Was ist der Unterschied zwischen Wissen und Weisheit? (die etwas Längerfassung)

Der Ozean des Wissens
wird jeden Tag größer und tiefer.
Und in der tiefsten Tiefe ist
die Weisheit verloren gegangen.
Verloren?
Die Herren (gibt‘s auch Damen?)
von Big Data arbeiten fieberhaft
an Quantencomputern,
die diese Weisheit heben sollen.
An Algorithmen für die ultimative
Synthese des weltweiten Wissens.
Haben wir arme Würstel damit
keine Chance mehr auf die Weisheit?
Doch.
Mitten im Saurüsselland sitzt ein
Quantencomputer um einen runden
Tisch und leistet Widerstand.
Er arbeitet mit den besten Mitteln,
die für einen
Algorithmus zur Verfügung stehen.
Mit Köpfen.
Denn Weisheit ist ganz einfach.
Einfach das überflüssige Wissen.
Eliminieren.

 

3 Gedanken zu “Was ist der Unterschied zwischen Wissen und Weisheit? (die etwas Längerfassung)

  1. Karlheinz sagt:

    Aus meiner Sicht ist Wissen eine hilfreiche Voraussetzung für Weisheit. Ich habe aber schon Menschen kennengelernt, die ohne umfangreiches Wissen, kluge Entscheidung getroffen haben. Die Klassiker der Religionsgeschichte hatten damals andere Voraussetzung, um die Wirkung einer Ursache zu erkennen. Das klassische Beispiel dafür ist der Begriff Karma aus dem Hinduismus, der heute als eine Art Schicksal gedeutet wird. In seinem Urspung (sanskrit) bedeutet Karma die Tat. Die wiederum ist die Umsetzung des Wollens. Daraus können wir heute das Gesetz von Ursache und Wirkung erkennen und nennen es nicht mehr Karma, sondern, dass unser Schicksal mit unserem Tun oder Nichttun zusammenhängt .

  2. oskar wrage sagt:

    Lieber Detlev

    Mit Deiner Aussage, dass Weisheit ganz einfach wäre und man lediglich das “überflüssige Wissen” eliminieren müsse, hast Du Deinen Philosophen – Kolleginnen und Kollegen eine ziemlich schwierige Denkaufgabe gesendet!
    Dass sich Weisheit vorwiegend aus Wissen, Klugheit,Intuition, Erkenntnis sowie der Kenntnis über Wechselwirkungen generiert, darüber herrschte am 22.Mai weitestgehend Einigkeit in der großen Stammtischrunde.
    Es bleibt jetzt nur noch die Frage zu klären, wie und woher erhalten wir die gesicherte Erkenntnis darüber, was “überflüssiges Wissen ” eigentlich ist?
    Vielleicht hilft uns dabei das weise Urteil des biblischen Königs Salomon ( ca 1000 v. Chr.)weiter?
    Salomon mußte darüber urteilen, wer die “richtige” Mutter eines neugeborenen Kindes ist, um das sich zwei Wöchnerinnen stritten.
    Er machte daher den Vorschlag, den Säugling in zwei Hälften zu teilen und dann beiden Frauen zu übergeben.
    Nur eine der Streitenden war bereit, dies zu akzeptieren .
    Die andere flehte darum, das Leben des Kindes zu schonen und verzichtete (…)
    Mit – ” du bist die wahre Mutter ” – soll der Herrscher und oberste Richter schlußendlich zu deren Gunsten geurteilt haben.
    Auf das Wissen – wer die tatsächliche biologische Mutter des Kindes ist – verzichtete der Monarch offensichtlich!
    Der König hat damit ” ganz einfach ” das “überflüssig” gewordene Wissen für alle Zeiten eliminiert! ( versenkt )

    Übrigens : König Salomon wird seit mehr als 3000 jahren wegen seiner Weisheit gerühmt!

    Herzliche Grüße
    vom Oskar

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