Gut und böse
haben nicht
nur in der
religiös
beeinflussten
Moral eine
steile Karriere
gemacht,
sondern auch am
Lagerfeuer.
Seit Menschen
dort Geschichten
erzählen, ranken
diese sich um
gut und böse.
Schön schwarz
(böse) und weiß (gut).
Die einen sind
durchwegs die
Guten (meist wir),
die anderen die Bösen.
Da unterschieden
sich Steinzeit
und Hollywood nicht
sehr voneinander.
In neuerer Zeit
kommt aber vor,
dass Menschen
als gut und böse
in einem
geschildert
werden.
Klassiker:
Der Mafiakiller,
der tagsüber tötet
und abends seine
Kinder in den
Schlaf singt.
Eins aber bleibt,
die
Gut-Böse-Argumentation
ist der Auslöser
mörderischer
Schlachten.
Alle Versuche von
den Neuerfindern
der Moral,
den Ethikern,
die Wortwahl zu
entschärfen
sind gescheitert.
Denn bei aller
Künstlichkeit der
moralischen
Begriffe gut und
böse, bleibt unser
tierisches Erbe
als Basis von
Konflikten,
schnurr – freundlich
gestimmt – und knurr
– feindlich drauf.
Das können wir nennen,
wie wir wollen.
Auf der Suche nach einer Kurzformel, jetzt habe ich sie.
Gut und böse ist ein veränderbarer Zustand, wobei Gut der Normalzustand ist. Wie der Befund “gesund” oder “krank”.
Das beste Mittel, gesund zu bleiben, wäre das Krankmachende fern zu halten oder trennen. Wie bei Entsorgung oder Mülltrennung, als Beitrag zum Umweltschutz.
Gut und Böse könnte auch als Glauben eingeordnet werden.
Was ich glaube, bin ich (lässt sich ändern).
Danach kann man wieder schnurren.
Ich glaube schon, dass Gut und Böse, zumindest im Handeln, erklärt werden kann. Vielleicht darf ich dazu meine Beispiele vom Stammtisch-Abend wiederholen: Gehe ich spazieren, stolpere und jemand hilft mir wieder auf, empfinde ich das als gut. Gehe ich spazieren, jemand kommt entgegen und schlägt mich zusammen, empfinde ich das als böse — falls ich dann noch etwas empfinden kann.
Für eine Alltagserklärung erscheint mir dies ausreichend. Sollte es im philosophischen Sinne nicht ausreichen, könnte man ja schnurr und knurr als Ersatz verwenden.
Lieber Detlev, nach deinen eigenen Erklärungen, dass nicht verstanden wurde, was man nicht kurz beschreiben kann, wäre Hans-Peter ein Versteher und wir beide schlechte Erklärer. An deinem aktuellen Beitrag merkst du vielleicht, dass man bei Sachen, sachlich bleiben kann. Geistige Begriffe sind leider erklärungsbedürftig, weil jeder etwas anderes versteht.
Bei Gut und Böse muss man bis auf den Ursprung gehen, weil es damals noch keine Wissenschaft gab, sondern ganz wenige, kluge Köpfe, die sich Gedanken machten, über das wie und warum.
Einer davon war Moses, der erkannte, dass für das Zusammenleben von Menschen Regeln erforderlich sind. Gewissermaßen eine Grundordnung. So kletterte er auf den Berg Sinai und da es noch keine Kugelschreiber und Notizblöcke gab, hat er seine Eingebung auf Steintafeln gekritzelt.
So entstanden die 10 Gebote, die weltweit verbreitet wurden und in autokratischen Systemen durchgesetzt wurden. Daraus entstand die Grundformel; wer sich daran hält ist gut, wer nicht – böse.
Das gilt bis heute für das Volk. Die Obrigkeit bestimmt selbst darüber und die Obersten 5 dieser Welt stehen durch ihr Vetorecht unter Naturschutz. In der Neuzeit begehrt ein Teil des Volkes auf und pocht auf seine Freiheit. Sie haben bis heute nicht verstanden, dass es eine Grundordnung braucht, um friedlich miteinander zu leben. Das unterscheidet uns vom Tier.
Schnurren und Knurren sind die Äusserung von Gefühlen, also Kommunikation.
Schnurren = Behagen = “Mach weiter so!”
Knurren = Unbehagen = “Hör auf damit!”
Die Moral sagt uns, was wir tun sollen!
Das machen Schnurren und Knurren auch!
Quod erat demonstrandum !!!???
Gut und Böse muss nicht ersetzt werden, weil es Gut und Böse gar nicht gibt!!!
Niemand konnte bisher erklären welches Tun, Reden und Denken Gut bzw. Böse ist oder welche Menschen Gut und welche Böse sind. Wenn man das nicht kann, kann es Gut und Böse auch nicht geben!!
Du scheinst den post nicht gelesen oder nicht verstanden zu haben.
Was soll man da verstehen?
Übrigens: das war keine sachlich fachliche Antwort, war das etwa Dein knurr?
Gut, ich erklär’s dir.
Ein Urmensch hört ein Knurren im Busch.
Aus ähnlichen Begegnungen weiß er, es droht Gefahr.
Er fühlt sich bedroht.
Er haut so schnell wie möglich ab.
Wenn er diese Begegnung am Lagerfeuer beschreiben will,
dann kann er das Knurren wiedergeben, sein Gefühl dabei beschreiben.
Da ihm das auf Dauer zu umständlich ist, erfindet er ein Wort für dieses Gefühl: Furcht.
Dieses Gefühl der Furcht erlebt er unter verschiedensten Umständen. Er fühlt sich zunehmend in der Wildnis anonym bedroht. Er braucht ein neues Wort, das einen höheren Abstraktionsgrad hat und nicht mehr wie Furcht objektgebunden ist, sondern ein allgemeineres Gefühl dieser Bedrohung beschreibt und erfindet: Angst. Angst ist etwas, das heute als indifferentes Gefühl sehr weit verbreitet ist, prominentes Beispiel: “German Angst”.
Durch seine ständigen Erzählungen am Lagerfeuer über seine Ängste kommt ein Stammesführer auf die Idee, sich diese Ängste zu Nutze zu machen und sie für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Er sagt dem Mann, was er immer wieder erlebt, sei das Böse. Er sollte sich aber keine Sorgen machen, er, der mächtige Häuptling und der Stamm, würden ihn vor dem Bösen schützen. Er müsste nur ihm, dem Stammesführer absoluten Gehorsam leisten.
Der Priester steigt auf diesen Gedanken ein und empfiehlt dem ängstlichen Mann verstärkt beim Gott des Stammes um Beistand zu beten. Der würde die bösen Kräfte, die seine Ängste verursachen, im Bann halten – er müsste nur sehr inbrünstig beten und ein paar Opfergaben würden auch nicht schaden.
Das Böse war in der Welt.
Und das Gute, in Form des Priesters und seines Gottes, war zum Kampf dagegen angetreten.
Der Mensch ist nach dem Bilde Gottes geschaffen, doch sein Wesen ist böse von Jugend an.