Was ist Rache?

Die Reaktion auf
eine als ungerecht
empfundene Aktion.
Rache erfolgt meistens
mit kurzer Lunte
und nicht mit Verstand.
Die Folgen.
Entsprechend.
Gerechtigkeit ist der
zivilisatorische
Versuch, die archaische
Rache zu ersetzen.
Statt Rachewestern
Gerichtsverhandlung.
Statt Rache Gerechtigkeit.
Das aber funktioniert nur,
wenn es eine allgemein
anerkannte höhere
Instanz dafür gibt.
Wie die Gerichtsbarkeit.
Nur.
Die Schwachen
erkennen sie an.
Die Mächtigen
tricksen sie aus.
Wie schon Ernst Bloch sagt.
Das Auge des Gesetzes
sitzt im Gesicht der
herrschenden Klasse.
Gerechtigkeit hat viele
schöne Bücher in den
Regalen der Universitäten
hinterlassen, aber leider
wenig im täglichen Leben.

 

6 Gedanken zu “Was ist Rache?

    1. Karlheinz Raum sagt:

      Dahinter steckt das Verbot der Selbstjustiz und wird vom gläubigem Volksmund gedeutet mit; kleinere Sünden bestraft der “Herr” sofort – größere das “Jüngste Gericht”. In der Praxis übernimmt man oft die “Herr”-schaft selbst” und rächt sich, weil man nicht warten will bis zur Höchsten Instanz oder gar verjährt. Bei den eigenen Taten hofft man auf einen milden Richter oder einen guten Anwalt. Für die Gesellschaft am unerträglichsten sind die Täter, die glauben, dass nach ihnen die Sintflut käme.

  1. Karlheinz Raum sagt:

    Rache oder Vergeltung ist wohl einer der ältesten Reaktionen auf erlittenes Unrecht.
    Bereits in der hebräischen Bibel (2. Mose) wird es überliefert. Dieses Zitat bietet die Rechtsgrundlage zur Behandlung von Straftaten und bedeutet, Gleiches mit Gleichem zu bestrafen. Damit ist nicht eine persönliche Rache gemeint und nicht ein Weg, geltendes Recht zu umgehen. Vielmehr einen gerechten Ausgleich für erlittenen Schaden zu erhalten. Wobei der Grundgedanke immer war, dass eine neutrale Instanz den Wert ermittelt und das Strafmaß bestimmt. Auch unter Berücksichtigung, ob der Schaden vorsätzlich verursacht worden ist.
    Diese Form von Beurteilung von Schäden, wurde von der christlichen Tradition übernommen und ist in der Bergpredigt Jesu enthalten. Es geht also um die Wiedergutmachung von Schäden, nicht um die wörtliche Übersetzung. Keinesfalls, dass man eines anderen Haus anzünden darf, der unter Umständen durch Kurzschluss mein Haus abgefackelt hat.
    Da in vielen Fällen eine Wiedergutmachung alleine durch die Höhe des Schadens gar nicht möglich, und zur damaligen Zeit auch nicht durch Versicherungen abgesichert war, hat man im islamischen Recht mit mehr abschreckenden Strafen damit gedroht, begangenes Unrecht zu verhindern. Das bedeutete in der Praxis, dass bei Vergehen, wie z.B. Diebstahl, Körperteile abgehackt wurden. U.U. sogar der Kopf. In der christlichen Traditionen hielt man noch bis ins 18. Jahrhundert, die Verbrennung bei lebendigem Leibe für angemessen und Todesstrafe durch Enthauptung wird in einigen Ländern der christlichen und islamischen Tradition bis zum heutigen Tag ausgeführt.
    Nur Kreuzigung und Steinigung wird meines Wissens nicht mehr praktiziert und wurde nicht in die Präambel der Menschenrechte übernommen.

  2. Roland Duerre sagt:

    Wenn ich daran denke, mit mit welcher Häufigkeit Rache nach meinem Empfinden in unserer Gesellschaft auftritt, dann finde ich den Artikel fast verharmlosend. Oder wie man heute sagt “green washing”. 🙂

  3. Do Pfrogner--- sagt:

    Rache ist süß. D.h. man kann sich aus der Opferrolle befreien und zum Tuenden werden. Mir reicht es immer, mir gedanklich was Rächendes auszudenken. Dann kann ich den Groll mit Humor ad acta legen. Rachegedanken sind süß und – straffrei.

    1. Karlheinz Raum sagt:

      Dass Rache süß sein soll wurde vermutlich von den kleinen Teufelchen eingeführt, die sich hinterher eins ins Fäustchen lachten.

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