Was tut Schopenhauer für uns?

Er galt als Miesepeter.
Über die Frauen schrieb er,
dass die weibliche Gestalt lehrt,
dass das Weib nicht zur großen
geistigen Arbeit bestimmt ist.
Den weitaus berühmteren Kollegen
Hegel pinkelte er bei jeder
Gelegenheit an, wie sonst nur sein
Pudel die Frankfurter Brückenpfeiler.
Der war auch das einzige Lebewesen,
das er in seiner Nähe duldete.
Zur Krönung schrieb er eine
Kampfschrift, in der er uns lehrt,
wie man einen Rede-Streit gewinnt.
Jeden mit jedem Mittel.
Mit Kunstgriffen, die heute noch
in Talkshows zu bestaunen sind.
Seltsam nur.
Am Ende dieser Kampfschrift
rät er vom Streiten ab und
zitiert Voltaire:
Der Friede ist mehr wert
als die Wahrheit.
Steckte im Menschenfeind Schopenhauer
etwa ein ganz anderer Mensch,
als der, den er uns glauben machte?

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.