Wozu sind Wut und Hass gut?

Wer Wut und Hass
in einem Atemzug
nennt, manipuliert.
Absichtlich
oder
unabsichtlich.
Beides sind
Aggressionen.
Aber ohne Wut
könnten wir
nicht leben.
Ohne Hass schon.
Wut ist gut,
um aktiv zu werden.
Beherrschte Wut.
Hass erstarrt
im Passiv.
Warum aber wird
so wenig zwischen
den beiden Gefühlen
unterschieden?
Ist die Religion
der Liebe
daran schuld?
Die eher das
Bedürfnis hat,
Aggressionen
unisono zu
verdammen,
statt sie
zu unterscheiden?
Nur:
Wenn Jesus im
Tempel die Händler
bezichtigt, eine
Räuberhöhle daraus
gemacht zu haben,
den Geldwechslern
die Tische
umschmeißt und
sie allesamt
hinauswirft,
welches Gefühl
hatte er dann?
Liebe?

 

9 Gedanken zu “Wozu sind Wut und Hass gut?

  1. Karlheinz Raum sagt:

    Man hält wohl Wut und Hass für Verwandte, weil beide negative Eigenschaften beinhalten.
    Es gibt aber unterschiedliche Ursachen.
    Wut entwickelt sich aus Ärger. Man ist zunächst einmal sauer, wenn etwas nicht nach meinen Wünschen geschieht. Es ist die eigenen Entscheidung, ob man wütend oder ärgerlich reagiert, über seine Enttäuschung.
    Ärger ist meist äußerlich unsichtbar, denn es bringt ja nichts, wenn man sich über seine eigene Unfähigkeit oder Erwartungen aufregt.
    Wut hingehen ist sichtbar und auf Andere gerichtet, die meine Erwartungen nicht erfüllen.
    Wut ist Ärger mit Show Effekt.
    Kontrollierte Wut nennt man Dampf ablassen und dient der Unterstützung des Ego.
    Man fühlt sich hinterher einfach besser.
    Wut basiert auf Machtverlust (Ohnmacht). Menschen mit mangelndem Selbstbewusstsein lassen dann einfach die Sau heraus und haben danach wenigstens das Gefühl wieder mächtig zu sein.
    Wütend wird man, wenn etwas gegen meinen Willen geschieht.
    Durch Lautstärke wird Wut nachdrücklich.
    Wut in sich hineinfressen, geht an die Psyche.
    Wenn man sie nicht beherrschen lernt, sogar an die Organe. Da freuen sich die Chirurgen.
    Zum Thema Hass kann ich wenig beitragen. Drohung ist meist die Vorstufe und gleichzeitig Warnzeichen, bevor es zu Hass eskaliert.

  2. Do Pfrogner sagt:

    Wut tut gut! Wenn irgendjemand oder etwas meine Grenzen übertritt. Am besten ganz schnell kontrolliert rauslassen mit meditativen Zischlauten, damit sie sich nicht allmählich im Innern aufstaut und festsetzt als Hass, der nach außen und innen anhaltend Lebensenergie frisst.

    Das Schloch, das hat sein Ar verloren,
    doch nichts von seinem Wirkung
    denn schschschlochst Du kräftiger fortan
    gilts nur als tiefes Durchatmen.
    Hängst du ihm noch ein le-chen an,
    wird’s Schlöchle noch viel feiner.
    Selbst in Gesellschaft fluchst Du dann,
    und merken tut es keiner.
    Das Schloch, das hat sein Ar verlorn,
    ausatme: Sch-sch-sch-sch-sch-sch-Loch
    dabei verraucht Dein heil’ger Zorn,
    zisch-meditierst Du doch.
    Das Schloch, das hat sein Ar verlorn
    Trotzdem hilfts immer noch bei Zorn:
    Tief Atem-Aus-Meditation:
    Sch….. sch…… sch….. sch…..sch…..
    Sch-on sch-leicht das Sch-loch sich sch-nell davon.”

    1. Karlheinz Raum sagt:

      Liebe Do
      das Sprichwort heißt “Mut tut gut” und ist das Zauberwort, wie man andere durch Ermutigung glücklich macht.

  3. Ekkehard sagt:

    Wut und Hass sind niemals gut! Aber die Frage lautet „wozu sind Wut und Hass gut“.
    Nun, Kleinkinder müssen schon mal Wut ablassen und Eltern darauf erzieherisch reagieren. Auch Erwachsene können durchaus einmal begründet wütend werden. Das ist nicht schlimm, wenn sie die Beherrschung nicht verlieren oder gar den Dampf im Stillen Kämmerlein ablassen. Das kann sogar guttun.
    Mit Hass geht das gar nicht. Wer hasst ist einfach dumm, fanatisch oder von einer festen Voreingenommenheit besessen. Hass bedarf bisweilen nicht einmal eine besondere Erregung. Es kann schon eine irre Überzeugung ausreichen.
    Erlittenes Unrecht kann Rachegedanken auslösen. Erst wenn es zu Gewalttaten führt, ist es auch Hass.
    Hass ist für niemanden gut, außer für jene, die daraus Vorteile ziehen. Sie hassen oft nicht selber, sähen aber Hass. Sie benötigen Anhänger, die hassen können. Vorteile haben Diktatoren, Erfinder von Verschwörungstheorien und bisweilen auch Glaubensfanatiker

    1. Karlheinz Raum sagt:

      Dein Schlußsatz bestätigt meinen Verdacht, dass Hass keine normale Gefühlsreaktion ist. Sie ist krankhaft und von außen gesteuert – manipuliert. Hass setzt einen Verursacher voraus und wird in der Hebräischen Bibel bei Hosea 8, wie folgt beschrieben; “Wer Wind sät, wird Hass ernten.” Es trifft aber auch auf Neid zu.

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