Können Maschinen an Gott glauben?

Wir Menschen wünschen uns
Unsterblichkeit,
Glückseligkeit,
Gerechtigkeit,
Vollkommenheit.
Da wir in unserer
Unvollkommenheit
feststellen, dass wir diese
Wünsche nicht erreichen
werden, projizieren wir sie
auf einen Gott, den
wir damit selber schaffen.
Genauso schaffen wir
Maschinenwesen
nach dem Vorbild
der Vollkommenheit.
Wenn wir den Gott,
den wir erschaffen
und die Maschine,
die wir erschaffen in
einem perfekten
Algorithmus vereinigen,
dann haben wir
eine vollkommene
Glaubensbeziehung,
die wir Menschen
auf Grund unserer
Unvollkommenheit
nie erreichen werden.
Maschinen sind
die besseren Gläubigen.

 

7 Gedanken zu “Können Maschinen an Gott glauben?

  1. hans-peter kühn sagt:

    Vielleicht liegt es daran:

    Menschen schaffen Gott und die Maschine, dann vereinigen sie beide in einem Algorithmus.

    Damit wird Gott zur Maschine und die Maschine zu Gott und all’ das macht der Mensch. Das sind Aussagen jenseits aller political correctness. Das ist vielleicht ein Tritt in die Weichteile der Facebook-Maschinerie, den sie erstmal verdauen musste.

    1. Detlev Six sagt:

      Ich wünschte nur, Facebook hätte Weichteile, die Weichteile sind wir gegenüber Facebook. Was mir aber bei diesem post noch einmal zu Bewusstsein kam: Menschen verwenden einen irren Aufwand auf zwei Fragen, auf die es immer nur eine Antwort gibt. Die erste Frage: Wo kommen wir her? Antwort: Gott. Die zweite Frage: Wo gehen wir hin? Antwort: Gott. Die Frage im Hier und Jetzt: Wie kriegen wir ein gerechtes Leben hin? Die Antwort darauf wird in einem ewigen Krieg zwischen Republik und Diktatur höchst mittelmäßig beantwortet. Solange wir unsere Kraft mit den beiden Jenseits (woher und wohin) versemmeln, statt uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, kann unser Leben nicht besser werden.

      1. hans-peter kühn sagt:

        Die Frage nach dem “gerechten Leben” versuchen Religionen, seit Jahrtausenden, verzweifelt und erfolglos zu beantworten. Der “ewige Krieg” zwischen Diktatur und Republik wurde mir schon im Gymnasium sattsam eingebläut. Das erklärt sich aus der deutschen Geschichte. Da fühle ich mich eher programmiert. Im Grunde ist da alles klar und wo alles klar ist, ist Denken Energieverschwendung.

        Die Konzentration auf das “Hier und Jetzt” führt zu der Frage “Wie optimiere ich mein Leben?” Da winkt dann Darwin aus der Ferne und der Weg in die Sackgasse des Individualismus liegt frei vor uns.

        Der Zufall schmeisst uns ins Leben mit der Anweisung “Mach was draus!!!” Das ist eine Universalie, denn wir alle versuchen es.

        1. Detlev Six sagt:

          Wenn wir einsehen, dass die Suche nach dem gerechten Leben aus den von dir angeführten Gründen aussichtslos ist (gibt es wirklich eine Religion, die sich für Gerechtigkeit eingesetzt hat? Welche denn? Die Propagandashow für den gerechten Gott meinst du doch hoffentlich nicht?), dann bleibt uns nur die Suche nach oder das Zulassen der maximalen Ungerechtigkeit – zu Gunsten der Wenigen. Was ja im Moment wieder verschärft läuft. Dann aber wäre rechts die einzige ehrliche politische Richtung (im Übrigen habe ich die Konzentration auf das „Hier und Jetzt“ nicht individualistisch gesehen, sondern als die Suche nach gruppenbildenden Prozessen über die Verwandtenselektion und die Gruppenselektion der Evolutionisten hinaus. Ohne die Tricks aus dem Jenseits).

  2. hans-peter kühn sagt:

    Das war sicherlich ein langer und hochgradig interessanter Abend in den Amadeus Stubn! Ihr seid wohl spät nach Hause gegangen, mit der Sicherheit, dass viel geredet und getrunken wurde. Letzteres weiss besonders der Wirt, denn er hat mit zufriedenem Lächeln die Rechnung präsentiert. Es herrscht die gemütliche, verbindende Sicherheit des Wissens.

    Der Glauben ist da ein ungemütlicher Weggefährte, denn er impliziert die Dimension des Zweifels. Wer nicht weiss, glaubt einfach… oder glaubt nicht. Ich weiss nicht, aber ich glaube Dir. Das nenne ich Vertrauen.

    Zweifel und Vertrauen sind Dimensionen des Glaubens! In Gott vertrauen heisst an Gott zweifeln?!

    Damit die Frage: “Können Maschinen vertrauen und zweifeln?”

    Zum Abschluss ein Statement: Philosophieren bringt uns weiter!
    “Die Botschaft hör ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube!”

    Trotzdem, weitermachen!!! Der Wirt weiss, es bringt was!

    HPK

    1. Detlev Six sagt:

      Dem Wirt hat’s gefallen, Facebook erst mal nicht. Erst nach drei Stunden ist der post freigegeben worden. Der Check ist ja, was die maschinelle Seite betrifft, einfach. Da werden verdächtige Wörter maschinell ge-checkt. Das hatte ich schon öfter und war schnell geregelt, wenn ich die Wörter austauschte. Gestern wusste ich nicht wirklich, was der Grund der Zensur war und musste also warten, bis ein Mensch den post gelesen hatte. Was lerne ich daraus? Maschinen können vielleicht an Gott glauben, an mich glauben sie nicht.

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