehung und Umwelteinfluss.

  3. Karlheinz Raum sagt:

    Am Stammtisch, zu dem sich immerhin 6 Freunde, trotz Fußball, eingefunden hatten, überwog die Meinung, dass der Mensch bereits bei Geburt eine ganze Menge geistige Qualitäten mitbringe. Die quasi vorprogrammiert wären. Dazu soll auch das Gewissen zählen. Leider kam ich erst zum Schluss zu Wort, da die Meinungsbildner kaum Luft ließen für andere Ansichten. Ich versuchte es mit Logik, die dann doch dazu führte, dass einige nachdenklich wurden.
    Ich kann auch nicht bestätigen, dass ein Irrglaube nur Atheisten vorbehalten ist oder nur Gläubige Vorurteile zu ihrer eigenen Ansicht machen.
    Der logische Ansatz war, dass die Voraussetzung für Gewissen das Vorhandensein von Wissen bedingt. Mindestens ist aber das Wissen über gut und böse erforderlich, denn ohne gibt es kein Gewissen. Beides kommt in der Natur überhaupt nicht vor. Woher soll ein Embrio dann dieses Wissen haben ? Gut und böse ist nur eine Ableitung von nützlich und schädlich.
    Bei dieser Erklärung kamen wir auf das Unterbewusstsein, dass dafür verantwortlich sein soll, dass doch schon Spuren von Gewissen vorhanden sein sollen, aber das ist kein Fachwissen.
    Unterbewusstsein ist am besten mit dem Begriff Instinkt zu erklären, der bei allen Lebewesen das Grundverhalten steuert, das uns hilft zu überleben. Man kann es auch mit Trieb beschreiben, den wir hauptsächlich der Tierwelt zuordnen. Ausnahme scheint der Triebtäter sein.
    Zusammengefasst gibt diese Erklärung ein klares Nein zu der Frage, ob Gewissen angeboren sei.

  4. Roland Duerre sagt:

    Ich halte die Frage “Ist Gewissen anerzogen oder angeboren?” für irrelevant.
    Gewissen gehört zu der paradoxen Welt von Pflicht, Verantwortung, Frust, Leid, Moral und Ethik und macht das Thema noch unerfreulicher. Ich denke mir, dass für all das gelten sollte, weniger ist mehr! Das gilt auch für das Darum-herum-überlegen in der Philosophie. Lasst uns mehr über Dinge wie Augenhöhe, Achtsamkeit, Empathie, Sympathie, Toleranz, Lust und Freude reden und nachdenken.
    Genauso wie ein Mensch, der sich verändern will, nicht versuchen sollte, seine Schwächen zu korrigieren, sondern seine Stärken zu mehren.

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