Was ist Bauernphilosophie?

Trotz Monsanto und Glyphosat.
Der Bauer ist Naturphilosoph.
Er achtet die Zusammenhänge.
Wetter, Boden, Fruchtfolge.
Dagegen stehen wir.
Die Artphilosophen.
In absteigender Art.
Lebensart. Eigenart. Abart.
Wir beherrschen
die Kunst der Künstlichkeit.
Noch wächst die Kuhmilch
nicht in Laborkolben.
Die Kartoffel nicht in einer Nährlösung.
Aber das wird sich ändern.
Das liegt paradoxerweise
an einem Widerspruch.
Unser Brunftverhalten ist ungebrochen.
Die Menschheit explodiert.
Eine weltweite Geburtenkontrolle
verhindern die Kirchfürsten.
Sie sind der Apokalypse verpflichtet,
die sie prophezeien.
Schaut aus dem Fenster,
Ihr Saurüsselphilosophen.
Freut Euch der Seen, der Berge, der Wiesen.
Was werden unsere Nachfahren sehen?
Nahrungslabore, soweit das Auge reicht.
Gestrichen in einem herrlichen Grün.
Nostalgie lässt sich nicht ausrotten.

3 Gedanken zu “Was ist Bauernphilosophie?

  1. Hans Fritz sagt:

    Trotz Monsanto und Glyphosat.
    Der Bauer ist Naturphilosoph.
    Er achtet die Zusammenhänge.
    Wetter, Boden, Fruchtfolge.
    Dagegen stehen wir.

    Ich weiß nicht wie ich das “Dagegen stehen wir” verstehen soll. Vielleicht habe ich es falsch verstanden, aber ich bin darüber gestolpert. vielleicht ist es dem Einen oder der Anderen, auch so gegangen. Wäre gut wenn wir das beim nächsten Stammtisch nochmal anzusprechen.

    Hans Fritz

  2. Detlev Six sagt:

    Das “Wir” das ich meine, bezieht sich auf das “Wir zu viele”. Meine Kritik hat einen Kern: Das Wachstum der Weltbevölkerung als die eine große Ursache für viele der Dinge, die Du beschrieben hast. Ich weiß, dass meine Gegenmaßnahme der weltweiten Geburtenkontrolle einerseits elitär ist: Sofort kommen Fragen, wie, wer gibt wem Anreize, keine Kinder zu bekommen oder, können nur noch Reiche sich Kinder erkaufen? Andererseits, wie durchführen? Wir laufen ja schon bei viel weniger emotional behafteten Beschränkungen, wie Handelsgrenzen durch Zölle, auf viele Schwierigkeiten. Aber das Wachstum der Bevölkerung und mögliche Beschränkungsmöglichkeiten werden ja noch nicht einmal diskutiert, sogar durch die Kirchen massiv unterlaufen. Tja, und dann zu meinem paradoxen Beispiel der Befürworter der Apokalypse. Ich habe in meiner Jugend die katholische Kirche als strafend (der strafende Gott), wenig schlüssig und selbst zerfleischend erlebt. Mit der oft gehörten Aussage, natürlich sind Kinder gottgewollt, aber doch nicht so viele. Du erwähnst Bedfort-Strohm und den Papst als Menschen, die den Problemen der Welt offen gegenüber stehen. Da wird Dir fast jeder zustimmen. Ganz anders schätze ich große Teile der Kurie ein. Mit einer klammheimlichen Freude darüber, dass der kirchliche Segen fürs Kinderkriegen nur deshalb nicht funktioniert, weil der karnickelhafte Mensch einfach hemmungslos ist und mit der Apokalypse die gerechte Strafe erfährt.

  3. Ralph P. Crimmann sagt:

    1. Wer ist das “wir”? Stehen wir nicht alle in der kritischen Position zur industriellen Landwirtschaft? Sind die Kirchenfürsten wirklich am Weltuntergang durch Überbevölkerung interessiert? Will nicht gerade die katholische Kirche die Wiedergewinnung des Natürlichen befördern? Ist nicht die evangelische Kirche in einer sozialethischen und globalisierungskritischen Position engagiert (Bedfort-Strohm)? Sitzt die Menschheit nicht insgesamt dem kollektiven Irrtum auf, sie könne alles im Griff haben (Kernenergie, Technisierung, Urbanisierung, militärische Abschreckung)? Ist also der Schrecken der Apokalypse ein Verhängnis, von allen mehr oder weniger erzeugt?

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