Wieviel Glaubenschaft steckt in der Wissenschaft?

Wissenschaft hat dem
Menschen versprochen, ihn vom
Glauben zu befreien.
Menschen sollten nicht unter
der Macht von unwissenschaftlichen
Argumenten stehen.
Von Leuten, die nur vom
Glauben her argumentieren.
Deshalb fordern wir
heute für alle Behauptungen
wissenschaftliche Beweise.
Was nicht
wissenschaftlich bewiesen ist,
existiert nicht.
So weit so gut.
Nur.
Wer befreit uns jetzt vom Glauben
an die Macht der Wissenschaft?

3 Gedanken zu “Wieviel Glaubenschaft steckt in der Wissenschaft?

  1. El Schwalmo sagt:

    Wesentlich ist der Unterschied zwischen ‘belief’, also evidenzbasierten Annahmen, die in den Naturwissenschaften üblich sind, und ‘faith’, also religiösem Glauben.

    ‘Belief’ bezieht sich meist auf die ‘Welt an sich’ und führt zu zeitkernig intersubjektiven Gültigkeiten. ‘Faith’ hingegen ist eher was für die ‘Welt für mich’ und ist für Menschen, die einen anderen oder gar keinen religiösen Glauben haben, nicht gültig.

    Falls man Wert auf intersubjektive Geltung legt, sollte man daher auf ‘faith’ verzichten.

  2. Karlheinz sagt:

    Dazu 2 Beiträge von vielen, die für mich, der Sache sehr nahe kommen;
    1. Wernher von Braun (1912-1977),Physiker,Raumfahrttechniker. „Die gelegentlich gehörte Meinung, dass wir im Zeitalter der Weltraum so viel über die Natur wissen, dass wir es gar nicht mehr nötig haben, an Gott zu glauben, ist durch nichts zu rechtfertigen. Bis zum heutigen Tag hat die Naturwissenschaft mit jeder neuen Antwort mindestens drei neue Fragen entdeckt. Nur ein erneuerter Glaube an Gott kann die Wandlung herbeiführen, die unsere Welt vor der Katastrophe retten kann. Wissenschaft und Religion sind dabei Geschwister, keine Gegensätze ….”
    2. ‘Abdu’l-Bahá, (1844 – 1921), Ansprachen in Paris. Sohn des Stifters der Bahai Religion.
    Religion und Wissenschaft sind wie zwei Flügel, auf denen sich die menschliche Geisteskraft zur Höhe erhebt und mit denen die menschliche Seele Fortschritte machen kann. Mit einem Flügel allein kann man unmöglich fliegen. Wenn jemand versuchen wollte, nur mit dem Flügel der Religion zu fliegen, so würde er rasch in den Sumpf des Aberglaubens stürzen, während er andererseits nur mit dem Flügel der Wissenschaft auch keinen Fortschritt macht, sondern in den hoffnungslosen Morast des Materialismus fallen würde.
    Karlheinz – diesmal keine eigenen Gedanken.

  3. Crimmann sagt:

    Der Glaube an die Macht der Wissenschaft ist längst zerbrochen (Tschernobyl, Fukushima, Psychiatrie, Städtebau, Agrarwissenschaft). Einzig die Zellforschung macht Fortschritte, aber wohin? Das Problem liegt im neuzeitlichen Forschersubjekt, welches sich aus dem natürlichen Zusammenhang mit dem Ganzen gelöst hat. “Die Welt muss mir werden, was mir mein Leib ist.” (Fichte) So verwirklicht das neuzeitliche Forschersubjekt in abstrakter Subjektivität seine Freiheit.

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