Macht uns der Wohlstand narzisstischer?

Raus aus der
geistigen Umnachtung
durch Gott.
Raus aus dem
Erbgefängnis
von Darwins Gnaden.
Was bleibt da?
Der Narzissmus.
Rein in die
Selbstermächtigung.
Aufmerksamkeit.
Anerkennung.
Bewunderung.
Kann man alles kaufen.
Mit
Geld.
Gewalt.
Genie
(selbsternanntes).
Musk.
Putin.
Trump.
Was kostet die Welt?
Meistens
den Wohlstand
der vielen.

 

6 Gedanken zu “Macht uns der Wohlstand narzisstischer?

  1. Karlheinz sagt:

    Unser Ego stärken zu wollen, resultiert aus dem zunehmend, materiellen Wohlstands-/Wachstums- und Leistungsdenken und bringt im Extremfall Symptome wie Gier, übertriebenes Streben nach höherem sozialen Status, Selbstüberschätzung hervor. (auch Egozentrik oder Individualismus genannt). Je stärker dieses Streben ausgeprägt ist, desto mehr verkümmert das Gemeinschaftsgefühl.
    Dem versuchen sich spirituelle Menschen zu entziehen – Yoga, Meditation, Gebet, Gesang, Waldbaden und weitere spirituelle Praktiken sollen zum Auflösen von egozentrischen Tendenzen führen. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass häufig das Gegenteil der Fall ist. Man nennt es; spiritueller Narzissmus.
    Zur Entwicklung gibt es ein reichhaltiges Angebot. Die Anbieter versprechen keine Heilung, sondern Ausbildung, Einweihung, Selbstheilung, Achtsamkeit und vieles mehr. Wenn das Klassenziel nicht erreicht wird, kann man ja wiederholen oder in die nächste Klasse aufsteigen. Natürlich gegen Bezahlung.
    Narzissmus – psychologisch als Persönlichkeitsstörung bekannt – ist ein Phänomen, das bis vor ca 100 Jahren fast ausschließlich in der herrschenden Klasse vorkam. In der Neuzeit zunehmend in großen Wirtschafts-, Unterhaltungsunternehmen, sowie in der Politik.
    Erkennungsmerkmal ist; sicheres Auftreten, ausgezeichnete Rhetorik, schauspielerische Fähigkeiten und Überzeugungskraft. Sie benutzen jedes Mittel, um ihr Ziel zu erreichen, auch Täuschung, Lüge und Gewalt. Ohne Rücksicht auf Verluste.
    Es gibt relativ wenig Fachliteratur über die Pathologie dieses Verhaltens.
    Das hängt damit zusammen, dass Narzissten sich nie behandeln lassen, weil sie ihr Verhalten als positive Fähigkeit verstehen. Erfahrungen darüber stammen überwiegend von den Opfern, die sich psychologisch behandeln lassen, was aber die Ursache leider nicht beseitigt.
    Verwertbare Nachweise gibt es mehr aus den geschlossenen, psychiatrischen Abteilungen, wo vor allem Forensiker direkt mit den Tätern zu tun haben, soweit man sie nicht schon vorher aus dem Verkehr gezogen hat. Das passiert aber leider nur in der Politik durch Abwahl und bei Konzernen durch gigantische Abfindungen, während die Opfer leer ausgehen.

  2. Roland Duerre sagt:

    Für mich sind Narzissmus und vor allem Hedonismus relevante Teile des Menschseins. Die Ausbildung dieser Bedürfnisse sind im Wohlstand genauso möglich wie in einer Mangelsituation.

    1. Detlev Six sagt:

      Das ist richtig, ich habe auch nur die Auswüchse beschrieben, weil die mehr hergeben. Der tägliche Narzissmus, dem ich selbst fröne, ist vergleichsweise langweilig. Ausserdem lag mir daran, das menschliche Streben ein wenig zu verunglimpfen, das so oft der kreisförmigen Bewegung folgt: Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln. Aber das ist dir wahrscheinlich zu negativ.

      1. Hans Zangl sagt:

        Ja, das Normale, das Alltägliche, das Miteinander, das Herzliche, das … ist langweilig, das machen ja fast alle, da kann ich nicht herausstechen. Da bin ich einer von vielen, da bekomme ich zu wenig Aufmerksamkeit und Bewunderung, da bin ich nicht “Groß”, Elite, Führer oder irgendein Super… oder Megamensch (und was kommt nach Mega?)

        Narzismus hat es schon immer gegeben, wird es auch immer geben, gibt es auch bei anderen Tieren.Es verändern sich nur die Methoden und Werkzeuge und dieser Prozess verläuft nicht linear sondern stark exponentiell.

        Mit der Globalisierung, dem Internet, der Digitalisierung und der KI stehen aktuell viel mehr Menschen neue und wirkungsvolle Werkzeuge zum Ausleben des Narzismustriebes zur Verfügung und dieser Prozess geht unablässig weiter.

        Letztendlich kann dieser Prozess des Narzismus durch die grundsätzlichen Triebkräfte der Evolution, dem Überleben im und durch Wettbewerb um beschränkte Ressourcen, erklärt werden. Aufmerksamkeit und Bewunderung von Vielen (nicht nur vom Partner oder der Partnerin) ist eine sehr beschränkte Ressource!!!

    2. Karlheinz sagt:

      Der Umgang damit hängt davon ab, ob man es als menschliche Fähigkeit betrachtet oder als krankhafte Persönlichkeitsstörung.

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