Sind wir Alten die neuen Behinderten?

Von der
materiellen
Schwindsucht
über Wohnungen
mit Stolperfallen,
infantile Spiele
im Altersheim
bis ins Exil
der Vereinsamung.
So krauchen
wir Alten
auf einem
Dauer
Hindernis
Parcours
aus dem Spielfeld
des Lebens.
Darüber kreist
der Geier
des Mitleids.
So werden wir
gesehen.
Möchten wir das
so erleben?
Nein.
Was hilft dagegen?
Das seelische
Immunsystem aktivieren,
die letzten Lebensjahre
selbst gestalten,
nicht von anderen
gestalten lassen.
Kein Einzelner kann
einen würdevollen Tod
alleine bestimmen,
aber mit allem,
was er kann,
dazu beitragen.

 

3 Gedanken zu “Sind wir Alten die neuen Behinderten?

  1. Do Pfrogner sagt:

    Was ist eine Behinderung? Eine gewisse Funktions-Unfähigkeit.
    Wer die in zunehmenden Alter nicht feststellt, hat vielleicht die klare Bewertungsmöglichkeit seiner Leistungsfähigkeit auch schon ein bisschen eingestellt.

  2. Karlheinz Raum sagt:

    Das Fragezeichen hinter der Behinderung, fördert leider nicht die Frage, sondern gewährt mehr Einblick in die Gedanken des Autors.
    In Wirklichkeit sind es andere Gründe, die uns im Alter behindern.
    1. ist es das Alter selbst, das lebenswichtige Bauteile verschleißen lässt
    2. die schleichende Auflösung von Familien, die früher die Alten aufgefangen hat
    3. eine Veränderung des Menschen vom sozialen Wesen zum Egomanen.
    Das wären die Punkte, über die wir nachdenken sollten, um sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Prozess zu stoppen. Ideen entwickeln, dem Alleinsein rechtzeitig entgegen zu wirken. Nicht erst im Alter. Wer geht schon gern in ein Altenheim? Auch wenn man es inzwischen Seniorenresidenz nennt. Pflegeheime haben Hochkonjunktur. Nicht weil sie für den Aufenthalt gedacht sind, sondern als Geldanlage. Die großartige Idee von Pfarrer Rückert, das Augustinum zu gründen, wäre heute wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt, weil der Sinn für die Gemeinschaft verloren gegangen ist.
    Mein eigenes Mittel dazu, nachdem ich erkannt habe, dass ich körperlich anfange zu schrumpfen – ich habe auf den geistigen Modus umgeschaltet. Da ist noch Wachstumspotential.

  3. Karin sagt:

    Ist alt gleich behindert? Wer das so sieht, ist wahrlich behindert.
    Wer will schon alt werden? Das Alter ist ja keine so einfache Sache. Man kann sich bewusst darauf einlassen oder davonlaufen, verdrängen. Oft fühlt sich der Geist, das Herz, die Seele ganz jung an. Wir denken jung, verspielt und so wie in unserer besten Zeit. Was ist aber die beste Zeit? Die die wir in verklärter Schönheit hinter uns haben oder die die gerade ansteht? Vielleicht kommt noch etwas Wunderbares, Unbekanntes? Was unweigerlich kommt das ist der Tag an dem dein wahres Alter dich an deinen Körper erinnert, so wie er gerade ist, nicht so wie er früher war. Dann zwickt es oben, unten, in der Mitte und wir fühlen uns alt und nehmen uns vor, ein bisschen sorgsamer und liebevoller mit ihm umzugehen, ihn zu lieben, ihn anzunehmen so wie er jetzt ist. Zum Glück werden wir nicht abrupt hineingeworfen in unser Alter so wie ein lebender Hummer ins heiße Wasser ! Nein, ganz langsam in winzigen Schritten schleichen wir von Stufe zu Stufe. Wir tun das nicht alleine, unsere Freunde an unserer Seite auch. Da fällt es gar nicht auf. Lasst die Jungen doch denken über uns Alten was sie wollen, mit einem verschmitzten Lächeln auf den alten Lippen wissen wir es besser.

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