Kann Philosophie ein Heilkraut sein?

Mit der Stoa schon.
Hilft gegen negative
Emotionen aller Art.
Wem täglich Wut
und Hass zum Brot
wird, der kann mit
der Lehre der Stoa
vom Hassabbau zur
Glücksschürfung
übergehen.
Dabei muss man
die Menschen nicht
gleich lieben.
Marc Aurel fand
alle Menschen,
inklusive seiner
selbst, schlecht,
lernte damit
umzugehen und wurde
einer der sechs
besten Kaiser des
römischen Reiches.
Die Lehre der Stoa
hat etwas von einer
Religion, mit einem
Unterschied.
Ihre Geschichte
ist nicht so blutig.
Heilkraut
ohne Nebenwirkung.

 

3 Gedanken zu “Kann Philosophie ein Heilkraut sein?

  1. Ekkehard sagt:

    Kann Philosophie ein Heilkraut sein? Ich meine schon – jedenfalls für viele der Menschen, die sich, ihr Umfeld und die Welt wirklich verstehen wollen. Es gibt große Philosophen, aber philosophieren darf jeder. Man muss nicht vorher eine Zulassung erwerben. Es genügen einige Partner, die auch mitdenken wollen und einige Regeln der Logik und Ethik mit dem Ziel einen Erkenntnisgewinn zu bekommen.
    Heute sind Philosophie und Naturwissenschaften getrennt. Die Naturwissenschaften gelten heute als exakte Wissenschaften, die Philosophie manchmal als Träumerei. Dabei sind die Naturwissenschaften aus der Philosophie entwickelt worden. Von Pythagoras bis Newton, auch Kopernikus oder Leibnitz: Alle waren sie Philosophen. Aristoteles hat neben die theoretische auch die praktische Philosophie und damit das Denken über Politik, Wirtschaft und Alltag gemeint. Die Wirtschaftswissenschaften hat der Philosoph Adam Smith „erfunden“ und der Hegelschüler Marx den Kommunismus.
    Die Grundlage der Naturwissenschaften bleibt der Beweis. Bei der Philosophie bleibt die Frage warum, für das Nichtbeweisbare. Sinn, Ethik, freie Gedanken kann man nicht über Formeln steuern. Aber manche Erkenntnis wandert bisweilen in die Naturwissenschaft ab. Man denke an den letzten Stammtisch, in dem eine Verbindung von Stoizismus und Psychotherapie im Raum stand.
    Welche Richtung man im Denken einschlägt, scheint mir auch vom Alter abzuhängen. Im Alter scheint die Neigung zu Stoa anzuwachsen. Man wird nicht nur bescheidener, man muss es auch vernünftiger Weise werden.

  2. Karlheinz Raum sagt:

    Stoizismus – ein Weg zur Selbstheilung ?
    Kurz gesagt – unsere Mittwochsrunde war mit dem gewählten Tagesthema sichtlich und hörbar überfordert. Über eine Stunde hackte man auf dem Begriff Heilung herum, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Das war nicht die Lehre der Stoiker, die ein neues, praktisches Denkmodell vorstellten.
    Die Verwirrung entstand, weil alte Begriffe auf neues Denken stoßen. Menschen unserer Zeit verwenden erst zum Teil neues Denken, aber immer noch alte Begriffe.
    Mit neuem Denken ist ganzheitliches Denken gemeint, das auch mit holistisch, integrativ oder systemisch bezeichnet wird. Wenn man bedenkt, dass die Ansätze dazu, vor über 2000 Jahren entwickelt wurden, kann man sich vorstellen, dass es sich hier um einen langwierigen Prozess handelt, der noch lange nicht beendet ist. Es ist ein evolutionärer Prozess der Reifung unseres Gehirnpotentials, wie Helga richtig erkannte.
    Der Begriff Heil – Salve, hatte damals keine gesundheitliche Bedeutung. Im allgemeinen Sprachgebrauch wurde es zur Begrüßung verwendet – so wie man heute jemandem alles Gute wünscht oder auf bayerisch „Grüß Gott“. Diesen alten Begriff findet man noch in holistisch oder heilig. Gemeint war Vollkommenheit, Hochachtung, Respekt.
    Im übertragenen Sinn kann man verstehen, dass ein vollkommener Mensch nicht nur geistig gesund ist, sondern auch körperlich. Wenn wir etwas verstehen, hat das etwas mit Verstand – Ratio – zu tun. Dahinter steckt der lange Weg von autokratischer Fremdbestimmung zur Selbsterkenntnis. Was Buddha „Weg zur Erkenntnis“ nannte, mit dem Endziel der Erleuchtung – das Begreifen von Zusammenhängen. Oder auch kurz Intelligenz genannt.
    Das vorangegangene Thema über Demokratie lag auf der gleichen Ebene der Reifung.
    Ich bitte um Verständnis, Geduld und stoische Gelassenheit.
    Es kimmt scho.

    1. Detlev Six sagt:

      Ich habe den letzten Mittwoch ganz anders empfunden als du. Dass bei einem so ausgelatschten Begriffsgeklingel wie heilen, Heilung, Heilslehre die kernorientierte Wahrheitsfindung ein heilloses Unterfangen ist, war schon nach einigen Versuchen deutlich. Aber ich fand den Prozess sehr spannend und kämpferisch. Beim Philosophieren ist der Prozess ohnehin wichtiger als das Ergebnis. Wäre es anders, dann wären wir besser in den verwaisten Redaktionsstuben von Meyers Konversationslexikon als Austragsstüberl aufgehoben.

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