Kann man Demokratie lernen wie Rechnen?

Wenn 1+1 auch
einmal 1 ⅓ ergeben
dürfte, dann ja.
Jetzt weiß aber
schon ein Kleinkind:
1+1=2
Punkt.
Die Eindeutigkeit
von Fächern
wie Rechnen
disqualifiziert
die Demokratie
als Schulfach.
Sie wäre eine
IDEENLEHRE.
Es gäbe kein
richtig und falsch,
kein allgemeines
Anerkennen
von Ergebnissen.
Damit auch ja
niemand auf
die Idee kommt,
so ein Teufelsfach
als Schulfach
einzuführen, ist
der harmlose Begriff
„Ideenlehre“ als
IDEOLOGIE
schon einmal
vorsorglich
in die Verbotszone
übersetzt und
gedeutet worden.
Als Schimpfwort
für unliebsame
Weltanschauungen.
Dabei wäre Demokratie
als Schule des
freien und selbstbestimmten
Denkens ein Fach,
das es noch nicht gibt.
Weder an der Schule,
noch an Universitäten
lernen wir die
Unabhängigkeit des Denkens.
Höchstens Erfüllungsdenken
in vorgegebenen Bahnen.

 

16 Gedanken zu “Kann man Demokratie lernen wie Rechnen?

  1. Karlheinz Raum sagt:

    Ein wichtiger Baustein zum Erlernen der Demokratie wäre die Beratung. Quasi als Vorstufe zur politischen Entscheidung.

  2. Wolfgang Engel sagt:

    Ich bin Förderlehrer in Rott am Inn,….gewesen.
    An unserer Schule wurde Demokratie im Sozialkunde-unterricht gelehrt, natürlich noch lange nicht praktiziert. Es gab schon Momente der Praxis, z.B. bei der Klassensprecherwahl oder bei der Wahl eines Ausflugszieles. Dabei wurde vor der Wahl auch das Für und Wider in der Klasse erörtert. Immerhin ein schöner Anfang.
    Ob man Demokratie lernen kann wie das Rechnen? ….NEIN.
    Beim Lösen einer Aufgabe wird so etwas wie “Verantwortung” nicht gebraucht. Mathe ist nüchtern, rational. In einer Demokratie wird um das richtige Vorgehen “gerungen”. Dabei braucht es natürlich auch Nüchternheit und Rationalität in der Argumentation, aber gleichzeitig ist man konfrontiert mit Wünschen, Bedürfnissen, Gefühlen und Emotionen.
    Wie reagiere ich denn, wenn ich erkennen muss, dass mein Denkansatz fehlerhaft war?
    Wie reagiere ich, wenn ich überzeugt bin von der Richtigkeit meiner Argumente, aber diese Holzköpfe es nicht einsehen wollen?
    Hier ist der ganze Mensch gefordert. Und wir alle wissen, dass die Evolution, (in diesem Fall die geistige Evolution) in jedem Individuum ganz unterschiedliche Geschwindigkeiten entwickelt. Wir haben nunmal nicht alle die gleiche Bewusstseinsebene erreicht.
    An dieser Stelle könnte Schule einen wichtigen Beitrag leisten. Aber bitte nicht als Schulfach. Sondern immer dann, wenn sich im Schulalltag eine geeignete Situation ergibt. Diese dann nutzen, ganz aktuell drauf eingehen, egal welches Fach gerade auf dem Stundenplan steht. Es geht um Persönlichkeitsentwicklung. Um die Frage: Was ist eigentlich Verantwortung, und wie äußert sie sich in der konkreten Situation. In welchem Verhalten spiegelt sie sich wider? Ein Demokrat MIT diesem Handwerkszeug wird sich anders verhalten als ein gehorsamer Staatsbeamter.
    In diesem Sinne ist das Lernziel DEMOKRATIE im Lernort Schule durchaus geeignet!
    Ich als Förderlehrer hatte im Rahen meiner Lehrtätigkeit die Möglichkeiten dazu. Und ich habe sie genutzt. Natürlich muss ich auch sehen, dass ein Klasslehrer in viel stärkerem Maße an seinen Lehrplan gebunden ist und kaum Zeit für derartige “Ausflüge ins richtige Leben” hat.
    Das Ganze wird ja immer wieder diskutiert, aber leider ist der politische Wille dafür NOCH nicht vorhanden.
    Geistige Evolution arbeitet langsam…..
    Aber sie arbeitet!

  3. Do sagt:

    Ein demokratischer Vorschlag von der untersten Basis:
    Kann man die Schrift dieser Dokumente nicht etwas größer und farblich prägnanter machen?
    Es denkt sich schneller als es sich lesen läßt.
    Danke!

    1. Detlev Six sagt:

      Schrift vergrößern ist einfach:

      strg-taste (Steuerungstaste, meist ganz links unter dem Tastenfeld) festhalten und mit + und – (neben dem numerischen Feld rechts) vergrößern und wieder verkleinern (mit strg und 0 wird die Schrift auf die Ursprungsgröße zurückgeführt).

      Bildschirm – Kontrast erhöhen ist etwas komplizierter. Bei Einstellungen (unter der Windows-Taste) findest Du die nötigen Optionen. Die Kontrast-Frage stellt sich ja allenfalls bei den Stichwörtern links vom post, die grau sind. Die aber musst du ja nicht lesen, die sind nur für die Suchmaschinen.

      Falls du Geräte von apple hast (oder sonstige tablets und smartphones). Da ist das vergrößern der Schrift noch einfacher. Durch das Ziehen des Bildschirms.

      1. Do sagt:

        Lieber Detlev,
        wäre es nicht einfacher, wenn DIESE Deine Vorgabe, in der ich gerade schreibe, von Haus aus ALTERSGERECHT gestaltet wäre?
        Anstatt, dass jeder das daheim selber basteln muss – nach Deinen Vorschlägen, für die ich Dir zwar danke. Aber bestimmt nicht jedesmal, wenn ich Saurüssel-Angelegenheiten lesen will, selbst vornehme. Braucht ja nicht ganz so groß wie obige Überschrift zu sein, die mir nur zeigt, dass es gehen würde.
        Liebe Grüße Do

        1. Detlev Six sagt:

          Liebe Do,
          wordpress, auf dem die Saurüssel-Seite veröffentlicht wird, ist eine streng formatierte Blog-Software mit standardisierten Programmteilen. Dabei sind die Schriften mit ihren Größen und Kontrasten so festgelegt, wie es einer mittleren Seh-und Lesegewohnheit entspricht. Würden wir (der Webmaster ist mitgemeint) daran etwas ändern wollen, entspräche das einem hohen Aufwand, der möglicherweise bei anderen Lesern wiederum nicht gut ankäme (Beschwerden gibt’s immer nach allen Richtungen). Änderungen sind bei weitem nicht so leicht zu bewerkstelligen wie bei Email-Programmen oder Word-Dateien, bei denen ich die Typo-Größe mit nur zwei Clicks verändert hätte.
          Hoffe auf dein Verständnis.
          Grüsse
          Detlev

        2. Do Pfrogner sagt:

          Lieber Detlev,
          danke für Deine Antwort! Unflexibles Programm. Und normale Größe ist es mal auf keinen Fall, eher Sparformat (auch für Druckerfarbe!)
          Les’ ich halt weiter, mit Lupe und Unlust.
          Liebe Grüße trotzdem
          Do

  4. Ekkehard sagt:

    Man kann über die Demokratie nachdenken. Man kann das Glück haben, in einer Demokratie zu leben. Man kann behaupten einer Demokratie anzugehören. Aber Demokratie lernen kann man nicht!
    Hierzulande schätzt man die Demokratie hoch ein und ist den Erfindern dieser Staatsform in Athen sehr dankbar. Ob das damals die Sklaven in der Stadt und die Vasallen im Attischen Seebund auch so gesehen haben? Platon hat jedenfalls die Demokratie verworfen, weil er sie nur in ihrer Spätphase erlebte, als die Politiker die demokratischen Instrumente mehr zu ihrem eigenen Nutzen einsetzten und den Staat verfallen ließen. Er träumte von einer untadeligen Elite die ausschließlich politisch entscheiden sollten – eine reine Utopie. Der Staatsphilosoph Karl Popper, Gegner von Platons Lehre, stellte die freiheitlichen demokratischen Rechte aller Menschen in den Vordergrund. Er war überzeugt, mit seinen Lehren die diktatorischen Mächte dauerhaft verdrängen zu können – auch eine Utopie? Dazwischen Churchills Bonmot „ die Demokratie ist die beste aller schlechten Staatsformen“.
    Eine Vergleichbarkeit mit der Mathematik gibt es nicht. Mathematik ist immer eindeutig, meist unbeliebt und nie wandelbar. Die Grundrechenarten muss man lernen, weil man ohne sie schnell im Alltagsleben benachteiligt ist. Es gibt auch im politischen Bereich Schulung, Schulen eher nur in autoritären Strukturen. Ich habe noch gelernt, was dem Führer und der Bewegung zu verdanken ist und wie sich ein deutscher Junge verhalten muss. Ich habe das alles vergessen dürfen, weil ich seit Urzeiten nicht mehr in einer Diktatur lebe.
    Was wären auch die Lerninhalte einer Demokratie? Wer wollte schon das Grundgesetz auswendig lernen. Außerdem würde es wenig bringen, weil es schon in Kufstein nicht mehr gilt. Einige Grundbegriffe sollte man allerdings schon kennen: Menschenwürde, Meinungsfreiheit, Wahlrecht, Gewaltenteilung. Es ist kaum mehr Lernstoff als das Kleine Einmaleins und mit Einhaltung der Anstandsregeln kommt man schon aus. Und wenn wirklich wegen vermeintlichen Grundrechten demonstriert wird, Andere dem Tierschutz Verfassungsrang geben wollen und Dritte den Rassismus bekämpfen indem sie dem Mohrenwirt einen anderen Namen geben wollen? Wen stört es, wenn keiner ausfällig wird?

    1. Detlev Six sagt:

      Glaubst Du wirklich, dass ein Schulfach “Demokratie” sich mit dem heutigen Stand der Demokratie zufrieden geben darf? Sollte das Fach nicht offener gehalten werden?

      1. Ekkehard sagt:

        Nein, ich bin mit dem Zustand unserer Demokratie keineswegs zufrieden. Aber was hat das mit der Schule zu tun? Ich erwarte auch nicht, dass in einer Massendemokratie die Masse aus lauter guten Demokraten besteht. Aber Ansprüche sollten doch erfüllt werden. Mir fehlt etwas die Bereitschaft der Verantwortlichen zur Ordnungspolitik und deren Anerkennung durch die Wissenden. Wir alle wollen doch die Demokratie, leider aber auch weil sie ziemlich gemütlich erscheint.
        Was mich in unserem Lande stört: Eine Friedenspolitik ist nicht ehrlich, wenn man sich selber nicht schützen kann. Ein Polizei, die uns schützen soll ist zu bedauern, wenn man ihr vorwirft, dass sie zu hart durchgreift oder aber nichts tut. Freie Meinung ist toll, aber nur wenn die Regeln des Rechtsstaats auch im Internet durchzusetzen sind. Es ist schwer und oft unmöglich, Versprechungen nach Wahlen auch zu erfüllen. Aber darf man sie dann einfach totschweigen?
        Ich höre jetzt auf, weil das alles sonst nur in ein Gejammere ausartet.

  5. Karlheinz Raum sagt:

    Demokratie als Lernfach – aktuelle Bewertung: mangelhaft.
    Kerndisziplin von Demokratie ist die Meinungsfreiheit – gültig in Deutschland seit 23.5.1949
    Feste Meinungen und Vorurteile sind Relikte autokratischer Systeme und sollten in Demokratien durch Vielfalt von Meinungen ersetzt werden. Leider ist dieses Ziel noch nicht erreicht worden. Praktiziert wird eine Mischung aus alt und neu und ein Gefühl von Demokratie ist erkennbar, weil andere Meinungen erlaubt und sogar im Parlament öffentlich genannt werden dürfen. Es gibt zwar keine Diktatoren und Monarchen mehr, sondern eine Vielzahl von Parteien und über 700 Abgeordnete, hinter denen massive Wirtschaftsinteressen nicht sofort erkennbar sind. Der Unterschied besteht darin, dass die Mächtigen nicht im Parlament sitzen. Von den Stellvertretern, die man Abgeordnete nennt, verlangt die Regierung, dass sie dem Wohle des Volkes dienen und Schaden abwenden. Es hängt also von der Loyalität und Lauterkeit ab, welcher Seite der Abgeordnete mehr zugeneigt ist oder sich an seinen Amtseid gebunden fühlt. In der Praxis hat sich daraus ein Kampf um die sogenannte Mitte (Mehrheit) entwickelt. Wobei die Programme das Ergebnis von Befragungen ist. Man erkundet über Meinungsforscher die Wünsche der Wähler und es ist nicht verwunderlich, wenn in den Wahlprogrammen mehrheitlich identische Meinungen stehen. Sie unterscheiden sich nur an den Rändern, wo die einen mehr national ausgerichtet sind, die anderen mehr konservativ oder sozial, liberal oder übergeordnete Ziele anbieten, wie besseres Klima, Umwelt, Sicherheit, Bildung und Frieden. Der Nachteil ist, dass Einigung über zu viele Meinungen, viel Zeit kosten und die behindern wiederum den Fortschritt.

    Mein Vorschlag, um aus diesem Dilemma herauszukommen, wäre eine Änderung von politischen Begriffen, die mehr Klarheit bieten. Zum Beispiel; Wahlversprechen mit Umsetzungsgarantien (Gewährleistung). Kandidaten dürfen nicht von der Partei nominiert werden. Werbung verboten. Haftung für Falschaussagen. Korruption muss bestraft und Lobbyismus geächtet werden.

      1. Karlheinz Raum sagt:

        da der Mensch lernfähig ist, kann er alles lernen – sogar Demokratie. Die Amerikaner versuchten es nach dem 2. Weltkrieg meiner Generation beizubringen, aber noch vor dem °Hauptschulabschluss° sind wir sitzen geblieben.

  6. Do Pfrogner sagt:

    Wenn das Fach Demokratielehre genau so unbeliebt wie Mathematik gestaltet würde, könnte man es wohl vergessen.
    Andrerseits wird es höchste Zeit, den Kindern ihre Wahlrechte und die Vorzüge der Demokratie nicht nur gut zu erklären, sondern es in den jeweiligen Klassen auch schon mal im Kleinen einzuüben.
    Damit sie sich später in einer lebendige Demokratie von unten bewusst und selbstbewusst engagieren können.

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