Wie kommt das Neue in die Welt?

Durch Kampf.
Neu gegen Alt.
Je besser das Neue,
desto kürzer der Kampf.
MP3 hat die alten
Tonformate im
Blitzkrieg abgeräumt.
MP3 war allerdings
auch eine
großartige Erfindung.
Und nicht
politisch belastet.
Ganz anders,
wenn das Neue
hochpolitisch ist.
Beispiel UMWELTSCHUTZ.
Beispiel GENDERN.
Beim ersten Beispiel
scheint sich der
Umweltschutz gegen
das Umweltrowdytum
langsam durchzusetzen.
Die vielen guten
Erfindungen und
Menschen mit Macht,
die sich dafür
einsetzen, weil
sie damit Geld
machen können,
zeigen ihre Wirkung.
Ganz anders beim
GENDERN.
Erfindungen wie
: * innen
bringen nicht
den Durchbruch
beim Kampf
gegen die
männliche
Dominanz im
Sprachausdruck.
Denn die Sprache
hat nicht nur
eine Funktion,
sondern auch
eine Ästhetik.
Über zahllose
Generationen von
Sprachliebhabern
entwickelt
und gepflegt.
Die Gender-Bewegung
hat noch einen
sehr langen Kampf
gegen das
generische
Maskulinum
vor sich
und braucht
dabei jede Menge
guter
Erfinderinnen
und
Erfinder.

 

13 Gedanken zu “Wie kommt das Neue in die Welt?

  1. Peter Deller sagt:

    Ich hätte eine Bitte an die Leser. Könnte jemand der „Daumen nach unten Klicker“ seine Sichtweise posten. Aus meiner Sicht würde eine differenzierte Kritik dem Thema guttun und uns alle aufschlauen.

  2. Karin Kraft sagt:

    Nach 7 Schmach ollen dislikes und historischen Aufklärungen eurerseits ein von meiner Seite aus abschließende Versuch meiner Rehabilitation. Wäre es mir um den Beweis gegangen, dass alle Gendern müssen, weil meine Meinung diesbezüglich selbstverständlich richtig ist, was eine schlechte Grundlage für jede Diskussion gewesen wäre, hätte ich das Thema anders gestellt. Mir ging es um etwas anderes. Ich wollte einen Perspektiv-und Ebenenwechsel. Ich wollte den Umgang mit dem Inhalt mit euch diskutieren, nicht den Inhalt selbst. Mir ging es darum zu überlegen, in welche Kategorien man die Diskussion stellen könnte, weshalb ich den Klimaschutz als zweiten Teil der Gleichung eingefügt hatte. Das ging schief, es war mir nicht möglich, die Diskussionsspur umzulenken oder gar zu stabilisieren. Again what learned.

    1. Monica sagt:

      Bezieh die Dislikes nicht auf Deinen Abend, liebe Karin. Sie können sich auf alle Meldungen hier beziehen oder aufs Gendern, oder oder…oft auch von Mitdiskutant*innen, die gar nicht da waren. Die Diskussion hier hat oft mit dem eigentlichen Abend wenig zu tun.

  3. Ekkehard sagt:

    Der letzte Mittwoch und die nachfolgenden Saurüssel – Emails haben mich verwirrt, weil ich die Verbindung von Klimawandel, Gleichberechtigung und Gendern nicht ganz nachvollziehen konnte. Zur Diskussion kann ich deshalb nichts beitragen, weshalb ich zu den drei unterschiedlichen Themen nur meinen, vielleicht voreingenommenen, Standpunkt darlegen möchte.
    Gendern: Sprache ändert sich immer. Das muss man akzeptieren. Man kann sich ja auf sachlich interessantes oder schöngeistig ästhetisches Schriftgut konzentrieren. Auch Symbolschrift ist zumutbar, wenn man den Sinn erkennt (Verkehrsschilder) oder die eigene Empfindung übermittelt (Emojis). Aber mit Gendern die Gleichberechtigung der Frauen fördern? Ist das mit /*-: wirklich möglich? Liebe Stammtischfreundinnen und Stammtischfreunde, Entschuldigung, liebe Stammtischmitwirkende, das glaube ich nicht.
    Gleichberechtigung: Vor 300.000 Jahren entstand der homo sapiens in Afrika und hat sich seither 95% seiner zeitlichen Existenz der evolutorischen Gleichsetzung der Geschlechter gefügt. Seit 15.000 Jahren gibt es Machtkämpfe, vornehmlich durch Männer ausgelöst, und damit den ständigen Kampf um hierarchische Gleichberechtigung. Wie weit sind wir gekommen? Nun, in Indien, China und Russland leben zusammen 3 Mrd. Menschen. Dort sind aber nur 3 Männer wirklich berechtigt. Alle übrigen, kämpfen um die Gleichberechtigung in den Stufen darunter.
    In unserem Deutschland sind wir schon weiter. Da geht es vornehmlich um die fehlende volle Gleichberechtigung der Frauen. Alle anderen Problemfälle werden überwiegend über Sozialpolitik oder Einrichtung von Spendenkonten abgehandelt. Aber Fortschritte sind unverkennbar. Seit über 250 Jahren denkt man über die Gleichwertigkeit aller Menschen nach. Vor 200 Jahren wurde schrittweise das Wahlrecht für anerkannte Bürger eingeführt. Seit 105 Jahren dürfen auch Frauen wählen. Vor 75 Jahren wurden die Unantastbarkeit der Würde und die Gleichberechtigung aller Menschen gesetzlich verankert. Vor 67 Jahren wurde dies auch für weibliche Wesen im Bürgerlichen Gesetzbuch festgeschrieben.
    Nachholbedarf besteht weiter und zukünftige Verbesserungen wird es auch geben. Aber eine vollkommene Lösung erscheint mir unwahrscheinlich, aus zwei Gründen:
    • Gleichberechtigung hat mit Recht zutun und Recht mit Gerechtigkeit und um die wird immer gestritten.
    • In der Beziehung der Geschlechter gibt es immer noch eine private Ebene, die sehr durch Achtung geprägt wird. Achtung kann man aber nicht gesetzlich regeln.
    Klimawandel: Das Thema war Bestandteil der Überschrift und wurde auch von Detlev erwähnt. In die Diskussion ist es nicht groß eingegangen. Dabei soll es bleiben. Aber ein gutes Thema könnte es schon wieder sein.

  4. Monica Lieschke sagt:

    Was war zuerst: die gesellschaftliche Debatte um Gleichberechtigung oder das (sprachl.) Gendern? Anders gefragt aus anderem Zusammenhang, dem Design: Form follows Function?
    Die Frage bringt schnell auf den Punkt, dass es sich um einen Prozess handelt, der eben auch ausverhandelt werden muß- in gegenseitiger Abhängigkeit, egal von welcher Seite man sich annähert. Bringt uns ein „Sternchen“-Regen mehr Aufmerksamkeit für die noch vielen ungelösten Fragen mangelnder Gleichberechtigung (wie z.B. ungleiche Löhne, gender pay gap und vieles mehr?). oder sind * : / _ und andere Formen Ausdruck und Folge der gesellschaftlichen Debatte von Jahrzehnten? Wie auch immer:
    Ene größere Gelassenheit und weniger Verbissenheit täten dem Thema gut.
    Niemand läßt sich gern eine vegane Ernährungsform vorschreiben- obwohl sie inzwischen auch nachgewiesener Maßen Klima und Umwelt zugute käme -ebensowenig mag sich jemand seine Verwendung von Sprache vorschreiben lassen. Sie hat eine Doppelfunktion: Mittel der Verständigung (die daher bestimmter allg. Regeln und Definitionen bedarf), aber auch sehr persönlicher Ausdruck.
    Ein Blick auf den Status quo fördert zu Tage, dass hier längst einiges in Bewegung ist, Vielfalt, Wahlmöglichkeiten und gar „Wildwuchs“, teilweise verwirrend sind -manches bereits geregelt bzw. zunehmend reglementiert wird. So ist Gendern in zahlreichen Medien, öffentlich Rechtl. Sendeanstalten, Universitäten, in der Forschung, z.T. sogar auf kommunaler Ebene geregelt. Hier findet längst Transformation statt. Aufhalten läßt sich das nicht. Sprache ist immer auch Ausdruck ihrer Zeit, gesellschaftlicher Strömungen und gar Moden (siehe Eingang von Anglizismen oder Jugendsprache in den Duden). Sprache läßt sich ebenso wenig „einfrieren“ wie rückblickend konservieren. Das „Umschreiben“ von Klassikern der Weltliteratur möge uns ebenso erspart bleiben wie vorschnelle Vorschriften, die teils nur unnötigen Gegenwind provozieren.
    Welt im Wandel- Gesellschaft im Wandel- Sprache im Wandel.
    Ein in Bayern und wie einigen Bundesländern in Verwaltung und an Hoch-/Schulen eingeführte Verbot von „Gendersprache“ scheint mir jedoch ein Armutszeugnis: An einem Orten, an denen genau die Debatte darüber wichtig wäre, wie Sprache wirkt und was sie be-wirkt.

  5. Karin Kraft sagt:

    Nein, manchmal ist Neues nicht das Ergebnis eines natürlichen Prozesses, sondern etwas ganz anderes: die Verwirklichung eines Gedankens, einer Idee, die aus einem Nachdenken folgt. Muß nicht immer Darwin sein.

    1. Detlev Six sagt:

      Karin, du kannst direkt demjenigen/derjenigen antworten, den oder die du als Zielperson ansprechen willst. So wird der Zusammenhang schneller klar. Einfach auf Antworten neben dem Kommentarkasten clicken. Über deinem Antwort-Kommentarkasten steht dann: Antworte auf Karlheinz (jetzt auf dein Darwin-Beispiel bezogen).

    2. Karlheinz sagt:

      Ich versuche Polarisierungen zu vermeiden. Sie spalten unsere Gesellschaft. Beides – sowohl die Verwirklichung (Umsetzung), als auch die Sprache, sind das Ergebnis eines Denkprozesses.
      Schon sind wir uns einig .

    3. hans-peter kuhn sagt:

      Ideen (Neues) entstehen aus Wissen und Flexibilität.
      Das heisst aus der Betrachtung von Altem aus ungewöhnlichen Perspektiven.

      1. Karlheinz sagt:

        Manche werden mich nicht für normal halten, aber die meisten Ideen sind bei mir entstanden, aus dem, was ich noch nicht wußte.

  6. Karlheinz sagt:

    Soll das die Geburt einer neuen Art zu philosophieren sein? Neues Denken? Kampf? Erfindung?
    Für mich nicht nachvollziehbar. Etwas Neues ist für mich immer das Ergebnis eines natürlichen Prozesses. Dazu gehört auch die Sprache.
    Sie entsteht nach der Geburt durch Zuhören, Imitation und Übung. Wir lernen Sprechen nur durch Menschen, mit denen wir aufwachsen. Ab dem 6. Lebensjahr wird es durch das Schulfach deutsch geregelt und Fehlentwicklungen korrigiert. Später hilft uns der Duden, bei dem, was wir nicht gelernt oder vergessen haben. Wir lernen, dass es Geschlechter gibt. Was männlich, was weiblich, und was Sache ist. Wer was zu tun hat. Wie man sich kleidet. Dass man heiratet und eine Familie gründet.
    Über tausende von Jahren war das Leben männlich dominiert, bis man – nach der französischen Revolution – entdeckte, das auch Frauen mit Vernunft begabt und sogar männliche Berufe ausüben können. Um das sprachlich umzusetzen, hängten wir einfach ein „in“ an den vormals, männlichen Beruf.
    Vor einigen Jahren hat sich Entwicklung differenziert und man fing an zu polarisieren.
    Man hat wohl übersehen, dass die seit 1948 geltenden Menschenrechte, für alle Menschen gelten, gleich welchem Geschlecht, Rasse, Nation oder Religion sie angehören.
    Wahrscheinlich war es einigen Juristen zu ungenau und so wurde, per Dekret, eine neue Form der Benennung vorgeschrieben. Jetzt gibt es nicht nur Lehrer, Sportler, Ärzte u.a., sondern auch *innen. Ausnahme; Mitglied. Da gibt es verständlicherweise kein „innen“.

  7. Karin Kraft sagt:

    Es bleibt im Kampf gegen die männliche Dominanz (auch) in Sprache und Sprachausdruck leider nicht sehr viel mehr als die Veränderung in Sprache und Sprachausdruck, gerade weil zahlreiche SprachliebhaberInnen eine Ästhetik entwickelt und gepflegt haben, die niemand in Frage gestellt hat, weil die Frage sich nicht gestellt hatte, die so in eine Gewohnheit übergehen konnte, ideologisch gesichert durch das generische Maskulinum. Auch mein Auge erfreut sich eher an der Ästhetik eines VW-Käfers als an einem E-Auto, das an ein Gefährt aus Star-Trek erinnert. Vielleicht gewöhne ich mich auch irgendwann mal an den Anblick, wenn es ein paar Variationen davon gibt. Die Frage bleibt : in was für eine Kategorie gehört Ästhetik? Zur Vernunft? Eher nicht. Zur Schönheit? Eher ja. Das ist aber etwas zutiefst individuelles, abhängig von sehr vielen Faktoren. Wie stellt sich die Philosophie zu ihr? Was kann, soll, muß ihr geopfert werden? Und wer definiert die Wertigkeiten?

    1. Peter Deller sagt:

      Hallo Karin,

      ich möchte hier gerne auf die von dir beschriebene „Männliche Dominanz“ eingehen. In meinem Leben war ich immer, und bin es noch heute, mit Frauen zusammen, die besser verdienen als ich (wahrscheinlich meinem handwerklichen Beruf geschuldet)-  wurscht!  Daraus ergab sich auch, dass ich bei unserem Sohn damals  Zuhause blieb und die besserverdienende Frau ging arbeiten. Erziehungsurlaub nannte sich das (von wegen Urlaub- um 4 Uhr morgens Semmeln ausfahren und pünktlich zurücksein, damit meine Frau arbeiten gehen konnte). Mein Leben war früher geprägt von Ängsten und depressiven Phasen. Daraus resultierte auch oft eine sexuelle Lustlosigkeit. Diese Zurückhaltung wurde von allen Frauen als eine Zurückweisung erlebt, als ein „du liebst mich nicht genug“ als ein „ich bin wohl nicht begehrenswert für dich“. Das fühlt sich als Mann schrecklich an , der Begriff des “Schlappschwanz” geht einem in solchen Phasen durch den Kopf. Ich möchte deine undifferenzierten und pauschalen Vorwürfe auf mein Geschlecht ( an das männliche Geschlecht) absolut zurückweisen. Die Männer, die ich kenne sind nicht unangenehm dominant. In meinem Arbeitsumfeld beobachte ich Menschen, die sich -unabhängig vom Geschlecht- unterdrücken lassen, die sich ihrer selbst nicht bewusst sind, die sich nicht selbstermächtigen und selbstwirksam handeln. Das ist tragisch aber doch bitte kein gesellschaftliches Problem, sondern ein eher individuelles Entwicklungsdefizit.

       

      LG Peter

       

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