Woran glaubt der Atheist?

Er glaubt an
die menschliche
Gemeinschaft.
Ohne Gott.
Gut so.
Dann gibt es den
Gläubigen,
der das auch tut.
Mit Gott.
Auch gut.
Dann gibt es
die wirklich
gefährlichen Gläubigen.
Die Fundamentalisten.
Wurscht,
ob Juden,
Muslime
oder Christen.
Sie alle glauben weder
an die menschliche
Gemeinschaft
noch an Gott.
Sondern nur
an sich selbst.
Sie sind an keine
Glaubenssätze
außer an ihre
eigenen gebunden.
An keine Regeln.
An keine Konventionen.
Das macht sie
so gefährlich.
Sie haben nichts
zu verlieren.
Alle anderen schon.

 

8 Gedanken zu “Woran glaubt der Atheist?

  1. Hans Zangl sagt:

    Traurig und zugleich ernüchternd, wie sich hier einige gottgläubige Menschen über Menschen äußern, die nicht an Gott glauben, die keinen Gott haben/brauchen und trotzdem glücklich und zufrieden sein können. Unorganisierte Menschen sollen das sein, die z.T. nach menschenverachtenden Parolen leben und/oder die vor lauter Sinnlosigkeit des Lebens Kiffen und sich Besaufen.

    Ja, das ist das Missionsprinzip der Kirche. Nur wer an Gott glaubt ist ein guter, ein glücklicher, ein zufriedener Mensch. Alle anderen Menschen sind das nicht und das muss ihnen solange gesagt und eingetrichtert werden, bis sie es glauben!

    Und so steht es in der Bibel: “Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern” (Mt 28,19). Die christliche Missionstätigkeit gründet sich auf diesen Befehl von Jesus Christus. Jeder getaufte Christ ist demnach zur Verkündigung und Verbreitung des christlichen Glaubens, des Evangeliums aufgerufen. Und von Anfang an hat die Kirche den Missionsbefehl sehr konsequent verfolgt. Mit unterschiedlich brutalen wie soften Methoden, je nach Gesellschaftssystem und Machtverhältnisse, betrieb und betreibt die Kirche seit zweitausend Jahren eine (Zwangs-) Missionierung.

    Frage: Welche Gemeinsamkeiten hat die Missionierung der Kirche und die Missionierung von Unternehmen wie z. B. Google?

    1. Peter Deller sagt:

      Google und die Kirche mögen Gemeinsamkeiten haben. Der wichtigste Unterschied ist allerdings: Google fickt keine Kinder.

    2. Karlheinz sagt:

      Gläubige aller Religionen gehören einer Organisation an. Ungläubige sind freilaufend.
      Hat mit gut, glücklich und zufrieden nichts zu tun.
      Die Nazis haben uns wenigstens den Glauben an Gott gelassen.
      Jesus hatte eine frohe Botschaft an seine jüdischen Glaubensbrüder verkündet. Wer das als Befehl deutet, irrt sich. Der Zusatz in Mt. 28.19, mit dem Lehren und Taufen, wurde später von den Christen hinzugefügt. In Mt. 10.5-6 gab Er sogar eine Empfehlung, die man als Missionsverbot deuten könnte.
      „Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. (Mt 10,5-6)“.

  2. Peter Deller sagt:

    Entscheidend beim Glauben ist die Gesprächsrichtung.
    Die klassische Gesprächsrichtung eines Gläubigen ist vom Betenden zu Gott. Völlig ungefährlich, auch vom Grundgesetz ausdrücklich gedeckt, der Zweifel gehört hier zum Wesen dieses Glaubens. Viele Gläubige fühlen sich getragen und gestärkt durch ihren Glauben. Das Belächeln der Gläubigen, das man oft bei Linken und Intellektuellen beobachten kann, finde ich häufig herablassend, besserwisserisch, intolerant und unnötig.
    Die unakzeptable und auch pathologische Gesprächsrichtung, ist die von Gott zum Menschen. Die gnadenlos Sicheren, Unzweifelnden, die Botschaften von oben in ihrem Sinne interpretieren, meinen zu wissen, was Gott will.
    Das nimmt oft absurde Formen an. In Amerika erschießt ein „Durchgeknallter“ einen Arzt, der Abtreibungen durchführt, mit dem Argument, er wolle das Leben schützen. Kreationisten glauben zu wissen, dass die Erde eine Scheibe ist. Wenn man solche „Gläubige “mit ihrem unsinnigen Aussagen konfrontiert, argumentieren sie, dass es sich um eine optische Täuschung handelt, wenn die Menschen schildern, sie wären um die Welt geflogen. Das seien Winkel-Verschiebungen. Die Liste der Durchgeknalltheiten könnte man fortführen, ich stoppe bei Trump, dem Messias und erspare weitere Beispiele den aufgeklärten Leser.

  3. Karlheinz sagt:

    Atheisten sind unorganisierte Menschen, die glauben, dass es Gott nicht gibt.
    Übersehen dabei, dass ihre Existenz selbst Beweis ist, für etwas, das sie nicht erklären können.
    Die Mehrheit der Gläubigen ist organisiert und glaubt, dass es einen Gott (höheres Wesen) gibt.
    Dann sind da noch die Agnostiker, die weder das Eine noch das Andere glauben.
    Sie machen ihre Unwissenheit zum Glaubensbekenntnis.
    Wirklich gefährlich sind die organisierten Extremisten, die im Namen Gottes,
    alte Autokratien errichten und die Welt beherrschen wollen.
    Davor behüte uns Gott oder wie man bei uns sagt, Pfürti !!!!

  4. Ralph P. Crimmann sagt:

    Was ist mit den klassischen Atheisten? Ihre Parole lautet: Nach uns die Sintflut! Oder andere Variante: Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot. Vielleicht bleibt nur der Alkohl oder die Droge, um die Angst vor dem Nichts zu besänftigen. Im Übrigen gibt es auch die Variante von Omri Boehm, der sich mittels Abraham in einen radikalen Universalismus rettet. Die Gottesfrage stellt er zurück – auch eine Variante des Nicht-Theismus.

    1. Detlev Six sagt:

      Es lag mir nicht daran, den Atheismus in seiner Gänze abzubilden – dafür war schon mal kein Platz (und darüber hinaus sind die alten Linien wie der radikale Nihilismus heute einfach zu unbedeutend). Mir ging es darum, den modernen Atheismus (auch wenn er oft als Agnostik daher kommt) als das darzustellen, was er für die meisten ist, als gottlose Gestaltung der menschlichen Gemeinschaft. Von moderaten Kräften gestaltet. Ganz im Gegensatz zu den religiösen Fundamentalisten, die nur die Spaltung im Sinn haben. Das Schlachfeld “Naher Osten” ist das beste Beispiel dafür. In Israel, der einzigen Demokratie dort, mit jeder Menge aufgeklärter Bürger und vermutlich reichlich Atheisten, wird die Politik von fundamentalistischen Religiösen vor sich hergetrieben. Sogar aus den fernen USA mischen die christlichen Fundamentalisten noch mit. Begeistert von den Parolen des biblischen, heiligen Landes verhindern sie, dass die Regierung der USA ernsthaft gegen die gewalttätige Siedlungspolitik im Westjordanland interveniert. Wo bitte soll denn die immer wieder betonte 2-Staaten-Lösung realisiert werden, wenn nicht dort für die Palästinenser die vollen Rechte geschaffen werden, die einen Staat ausmachen?

  5. hans-peter kuhn sagt:

    Atheisten und Gläubige haben viel gemeinsam.
    Die einen glauben, das Gott nicht existiert. Die anderen glauben an ihn. Sie sind vereint im Glauben, das heisst in der Tatsache, dass sie nicht wissen. Mangel an Wissen ist die Bedingung für Glauben!
    Religionskriege und Fundamentalismus stellen uns die Frage: Ist Glaube stärker als Wissen?

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