3. Gedanke: Kann ein philosophischer Stammtisch zur Weisheit führen?

Die Weisheit hat
einen schlechten Ruf.
„Der hat die Weisheit
mit Löffeln gefressen“,
heißt es und der Angriff
auf die Person
und nicht auf den
Sachverhalt ist
unüberhörbar.
Was ist passiert?
Der „Löffelweise“
hat Wissen hinterfragt.
Woher hast du das?
Hast du Belege dafür?
Gibt’s Beweise?
Wenn dann nur
die Antwort bleibt:
Dem isso.
Das weiß doch jeder.
Das war schon immer so.
Dann fühlt sich der
Angreifer ertappt und
sein Kamm geht hoch.
Weisheit ist
das Wissen,
welches Wissen
verzichtbar ist.
Und es gibt jede Menge
überflüssiges Wissen
auf dieser Welt.
Wenn Mitglieder
eines Stammtisches
kritisch sind,
dann trennt sich schnell
die Spreu vom Weizen.
Jede Zusammenfassung
eines Mitglieds,
jedes Nachfragen,
zwingt überflüssiges
Wissen zum Gehen.
Weisheit bleibt,
wenn zum Schluss
ein Begriff,
ein literarischer Satz,
das Thema des Abends
treffend beschreibt.

 

2 Gedanken zu “3. Gedanke: Kann ein philosophischer Stammtisch zur Weisheit führen?

  1. Karlheinz sagt:

    Wie wäre es einmal die geistige Entwicklung eines Menschen in eine Reihenfolge (Reifeprozess) zu bringen ? Der Normalfall dürfte wohl mit der kindlichen Neugier beginnen. Diese natürliche Anlage/ Begabung wird geformt durch die Erzieher (mehrheitlich Mutter).
    Danach geht es in die Schulen und ab der Pubertät beginnt der Reifeprozess. Hier beginnt der Glaube an das, was uns Erzieher beigebracht haben. Die Natur benötigt dafür Zeit, Wärme, Sonne und Wasser. Beim Menschen hat das die Religion übernommen und mit dem Crashkurs der Firmung oder Konfirmation beendet. Begleitet wird dieser Prozess durch den vorbildlichen Glauben der Eltern und der Gesellschaft, in die wir hineingeboren wurden. In der Schule gibt es noch ergänzend der Religionsunterricht, bzw. Ethik, während getaufte Kindern noch den Kommunions/Konfirmationsunterricht besuchen dürfen.
    Die Schulen nennen das Ende dieser Zeit Hauptschulabschluß, mittlere Reife oder Abitur /Matura.
    In dieser Zeit hat auch das menschliche Gehirn die Kapazität erreicht, um es mit zusätzlichem Wissen anzureichern, unter Anleitung zu forschen (man nennt es dann Studium).
    Das Resultat wäre demnach die Erkenntnis aus dem Gelernten vernünftige Schlussfolgerungen zu ziehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt könnte die Weisheit einsetzen.
    Aus der Erfahrung können wir allerdings beobachten, dass nicht alle, die diesen Prozess durchlaufen haben, auch weise handeln.
    Es muß da noch etwas anderes geben.
    Es gibt tatsächlich bereits Kinder, die sehr klug sind, während andere, sogar mit Hochschulreife, nicht zur Vernunft kommen. Woran mag das liegen ? Was ist der Unterschied zwischen Weisheit und Klugheit ? Kann man es erlernen?
    Aus meiner Lebenserfahrung heraus, hat dieses Phänomen mit dem Begreifen von Zusammenhängen zu tun. Anders ausgedrückt; dass Ursachen auch Wirkung haben und durch Taten ausgelöst werden.
    Wenn das stimmt, gewinnt das aus dem Sanskrit stammende Wort “Karma” eine andere Bedeutung, da es wörtlich übersetzt, die Tat bedeutet. Im Hinduismus und Bhuddismus ist die höchste Stufe der Erkenntnis – Erleuchtung.
    Das wäre mal ein spannendes Thema für einen der nächsten Stammtische. Was meint ihr dazu ?

  2. Inge sagt:

    Ein Bild aus der Bibel
    “Er hat die Worfschaufel in seiner Hand und wird die Spreu vom Weizen trennen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.”
    Mt 3,12

    Das Korn trägt den Lebenskeim in sich und wird zu erneuter Frucht. (Brot des Lebens)

    Das überflüssige Nichtwissen lassen, führt auf den guten Weg.

    *Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit*
    Gal 5,22-23)

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