Wer ist WIR?

Es gibt zwei WIR.
Den WIR-Anschein.
Das WIR-Gefühl.
Sehr gut am Beispiel
Deutschlands zu
sehen und zu fühlen.
Wer sich die Menschen
in West und Ost
anschaut, sieht
sehr viel Ähnliches.
Hier und dort
viele weiße Menschen
mit ein paar
farbigen Sprenkeln
dazwischen,
dieselben Bräuche,
dieselben Bäuche.
Ein WIR, das sehr
WIR-ig daherkommt.
Ein Land.
Eine Bevölkerung.
Ein WIR.
Wer unter die
Oberfläche schaut,
sieht aber jede Menge
Unterschiede zwischen
West und Ost.
Jede Menge Brüche.
Die sich nicht lapidar
mit Simpel-Erklärungen
(wie „die Abgehängten“)
beschreiben lassen,
sondern sich erst
bei genauer Betrachtung
vieler Einzel-Aspekte
der Sozialstruktur,
der Demografie,
der Kultur erschließen.
Dann zeigt sich:
Unter dem WIR-Anschein
stimmt etwas nicht.
Darunter mag es
je ein WIR-Gefühl
der Westdeutschen und
ein WIR-Gefühl der
Ostdeutschen geben.
Ein WIR-Gefühl aller
Deutschen gibt es
ganz gewiss nicht.
Der WIR-Anschein
ist trügerisch,
was zählt, ist
das WIR-Gefühl.
Das zu fördern
und zu erhalten,
ist die größte
WIR-Leistung.
Das sollten
wir nicht
den falschen
Versprechungen
der extremen
Rechten überlassen,
das zu einem
WIR-Gefühl führt,
dem wir schon einmal
aufgesessen sind.

6 Gedanken zu “Wer ist WIR?

  1. Hans Zangl sagt:

    Das sagt ChatGPT zu “wer ist wir”

    Das Pronomen “wir” bezieht sich auf eine Gruppe von Personen, die gemeinsam handeln, sprechen, denken oder fühlen. Es kann sich auf eine Gruppe von Freunden, Familie, Kollegen oder einer anderen Gruppierung beziehen.

    Identität und Zugehörigkeit sind komplexe Konzepte, die oft von individuellen Erfahrungen, kulturellen Hintergründen und sozialen Einflüssen geprägt sind. In einer Welt, die zunehmend globalisiert ist und in der Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen miteinander interagieren, wird es immer wichtiger, die Vielfalt innerhalb einer Gruppe anzuerkennen und zu schätzen. Die Frage nach dem “Wir” kann auch politische und gesellschaftliche Dimensionen haben. In vielen Ländern gibt es Diskussionen darüber, wer als Teil der nationalen Identität betrachtet wird und wer nicht. Diese Debatten können zu Spannungen und Konflikten führen, insbesondere wenn bestimmte Gruppen ausgeschlossen oder diskriminiert werden. Es ist daher entscheidend, dass wir uns bewusst machen, dass Identität nicht statisch ist, sondern sich im Laufe der Zeit verändern kann. Indem wir offen für die Vielfalt innerhalb einer Gruppe sind und die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der Mitglieder anerkennen, können wir ein Gefühl der Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit fördern. Letztendlich ist es wichtig zu erkennen, dass Identität und Zugehörigkeit individuelle und kollektive Erfahrungen sind, die auf gegenseitigem Respekt, Verständnis und Empathie basieren sollten. Indem wir uns aktiv mit diesen Themen auseinandersetzen und offen für neue Perspektiven sind, können wir eine inklusive und vielfältige Gemeinschaft aufbauen, in der sich jeder willkommen und akzeptiert fühlt.

    1. Karlheinz sagt:

      Hier irrt ChatGPT.
      Eine Gruppe, die gemeinsam handelt, denkt, spricht und fühlt, gibt es nicht.
      Jede Gemeinschaft- egal welcher Größe – besteht aus einer Vielfalt von ICHS. Es beginnt mit der Partnerschaft, z.B. Ehe, und endet beim Weltbürger. Da könnten alle Menschen, Nationen, Religionen, Rassen eine Einheit bilden, wenn sie es wollten.
      Der Wille dazu wäre vorhanden, aber sie tun es nicht, weil das WIR Gefühl noch sehr einfältig ist.

  2. Monica sagt:

    Sorry, länglich …
    VerWIRrend
    Wir, das ist mehr als eine/r. Das ist seine Stärke. Der Klebstoff: Ähnliche Werte, Interessen, Regeln, Aufgaben, Lebens-Situationen, Ziele, Zwecke.
    Im Gemeinsam steckt einsam. Im Wir löst sich das Einsame auf, es bietet Schutz und Orientierung. Bestenfalls entstehen Gemeinschaft und Gemeinsinn, ein „Wir-Gefühl“.
    Die Wir´s haben feste oder lose Enden, dienen dem „Guten“ wie dem „Bösen“.
    Das Wir drückt sich aus über Symbole, Sprache, eigene Rituale.
    Die meisten sehnen sich danach, mindestens einem Wir anzugehören.
    Es ist gut, zu wissen, wer ich bin, wenn ich mich in diverse Wir´s integriere.
    Es gibt die Wir´s, die versprechen über das Wir zum eigentlichen Ich zu gelangen. Da ist zumindest Vorsicht am Platze.
    Doch kann das Wir jenseits des „Ich“ ebenfalls Identität stiften.
    Es gibt ein Wir, das einlädt, das umfängt und integriert und es gibt das geschlossene Wir, ein Wir das abgrenzt und daraus Power bezieht.
    Die Fußballfans, die Birdwatcher, die Kirche, der Kegelclub, der Stammtisch, die Kommune, die Firma, die Familie, Zeugen Jehovas …
    sie alle können zum Funktionieren und zur Stabilität einer Gesellschaft beitragen.
    Wir-Wirr-Warr entsteht, wenn Kräfte in unterschiedliche Richtungen ziehen, wenn Bande reißen und Gräben entstehen: Wir Und Die. Wir und Jene. Wir und die Anderen.
    Wir sind das wahre Wir. Anfang und Ende aller pervertierten Wirs.
    Eine demokratische offene Gesellschaft sollte Platz haben für viele Wir´s im größeren Wir, solange die gemeinsamen Grundwerte und Spielregeln gelten.
    Die scheint sich jede Generation neu erarbeiten, in Frage stellen und bestätigen zu müssen. Wir´s entstehen nur manchmal wie von selbst, viel öfter müssen sie sich „bilden“ und gebildet werden: Auch Wir´s entstehen im Gehen.

  3. HANS PETER KUHN sagt:

    Jeder von uns hat nur ein “Ich”, aber eine Vielzahl von “Wir”.
    Das Mosaik der Gesamtheit der “Wir” vermittelt uns eine präzise Beschreibung des “Ich”.
    Jeder von uns lässt sich in Kategorien oder Gruppen, Untergruppen und Untergruppen von Untergruppen einordnen. In denen nimmt jeder und gibt jeder: Solidarität, Geborgenheit, Liebe, Freundschaft…
    Der Volksmund sagt “Mir san Mir” oder auch expliziter, “Zeige mir Deine Freunde und ich sage Dir wer Du bist”!

  4. Peter Deller sagt:

    Wer sind wir? Seichte Themen liegen ihm nicht, unserem Detlev. Ich versuch’s trotzdem mal. Zuerst ein paar Sätze zu Ost und West. Nachdem man das Leben nach vorne lebt, aber erst in der Rückschau versteht, ist mir jetzt klar, mit welcher Intoleranz und Ignoranz ich den Ostdeutschen begegnet bin. Ganz im Geiste Francis Fukuyamas “Der Westen hat gewonnen”: “Nehmt eure Videorekorder und Bananen und haltet die Schnauze”. Dein erster Kuss in einem mausgrauen Trabant- nichts Wert, deine berufliche Biografie – alles Honecker-Scheiße. So unempathisch darf man mit Menschen nicht umgehen. Ich frage mich schon, ob das unterschiedliche Ost-West Empfinden nicht auch damit zu tun hat, dass man die Ostdeutschen auf menschlicher Ebene oft als Aliens gesehen hat. Nun zum Wir-Gefühl von uns Deutschen. Am Philosophischen Stammtisch kann ich es regelmäßig spüren, ein Wir-Gefühl, das ich als Schwärmen, Leiden, Schimpfen, Loben von etwas bezeichnen würde : nämlich unserer liberalen Demokratie. Jeder schätzt sie und leidet gleichzeitig unter der Innovationslosigkeit vieler Politiker. In meinem anderen Kosmos, meinem Arbeitsumfeld, scheint das Narrativ der AfD seine tragische Wirkung zu entfalten. Die Mitarbeiter erzählen von einem dysfunktionalen Land in dem sie leben. Die Politiker machen alles falsch, viel Gerede um nichts, den Fremden wird das Geld gegeben, Deutschland wird verarscht. Das gefährliche an der AfD ist, dass sie eben keine Alternative sein will, kein wähle mich, weil ich bessere Ideen habe (ganz im Gegenteil, raus aus der EU, raus aus der Nato, Klimawandel ist Bullshit). Nein, sie will nicht besser sein . Es geht um Sand ins Getriebe, um Vernichtung der liberalen Demokratie. Die schwärmen jetzt schon von Autokraten, dass sie noch keine Arbeitslager fordern, beruhigt mich wenig. Also was können wir tun? Wir müssen uns mit demokratischen Mitteln wehren, weiter demonstrieren und vor allem widersprechen.

    LG Peter

  5. Karlheinz Raum sagt:

    Alle Lebewesen sind auf endliches Wachstum programmiert. Solange sie alleine sind, müssen sie kämpfen, um zu überleben. In der Gemeinschaft sind sie auf gegenseitige Unterstützung angewiesen.
    Da sich Menschen von anderen Lebewesen unterscheiden, weil sie einen freien Willen haben, bedarf es für jede Gruppengröße eine eigene Ordnung.
    Für die Familie, den Stamm, dem Volk bis hin zur Weltgemeinschaft. Auch als Gemeinsinn bekannt, (englisch; common sense). Aus dem ICH werden WIR.
    Aus dem Organ wird ein Organismus. Aus der Verbindung wird ein System, in dem jedes Teil mit dem Ganzen verbunden ist.
    Autokratische Systeme fördern die Gemeinschaft und damit das WIR Gefühl.
    Freiheitliche Demokratien fördern den Individualismus und damit das ICH Gefühl.
    So entstehen Unterschiede und dafür haben wir noch keine wirksame Ordnung entwickelt, weil Egoisten Regeln als Einschränkung der persönlichen Freiheit empfinden.
    Ausnahme Bayern.
    Da hat man das Pronomen ICH einfach durch das besitzanzeigende MIR ersetzt und schon fühlt man sich mit den anderen wieder verbunden.

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