Marc Aurel machte sich
keine Illusionen über
seine Untertanen.
„Wenn du am Morgen
aufstehst, so sage dir:
Heute werde ich einem
Neider, einem Undankbaren,
einem Frevler, einem
Betrüger und einem
Unfreundlichen begegnen.“
Nun, Marc Aurel hat seine
Untertanen, ohne sie zu
mögen, so gut behandelt,
dass er einer der 5 guten
Kaiser in der römischen
Geschichte wurde.
Er war Stoiker, mit
Gelassenheit gegenüber
menschlichen Fehlern:
„Die Menschen begehen
Fehler und Unrecht
nicht absichtlich,
sondern aus Unwissenheit.
Man muss sie deshalb wie
Blinde behandeln, die in
der Dunkelheit tappen.“
So Marc Aurel.
Das sehen viele
Machthaber ganz
anders, die sich
ihren Eintrag in die
Geschichtsbücher mit
aller Gewalt sichern.
Ist es nicht schön,
wenn’s dann einmal
anders ist?
Mir scheint die heutige Frage entweder aus der KI oder Psychiatrie zu stammen, Paranoia, altgriechisch; pará noús neben dem Verstand, denn zwischen Mögen und Anstand besteht kein kausaler Zusammenhang. Mögen ist ein natürliches Gefühl der Zuneigung, Anstand das Ergebnis von Erziehung (auch Bildung genannt). Oder gibt es unanständiges Mögen? Mögen mit Anstand ist ein Kombination aus Lieben und Bildung und eine hohe Stufe geistiger Entwicklung – genannt Herzensbildung.
Ich denke, man muss selbst viel Unrecht erfahren und überwunden haben, Schicksale übertanden haben und eigene Unzulänglichkeiten erkannt haben, wenn man eine gewisse Gelassenheit gegenüber dem Leben und den Menschen haben will.
Machthaber wie Xi Jinping, dessen Biografie erstaunlich ist, weiß das Gute und das Böse zu kennen, um das Beste für sein Volk zu wollen. Doch er ist eben auch nur ein Mensch.