Urteilen wir zu viel moralisch statt sachlich? (1)

Die Würde des Menschen wird
bei der Altenpflege verletzt.
Ein moralisches Urteil.
100 % Zustimmung.
Wie könnte ein sachliches Urteil aussehen?
Die Altenpflege folgt
der kapitalistischen Warenlogik.
Minimaler Einsatz bei maximalem Ergebnis.
Dem sogenannten MiniMaxPrinzip.
Das besagt in diesem Fall, die 90 %
der eigentlichen Pflegekräfte so
minimal wie möglich zu bezahlen, damit
die 10 % Management-Pflege-Verwalter
so gut bezahlt werden können, dass diese
wiederum über die besten Fähigkeiten
auf dem Markt verfügen, die Kosten für
die eigentliche Pflege gering zu halten.
Die Alten werden zweckmäßig in
Dienstleistungs-Produkte verwandelt,
die eine kostenoptimierte
Zuordnung der Ressourcen erlauben.
Jeder Handgriff ist
berechenbar und abrechenbar.
Zusammengefasst:
Es geht um Kostenoptimierung
und nicht um Pflegeoptimierung.
Das Minimax-Prinzip betrifft also das
finanzielle Ergebnis des Altenheims,
nicht das Ergebnis der Pflege.
Zustimmungsrate zu diesem sachlichen Urteil?
Na ja.
Was lernen wir daraus?
Wer moralisch urteilt,
kann auf Zustimmung hoffen.
Wer sachlich urteilt,
muss mit Widerstand rechnen.
Ist es da ein Wunder, dass die Welt
fast nur moralisch beurteilt wird?

 

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