Wem sollte Grund und Boden gehören?

„Ich habe noch nie
einen Gorilla auf
dem Grundbuchamt
gesehen.“
Überlegt sich der
Mensch.
Wir sind 1,75%
voneinander entfernt.
Fast genetische
Zwillinge.
Bruder Affe und ich.
Und so unterschiedlich.
Ich gründe Grundbuchämter.
Privatisiere Grund
und Boden.
Streite mich
darum vor Gericht.
Schließe andere aus.
Lasse gar enteignen.
Bruder Gorilla macht
nichts davon.
Kann es sein,
dass 1,75% einen
derartigen
Unterschied
bei der
Intelligenz ausmachen?

 

5 Gedanken zu “Wem sollte Grund und Boden gehören?

  1. Do Pfrogner sagt:

    Stellen wir uns mal vor, der Luftraum über “unserem” Grund würde auch privatisiert. Genau so absurd ist unser augenblicklich käuflicher Grund-Besitz-Anspruch.
    Ich finde es spätestens beim Erben und Vererben angebracht, das Privateigentum der Gemeinschaft zurück zu geben, mit allen Vorrechten der Miet- und Pachtmöglichkeit für die moralischen Heimatgefühl-Erbem.

  2. hans-peter kuhn sagt:

    Die Ozeane nicht eingerechnet, ist die Oberfläche der Erde 148.000.000 qkm.
    Bei einer Bevölkerung von 7.874.966.000 sind das 53 Menschen pro qkm.
    Wem soll der Grund und Boden gehören?
    Allen? Oder einem?
    Spekulation hat Zukunft!!!

    1. Karlheinz Raum sagt:

      Die Antwort ist einfach; Derjenige der das Geld dazu hat oder sich leiht.
      Bei steigenden Preisen wird die Zahl der Besitzer kleiner und die Zahl der Pächter größer, die sich die bewohnbare Erde teilen müssen. Bei anhaltend wachsender Bevölkerung, wird der Anteil der Besitzlosen weiter steigen, weil die zu bewirtschaftende Fläche immer kleiner wird, um die Menschen zu ernähren und die zum Lebensunterhalt erforderlichen Arbeitsplätze automatisiert werden.

  3. Ekkehard sagt:

    Es stimmt, Gorillas brauchen kein Grundbuchamt. Aber wieweit wäre ich als Gorilla in der Hierarchie dieser Affen überhaupt aufgestiegen? Angesichts meines fortgeschrittenen Alters wäre ich inzwischen sicher ausgestoßen, totgebissen oder verhungert. Arg wünschenswert kommt mir diese Lebensweise auch nicht vor.
    Ja, der Weg des Menschen war weit: Erst musste er von den Bäumen herabsteigen und die Steppen durchstreifen. Dann fand er Gefallen am Nomadenleben. Schließlich wurde er sesshaft, womit das Problem mit den Grundstücken begann.
    In Urzeiten mag es anders gewesen sein. Seit Karl dem Großen weiß man, dass unser Land Bauernland war und jemandem gehörte. Natürlich gab es schon immer ein oben und unten, also hatte einer mehr oder weniger. Die Dorfgemeinschaft wurde geprägt durch die Freibauern = Grundbesitzer und die Häusler, die sich eine Hütte bauen durften, vielleicht eine Kuh auf der Gemeinschaftsweide hüteten und Hilfsdienste leisteten. Die Freibauern wurden weniger, weil sie der Dienst für die Herrscher zu stark belastete und sie wurden abhängige Bauern, die ihren Grund abgaben, aber für ihre Herren weiter bewirtschafteten. In der Neuzeit kam es zur sogenannten Bauernbefreiung. Die abhängigen Bauern bekamen den bearbeiteten Grund zum Eigentum, mussten aber dafür an ihre bisherigen Herren eine erhebliche Ablöse bezahlen oder einen Teil ihres Grundes endgültig abtreten.
    Es hat sich häufig etwas geändert. Aber eins blieb immer gleich: Der Grund war jedenfalls persönliches Eigentum, von wem auch immer.
    Heute ist der Grund, nach Nutzung, wie folgt aufgeteilt: Landwirtschaft (51%), Wald (30%), Siedlungsfläche (über 9%), Verkehrswege (5%) und sonstiges. Von der Siedlungsfläche (9,3%) beansprucht der Wohnbau 3,9% und die gewerbliche Wirtschaft 1,7%.
    Wenn man die Aufteilung betrachtet ergeben sich vielfältige Fragen, vor allem zum Umweltschutz und der Vermögensverteilung. Zum Beispiel wird niemand bei uns annehmen, dass bei den Landwirten 51% unserer Vermögen liegen und wie aus 1,7% Gewerbegrund laufend neue Milliardäre erwachsen weiß man auch nicht. Aber unsere Frage lautet ja, wem soll Grund und Boden gehören?
    Der sozialistische Ansatz, alles sei Eigentum des gesamten Volkes, hat sich jedenfalls nicht bewährt. Herr Honecker, der Verwalter des DDR-Vermögens hat zwar herrliche Jagden durchführen können, aber sein Volk konnte allenfalls als Treiber mitwirken. Wo sollte das Gemeinschaftseigentum auch motivieren? Was hätte ich davon, wenn mein Anteil am deutschen Grund rechnerisch über 4.000 qm betrüge? Da ist mir mein Eigenheim, das ich mit meiner Frau teile, viel lieber, auch wenn es nur ein Bruchteil der Fläche hergibt.
    Fazit: Man sollte die Eigentumsregelungen so lassen, wie sie sind. Aber vielleicht bietet sich ein ganz anderes Diskussionsthema an. Artikel 14 des Grundgesetzes sagt: Eigentum wird geschützt – Eigentum verpflichtet – Enteignungen sind möglich, soweit sie dem Gemeinwohl dienen. Das wäre auch ein Diskussionsstoff.

  4. Karlheinz Raum sagt:

    in der Wildnis ist der Wunsch nach Besitz nur bei den Männchen stärker entwickelt, das sich mit Weibchen begnügt. Da reicht das Recht des Stärkeren. Das Revier wird mit Duftnoten abgegrenzt und es heißt aufpassen, das kein Artgenosse zu nahe kommt.
    In der zivilisierten Welt hat man dafür das Sakrament der Ehe eingeführt und die Aufsicht den Standesämtern übertragen. Im 20. Jahrhundert zeigen sich Auflösungserscheinungen, zurück zur Stärke, mit dem Unterschied zum Gorilla, dass geringere Körperkraft durch Geld ausgeglichen wird.

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