Hat sie das wirklich?
Genau darum geht’s.
Um die Wirklichkeit.
Das ist der Teil der
Realität, die der
Mensch gestaltet.
Da hat er sogar
die Möglichkeit,
die Zeit zu dehnen.
Die Filmdramaturgie
beweist das an
berühmten Beispielen.
Sie nennt dieses
dramaturgische
Mittel Zeitdehnung.
Aus objektiven
Sekunden werden
subjektiv
erlebte Minuten.
Das lässt sich
durchaus auf das
wirkliche Leben
übertragen.
Wie das geht?
Aber nein.
Ich werde doch keine
Ratschläge für eure
kostbarsten Momente
erteilen.
Die Zeit ist ein wundersam Ding: Stets präsent – nicht mehr Tick-Tack, sondern digital – folgt sie uns und wir ihr auf Schritt und Tritt. Doch wirklich er-fassen können wir sie nur schwer, trotz Zeiterfassung. Es gibt sie in Quantität und Qualität (heute genannt Quality time). Vor allem erstere ist gesucht und stets als zu wenig bemessen. Oft wird sie besonders geschätzt, je voraussichtlich knapper bemessen. „Nach hint aussi geht´s immer schneller“, sagte schon Oma.
So manch Zeitbegriff deutet unser gestörtes Verhältnis an. Es gibt Zeitgeschenke (wie absurd hätte das noch in den Ohren der Elterngeneration geklungen!), Zeitvertreib (als ginge es darum), „zeitlos“ ist ausgerechnet Mode, sobald sie eine 2. Saison überlebt, Zeitfenster öffnen und schließen sich und mit ihnen Chancen. Es gibt den „Zeitgeist“: noch heute den einen oder vielmehr Zeitgeister?
Unsere verrückteste „Zeitmode“ scheint mir Longevity (Zeit am modernen Streckbett), die sog. „Kunst“, fast ewig zu leben, dank Medizin, Fitness, Diäten, Supplements. Ein Hype und ein Riesengeschäft. 100 ist das neue 60? Um dann was zu tun mit der geschenkten Zeit und wer wird sie einmal finanzieren? Die dank Botox geglättete Stirn wird auf der Kreuzfahrt auf Insta gepostet, ein Zeitzeichen. Ich bin noch da, mir geht es gut. Ich kann mir das leisten.
Denn leisten muß man es sich können, und eine Gesellschaft auch. Wer sagte nochmal so weise: Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben.
Am Anfang waren nur Raum und Zeit.
Dann kam das Werden. Werden ist Veränderung und Veränderung braucht Zeit, wie der Fisch das Wasser.
Wer Veränderung sieht, hört die Uhr ticken!
Ohne Zeit gibt es weder Bewegung noch Leben.
Haben wir Zeit?
Nein, die Zeit hat uns!!!!!
Am Schlawittchen…
Wo bleibt die Zeit?
Ich betrachte sie als permanentes Geschenk Gottes,
das Er allen Lebewesen temporär zur Verfügung stellt.
Von Natur aus kostbar, wie alles, was wir zum Leben brauchen.
Für alle genug – wie Luft, Wasser, Licht und Nahrung.
Sie ist etwas Natürliches und wird durch den Kosmos bestimmt.
Für uns Erdenbewohner von der Sonne. Mit jedem Sonnenaufgang entsteht ein
neuer Tag, der am Abend zu Ende ist, um am nächsten Tag wieder da zu sein.
Auf die Dauer des Tages ist unser Biorhythmus programmiert.
Das änderte sich durch die Erfindung eines Gerätes, mit der wir die Zeit messen konnten.
Mit dem Beginn des Industriezeitalters wurde die Zeit teuer. (Time is money),
weil Arbeitgeber Arbeitszeit bezahlen mussten. Die Arbeitenden tauschten damit
ihre Zeit in Geld um. Der Arbeitsplatz wurde zur Wechselstube.
Das Geld gaben sie aus, um ihren Lebensunterhalt zu bezahlen und das funktionierte,
wenn man einen Arbeitsplatz hatte und nicht mehr ausgab, als man zum Leben brauchte.
Als die Wünsche immer größer wurden und das Geld nicht mehr reichte, glaubte man,
dass man Zeit gewinnen kann, wenn man schneller wird. Wir wurden mobil.
Alles wurde schneller und teurer. Ein Teufelskreis begann.
Wir versuchten ihn zu brechen, in dem wir unseren natürlichen Biorhythmus
änderten, indem wir ihn an unsere materiellen Wünsche anpasste.
Dagegen wehrte sich unser Organismus. Wir wurden krank.
Der Preis dafür; weniger Zeit für die Gemeinschaft und mehr für Krankheiten.
Wir sind Verbraucher geworden, die mehr ausgeben, als uns gut tut. (als wir brauchen).
Ich habe im Alter gelernt, unnatürliche Bedürfnisse zu reduzieren, um mehr Zeit
für mich, meine Familie und Freunde zu haben und dabei meinen eigenen Biorhythmus
entdeckt, der mich glücklich macht und gesund erhält.
(Hat leider 90 Jahre gedauert, bis ich es begriffen habe)
Liebe vertreibt die Zeit und Zeit die Liebe. Zeit plus Brot ist Brotzeit.
Was ist das denn ? Zur Liebe braucht man Zeit und sollte kein Zeitvertreib sein.
Schon gar nicht während der Brotzeit.
Liebe ist für mich kein Zeitvertreib, die vertreib ich mir schon allein. Oder eben auch nicht: Ich mag das Wort nicht, weil wer will sie schon vertreiben? Aber wenn die Zeit zu zweit stehen bleibt, das ist was. Nicht die Zeit vertreibt die Liebe, sondern die Routine, wenn wir ihr verfallen. Die machen noch immer wir. Das Herz schlägt auch routiniert, ohne Zutun und kaum bemerkt. Doch auf einmal, da hupft es, hey ich bin auch noch da. Schau mal. Herzklopfen …