Kant ist ein Mann.
Und Philosoph.
Sein Moralgesetz
brüllt er heraus
im Kasernenton:
„Handle jederzeit
so, dass daraus ein
allgemeines Gesetz
werden kann“.
Carol Gilligan
ist eine Frau.
Und Philosophin.
Sie sagt:
„Handle so, dass du
Verantwortung für
die Menschen in
deinen Beziehungen
übernimmst und niemand
übergangen wird“.
Typisch Mann?
Typisch Frau?
Die Philosophie ist
überwiegend männlich
und doktrinär.
Was machen die
wenigen Frauen daraus?
Sie bauen eine
Philosophie des
Handelns aus ihrem
Selbstverständnis
heraus auf.
Ihr Philosophieren
ist eine Mischung aus
Rolle und Macht.
Das weibliche Element
spielt eine Rolle,
aber auch die
Reflexion der Macht.
Es stellt für mich eine Menschenrechtsverletzung dar, Frauen oder Männern jeweils 50% ihres Ausdruckspotenzials abzusprechen.
Da bringst du etwas durcheinander.
Menschenrechte garantieren allen Menschen –
unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion, Sprache, Herkunft –
gleiche Rechte vor dem Gesetz.
Wir sind aber nicht gleich, was unser Wesen, Aussehen, Meinung
und Potenzial anbelangt. Das dürfen wir sogar verändern.
Dazu haben wir die Fähigkeit uns anzupassen,
was uns hilft, die Menschenrechte zu achten.
Wir bleiben Unikate, die sich manchmal ähneln.
Intelligenz kennt keine Geschlechtergrenzen. Hiermit entziehen ich Dir, lieber Karlheinz, die Definitionsmacht zu entscheiden und zu behaupten, welches Geschlecht (ergänzbar möglich wäre Hautfarbe, Religion etc.) für welche Disziplinen geeignet ist. Denn genau darum dürfte es gehen: um Macht. Die Erde ist keine Scheibe und die Sonne kreist nicht um die Erde. Auch wenn man’s Jahrhunderte lang behaupten würde.
Ich verstehe nicht, warum Du mich entmachten möchtest. Danach habe ich nie gelüstet. Mein Beitrag ist meine Erfahrung, dass Männer anders denken als Frauen. Der Unterschied in den von mir genannten Disziplinen ist belegt, aber nicht vollständig, denn darüber gibt es genügend Literatur. Soll ich zukünftig um Erlaubnis bitten, welche Meinung ich sagen darf? Es gibt ja immer noch die Frage, wenn man etwas nicht verstanden hat (raum@gmx.eu). Bis auf diesen, schätze ich Deine Beiträge zu unserem philosophischen Stammtisch.
Ja, Frauen philosophieren anders als Männer.
Wie schön!
Die Frage, ob Männer Frauen beklaut haben oder umgekehrt, oder Männer Frauen unterdrücken oder nicht recht zu Wort kommen lassen, gehört für mich zum “alten Denken.”…. wie Karlheinz es vielleicht bezeichnen würde.
Mir kommt es drauf an, zu ergründen welchen Wert männliche, und welchen Wert weibliche philosophische Gedanken für uns haben. Dann wird beides in ein neues größeres Holon überführt, nach dem Motto, das neue Ganze ist mehr als die beiden Teile.
Das erweitert unser Bewusstsein… Ihr wisst schon,….
Da Stufnwoife
Meine Expertise aus über 90 Jahren Lebenserfahrung.
2 Mütter, 3 Großmütter, 1 Schwiegermutter, 2 Töchter und 60 Jahre 1 Ehefrau.
Für mich sind beide Geschlechter Sieger, aber in unterschiedlichen Disziplinen:
a.Männer: theoretisch, zielorientiert, autoritär, Fortpflanzung orientiert, Nahrung suchend.
b.Frauen: praktisch, fürsorglich, einfühlsam, sozial, nützlich.
Beide befinden sich seit 75 Jahren in einem Wandlungsprozess durch
das Gleichheitsprinzip der Menschenrechte.
Ein Miteinander würde die Polarisierung aufheben und
beide Seiten glücklich und zufrieden machen.
Als Mann könnte ich das natürlich erklären,
aber das wollen Männer nicht hören.
Frauen wissen das.
Am Mittwoch haben wir darüber diskutiert. Die spannendere Frage für mich ist: Warum die historischen , philosophischen Schwergewichte alle Männer waren. Die Erklärung ist nicht sehr komplex. Die Historikerin Leonie Schöller beschreibt in ihrem SPIEGEL Bestseller : Beklaute Frauen sehr anschaulich wie Frauen in der Geschichte weggedrängt und wurden. Beispiel : Rosalind Franklin, Entdeckerin der Doppelhelixstruktur der DNA. Den Nobelpreis dafür bekamen zwei Männer (die sich in einem Buch später auch noch darüber lustig machten, dass sie Rosalind beklaut hatten). Da regte sich noch in den sechziger Jahren niemand darüber auf. Das Frauen es nicht oft in die Geschichtsbücher geschafft haben, gerade im Bereich der verschiedenen Wissenschaften, ist mit Sicherheit der strukturellen Frauenfeindlichkeit der Zeit geschuldet (jetzt klinge ich schon wie unsere Karin), aber an der Stelle hat sie halt recht. Zurück in unsere Zeit und dem Thema Philosophie, bei meinen Lieblingsphilosophen ist das Geschlechterverhältnis ziemlich ausgeglichen. Mir gefallen zum Beispiel Barbara Bleisch (Sternstunden Philosophie) oder Svenja Flaßpöhler (Philosophie Magazin), nicht weil sie irgendwie weiblicher schreiben, sondern weil sie auf der Höhe unserer Zeit philosophieren.
LG
Peter
Alles zu einfach gegenübergestellt. Auch männliche Philosophen haben von den Beziehungen aus gedacht, z. B. Wilhelm Kamlah, der den Kantschen kategorischen Imperativ umformuliert: Bedenke, dass jeder bedürftig ist wie du und handle dementsprechend. Im Übrigens betrifft diese ganze Gegenüberstellung nur das Gebiet der Ethik bzw. Moralphilosophie (gilt auch für Marta Nussbaum, die von einer kommunitaristischen Ethik herkommt. Was ist mit den anderrn Gebieten der Philosophie, z.B der mathematischen Philosophie, Logik, Wissenschaftstheorie, Rechtsphilosophie, Sprachphilosophie, Metaphysik, Ontologie etc.?
Google gibt dir recht. Der Anders-Philosophieren-Post ist in der Google-Rangliste auf Platz 2 gelandet. Das hat ein Saurüssel-Post noch nie geschafft. Weil das normalerweise ein so kleiner Blog nicht schafft. Das heißt auch, dass das Thema keine Konkurrenz hat. Das heißt auch: das Thema ist irrelevant.
Zum Post: Wie gewonnen (Platz 2 auf der Google-Rangliste!) -Huurah! (konkurrenzlos)- so zerronen (“irrelevant”) … diese InterpretationsKette scheint mir ebenso unzulässig wie unphilosophisch.
Vielleicht ist in dem Post gleichzeitig nach- und vorgedacht worden? Im Sinne von “der Zeit voraus”. Abgesehen von TeilDisziplinen wie etwas Gender-Medizin scheint mir die Frage “Sind Frauen anders”? nicht mehr so relevant und spannend, wie sie schon einmal war. Hingegen: “Wie leben und verbessern wir vor allem ihre Chancengleichheit -und fördern diese?” scheint mir noch lange nicht abgehakt. Auch hier gibt es gerade- nicht nur in den USA – eine Besorgnis erregende Schubumkehr. Unser Wissen über weibliche Philosphinnen wurde klein gehalten, indem sie großteils unsichtbar blieben. Selbst oder fremd-versteckt hinter teils berühmten männlichen Philosophen, von der Wissenschaft oder von der Kirche. Ihr Denken- häufig aus Protest und/oder selbst erkannten Defiziten mitgeformt – war zu unbequem.
Ob und warum es anders war als das von Männern, läßt sich nicht final beantworten. Nicht genetisch, nicht evolutionär. Nur aus der Zeit heraus verständlich und Werten und Verhaltensweisen, die anerzogen, teils noch mit Rohrstock oder zumindest Ächtung, gesellschaftlich ge- und überformt waren über lange Zeit.
Dies wird noch immer zu wenig mitbedacht, wenn vor allem Männer sich über Frauen Urteile erlauben wie “sie sind manipulativer”. Seit Evas Angebot des Apfels, seit den Märchen der Gebrüder Grimm?! Das sitzt teilweise immer noch subkutan und im Stammhirn. Es macht einen Unterschied, ob man als gleichberchtigt, als selbstbestimmt oder als “Emanze” betitelt wird.
Und KI? KI wurde natürlich ebenso dominant von Männern, deren Gedanken, Errungenschaften und männlich dominierter Wissenschaft und Philosophie “gefüttert” (wenn auch dies natürlich noch nicht absichtsvoll vorausschauend geschah), dass Frauen sicher gut beraten sind, nachzuholen um auf ihre Fragen auch Antworten zu erhalten oder weitere Fragen, die von Frauen gestellt wurden. Angeblich hat sich in den letzten 2 Jahren bereits die Balance von von 80% männl. KI-Nutzern auf inzwischen 50% weibliche Nutzerinnen verschoben. (ausgewertet an den genannten Vornamen). Zur Qualität und Relevanz gibt es wohl noch keine Untersuchungen.