Werden wir durch die Digitalisierung eher entmündigt oder eher ermächtigt?

Der Mensch ist ein Prothesengott.
Sagt Sigmund Freud.
Er hat keine tödlichen Reißzähne
wie der Tiger.
Keine perfekten Fluchtorgane
wie der Vogel.
Dafür hat der Mensch Werkzeuge entwickelt.
Prothesen, die ihn ermächtigen.
Vom Speer.
Bis zur Digitalisierung.
Mit dem Speer kann er Tiere verfolgen,
die schneller sind als er.
Mit der Digitalisierung Menschen,
die langsamer sind als er.
Er?
Ja, er.
Der Mensch.
China wird bis 2025 eine perfekt
digitalisierte Volkskontrollmaschine haben.
Ein Volk.
Eine Wahrheit.
Keine Abweichung.
Wenige werden ermächtigt.
Viele entmündigt.
Wir Prothesengötter jenseits von China
sollten uns bei den Möglichkeiten
unseres neuesten Werkzeuges mehr an der
Demut einer Prothese als
am Übermut eines Gottes orientieren.

 

7 Gedanken zu “Werden wir durch die Digitalisierung eher entmündigt oder eher ermächtigt?

  1. Augustinus Kellerer sagt:

    KI wird entweder das Beste sein, was der Menschheit jemals widerfahren ist – oder das Schlimmste“, Original-Zitat von Stephen Hawking.

    1. Detlev Six sagt:

      Neue Technologien sind ja erst einmal neutral, weder gut noch böse, oder wenn man es weniger biblisch ausdrückt – nützlich oder schädlich. Bis die Mächtigen sie als Machtinstrument entdecken. Wehe, es existiert dann keine Machtkontrolle. Beim Atom hat die Kontrolle bis jetzt einigermaßen (wenn wir die Großkatastrophe Hiroshima weglassen) funktioniert, weil die Mächtigen Schiss hatten, mit betroffen zu sein. KI lässt sich machtstrategisch wesentlich besser kontrollieren. Von denen, die kontrollieren, nicht von denen, die kontrolliert werden.

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