bist du das glas?
oder der splitter?
wenn ich dich stelle,
stelle ich nicht auch mich?
stürzt du das wissen
oder bringst du es
in bewegung?
bist du klar?
oder machst du klar?
und wenn ich antworte,
bin ich dann klüger,
oder nur ruhiger?
du läufst mir voraus.
du wartest nicht.
bist du kein ort?
nur richtung?
Was WILLST Du, Frage?
Willst Du Angreifen?
Oder Verteidigen?
Willst Du Hämen?
Oder Loben?
Willst Du Anteilnehmen?
Oder Distanzieren?
Willst Du Neues?
Oder Bestätigung?
Willst Du mich reinlegen?
Oder bist Du mir gut gesinnt?
Ach sag mir doch die Antwort
Die Du willst!
Lieber Detlev,
da hast du ja einen echten Sturm im Wasserglas erzeugt.
Meine Antworten waren bis jetzt ja nicht auf deinen Text gerichtet, sondern auf andere Antworten.
Zu deinem Text: Wer bist du, Frage?
Seltsam personifiziert, und dadurch den Antwort-Geber in eine verwirrende Richtung gelenkt.
Ich will mich der Verwirrung entziehen.
Für mich ist die Frage ein Mittel zum Zweck des Erkenntnisgewinns. Ganz rational. Deine Fragestellung impliziert, die Frage hätte ein gewisses Eigenleben und könnte von sich aus Richtung und Intention geben. Nein, kann sie natürlich nicht. Ich gebe dies hinein. Die Frage bleibt mein Mittel, auch wenn der Zweck ein anderer sein mag: vielleicht Manipulation, Unterstellung, Angriff, Provokation…usw. Ich gebe diese Metadaten in sie hinein, und…. trage die Verantwortung dafür, ob meine Frage dem Erkenntnisgewinn dient, oder ob ich sie anderweitig missbrauche. Also ob ich sie konstruktiv oder destruktiv einsetze.
Jetzt personifiziere ich sie auch mal und spreche sie an: ” Oh Frage, du bist so unschuldig und rein. Möge dir die Entehrung des Missbrauchs erspart bleiben.”
Wolfgang
Etwas zum Denken.
Ob groß oder klein geschrieben ergibt keinen philosophischen Sinn.
Nur wenn die Frage fragen könnte. Kann sie aber nicht.
Wenn Philosophie dazu dient, über Erkenntnis dem Wesentlichen auf die Spur zu kommen, vor allem mittels Fragen, dann scheint es mir doch nicht nur zulässig, sondern sinnvoll, auch Fragen nach ihrem Wesen zu befragen.
Meist versuche ich hier die “Ur-Frage” zu beantworten, denn wenn ich -so wie jetzt- auf die Antworten der anderen antworte, dann laufe ich – wie das aktuelle Beispiel eindrücklich zeigt -Gefahr, mich immer weiter zu entfernen und durch Missverständnisse (ver)leiten zu lassen.
Ich nochmal, mit dem Versuch das Thema zu beantworten, das glasklar nach dem „Was“ fragt. Also nach Eigenschaften oder Sachen. Sachlich passt weder Descartes von Hans, noch das Ich von Wolfgang oder Peter zur Themenfrage. Auch nicht die holistische Sichtweise mit verschiedenen Ebenen. Was ich bin, habe ich selbst in der Hand. Von dem, was ich selbst von meinen Talenten entfalte, gefördert wurde oder mir zufällt. Kurz gefasst; wer ich bin, entscheiden andere – was ich bin, ich selbst. Nicht, ob ich mich dem Homo sapiens zuordne. Weise Menschen sind seltener als Trüffel. Auch mit Saurüssel kaum zu finden. Vorherrschend ist mehr die Spezies Homo confusius oder perplexus, die glaubt, dass Intelligenz künstlich erzeugt werden kann. Das Geschlecht, jedenfalls, wird durch 2 Chromosome bestimmt. Verstand durch Wissen, Erfahrung und deren Anwendung.
Danke Karlheinz, jetzt weiß ich es endlich, es geht in der Philosophie gar nicht um ein Streben nach Erkenntnis, es geht auch nicht um Wissen. Es geht um besser wissen, das ist das Neue Denken. Da kann ich mit meinem gebrauchten Denken nicht mithalten.
👍👍👍👍👍
Nur um über eine zeitliche Einordnung eine Verständnisfindung zu erleichtern: Mein Beitrag bekommt (hoffentlich) die Nummer 12 und ist jedenfalls unmittelbar nach Kenntnisnahme der Nummer 11 (Wolfgang 26.7. 12 h 13) entstanden.
Ganz ehrlich; den Beitrag von Detlev habe ich nicht wirklich verstanden, weswegen ich mich eigentlich in Schweigen hüllen wollte. Die nachfolgenden Beiträge 1 bis 7 (Zeitfolge) haben meine Verwirrung nicht gelockert. Dann kam – heureka – Monica (Zeitfolge 8), und mir wurde klar: es war um den Begriff Frage gegangen.
Eine philosophische, gar sokratisch eindeutige Bestimmung kann ich nicht finden. Ein Mensch, der eine Frage stellt, erwartet im Regelfall eine Antwort. Bei schriftlichen Fragen wird dies sogar durch das Fragezeichen gewährleistet. Die Richtung der Frage bestimmt immer der Fragende. Da gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, von der rhetorischen über die behauptende bis zur echten Frage. Die Antwort, so sie denn erfolgt, wird vom Befragten bestimmt. Und wieder gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, wobei die gefährlichste manchmal die ehrliche Antwort ist.
Jessas, je unklarer, desto gscheider? Um welchen Erkenntnisgewinn soll es denn hier gehen, bitteschön?
Die Frage kann glasklar sein und doch keine Klarheit bringen. Sie kann Splitter sein, so scharf, schmerzhaft. Kann Irritation sein, Gewissheit/en ins Wanken bringen Selbst, wenn keine Antwort folgt. Das sind Fragen, die neue Fragen nach sich ziehen, wie ein Stein ins Wasser geworfen. Bewegung, Kreise, Wellen …manche kein Ufer erreichend. Oder viel später, an der Wasseroberfläche nicht mehr erkenntlich. Ein Heureka, mit Verspätung am Ziel. Es gibt Fragen, die nach außen drängen, noch nicht fertig, Frühgeburten. Und es gibt die quälenden Steißlagen. Die Frage kann verlogen sein, weil sie die Antwort schon beinhaltet wie ein trojanisches Pferd. Solchermaßen erobert, traust du den Fragen nicht mehr. Erwartest immer die List. Der Raum zwischen Frage und Antwort, er ist kleiner, der Abstand kürzer geworden, so scheint mir. Oder denke ich einfach langsamer? Woher kommt der Punkt im Fragezeichen? Nun komm mal zum Punkt! o.k.
Eine gute Frage ist offen, zuweilen für mehr als eine Antwort. Wenn sie das ist, dann ist sie Feind der Gewissheit. Und Freund des Lernens. Sie kann wachsen an ihren Aufgaben. Und spannender sein als so manche Antwort (keine KI-befragt, weiblich gewiss, voller Fragen… ich stelle mich).
Antwort: Ich bin ein vergängliches Lebewesen der Gruppe Tiere, gehöre zur Gattung homo sapiens und bin männlich – nicht mehr und nicht weniger!
Demnach ein gläubiger Mensch
Nach dem Spruch von Descartes -“Ich denke, also bin ich”- hat mich das Denken dazu gebracht, dass ich weiss (Wissen!!!!), dass ich ein vergängliches Lebewesen der Gruppe Tiere, Gattung homo sapiens und männlich bin. Würde ich glauben, hätte ich dieses Wissen nicht. Ich will wissen und nicht glauben, dann kann mich Niemand und Nichts beeinflussen, außer ich mich selbst.
Frage Karlheinz: Wo findet sich denn ein Hinweis auf „ Gläubigkeit“ im Bewusstsein eines Menschen auf Sterblichkeit, Gattung und Geschlecht.
Hallo Hans,
ich finde ein so reduktionistisches Selbstbild kann niemals zu einem umfassenden Verständnis der Realität und des eigenen Selbst gelangen.
Eine holistische Sichtweise fügt dich ein in das große Ganze, das es real gibt, dass du aber in einer reduktionistischen Sichtweise nicht erkennen kannst.
Ich finde integrales Denken sinnvoll.
Hallo Wolfgang,
dann hast Du meinen Text entweder nicht verstanden oder verstehen wollen. In dem kurzen Text steckt die Basis für eine ganzheitliche Sichtweise des Lebens auf der Erde (für das Universum müßte man noch einen Satz hinzufügen). Es verbirgt sich so viel Wissen hinter den Begriffen Lebewesen, vergänglich, Gruppe Tiere und “homo sapiens”. Wenn man das ganzheitlich verbindet und versteht, kann man das aktuelle Geschehen in unseren kurzen Lebensphasen sehr gut einordnen und verstehen.
Hallo Hans,
Du kannst die Begriffe, die du aufzählst, alle verbinden, und bleibst dabei doch immer auf der gleichen Ebene.
Ich verstehe holistisches, Integrales Denken so:
Ich denke,
Ich habe einen Körper,
Ich habe Gefühle,
Ich habe Bewusstsein,
Ich reife,
Ich bin ein Holon und gleichzeitig Teil eines größeren Ganzen, also bin ich.
Usw.
Wir haben ein Sein auf allen Ebenen, der grobstofflichen, der subtilen und der kausale Ebene.
Descartes hat ja Recht, aber nur auf die eine Ebene bezogen, von der er spricht, die anderen Ebenen ignorierend ist das eben sehr reduktionistisch, leider unbrauchbar, um allein gelten zu können.
So denke ich jetzt.
Lg
Tja, spannende Frage: Bin ich ein Zellhaufen mit Hirn? Bin ich eine Seele in einem Körper? Oder nach Sartre: Bin ich frei, mich selbst zu definieren und meine Existenz zu gestalten?
Klingt etwas verwirrt.
Ist weder gut, noch schön, noch wahr.
Was meinst Du ?
Was bist du post?
Bist du Detlev?
Bist du KI?
Bist du beides?
Wenn du kein Ort bist,
Wie stimmt dann die Richtung?