Warum ist so viel
Infomüll in der Welt?
Weil jeder alles behaupten kann.
Ohne der Meinung zu sein,
begründen zu müssen,
warum die Behauptung
stimmen sollte.
Ab sofort ist Schluss damit.
Keine Nummern mehr wie:
Dem isso.
Das weiß doch jeder.
Ich habe meine Quellen.
So, welche denn?
Helmut Kohl, der
ehemalige Bundeskanzler,
der oft mit harten Behauptungen
konfrontiert wurde,
fragte nur ganz kühl zurück:
Woher haben Sie das?
Begründungen brauchen
Belege und Beweise.
Und offen gelegte Quellen.
Und das Ganze in
einen schlüssigen
Zusammenhang gebracht.
Gute Informationen
sind leicht zu erkennen.
Sie sind von
Begründungsriesen
verfasst.
Lieber Detlev,
saumäßig interessant, Dein Philosophen-Blog aus der gemütlichen Stube in meinem Lieblings-Bundesland Bayern… (von wegen “Norddeutsche und Bayern hassen sich”…).
Eine Frage: Was hältst Du von meinen Lieblings-Philosophen Precht und Sloterdjk? Und von Harald Welzer/Sozialpsychologe?
Liebe Grüße aus Hessen – auch an Regina
von::: Katja (Schulz)
Ob ich nicht mal vorbeikomme und melde: Ihr seid voreinander schutzbedürftig, Riesen und Zwerge! Ich ziehe z. B. vor, direkt aus dem Wort Gottes Erkenntnisse zu ziehen, über das was uns alle beschäftigt – woher kommen wir und wohin gehen wir – und wer kann uns retten vor dem ewigen Tod. Wo tritt die Liebe in eine Vollkommenheit ein, die nie aufhört zu sein. Denn, dass es Liebe gibt, das erahnen oder wissen wir, aber wer will sie beweisen? Sie ist uns in die Wiege gelegt, manchem geraubt worden. Wenn Gott die Liebe ist, so liebt ER auch Riesen und Zwerge!
Seid gesegnet und bewahrt.
Da müssen wir aber haarscharf aufpassen, dass Begründungen nicht auch nur Behauptungen sind.
Passiert häufig in deduktiven Denksystemen und heißt dann Zirkelschluss.
Systeme sind immer gut. Da muss man nicht selbst denken. Das gilt auch für Glaubenssysteme.
Gut erkannt, gut benannt.
Mittwochs ab 19.30 Uhr kann man beweisen, ob man Riese oder Zwerg ist. Man muss es nur belegen können. Der Hinweis auf andere zählt nicht. Da hilft auch Epiktet nicht.
Und so schließt du einfach von dir auf alle anderen. Das ist mehr als eine Behauptung!
Die stehen schon einige hundert Fälle dahinter, die ich als Behauptungsriesen und Begründungszwerge erlebt habe.
Mit dieser Suggestivfrage behauptest du ja indirekt, dass wir alle “Behauptungsriesen und Begründungszwerge” sind. Was und woher sind die Beweise und Belege für diese Behauptung, wo ist die methodische, logische, statistische Begründung? Fehlanzeige!!
Ergo: du agierst hier auch als sog. Behauptungsriese! Sind wir nun alle erwiesenermaßen “Behauptungsriesen” oder ist es nur eine Behauptung ohne stichhalige Belege und Beweise?
Mit der Wir-Formulierung in der Überschrift habe ich mich bewusst miteinbezogen und die Frage bezieht sich auf meine persönliche Empirie.
Ich stimme zu, dass wir zu viele Behauptungen haben. Aber die unsäglichen Begründungen bzw. Belegungen sind mir noch der größere Graus.
Ooch, ich habe natürlich nichts gegen Behauptungen, vor allem in der vornehmen Rückübersetzung “These”. Gute Thesen sind eine kreative Leistung, denn in ihrer gelungenen Version setzen sie ein Vielzahl oft widersprüchlicher Informationen zu einer Idee zusammen. Dann sind oft auch sogenannte “steile” Thesen sehr geeignet, eine Diskussion vorwärts zu treiben, oder sogar in die Tiefe. Schnelle Thesen, die aus der Schlagfertigkeit heraus formuliert wurden, müssen dann auch nicht sofort belegt werden. Reife Thesen allerdings, die ein längeres Leben beanspruchen, sollten schon eine Begründung nach sich ziehen, in der mit aller Kraft, mit allem Einsatz und – ich benutze dieses gefährlich missbrauchte Wort – mit aller Wahrhaftigkeit, ein Beleg angestrebt wird. Ich habe die Wir-Form in der Überschrift des posts nicht umsonst gewählt. Es ist ein Appell an mich, These und Begründung mehr zusammenzudenken, mehr Sorgfalt aufzuwenden. Ich kann da noch sehr viel besser werden.