Sollten wir uns in einen Stammtisch für betreutes Denken wandeln?

Was unterscheidet
einen bayerischen
Löwen von einem
bayerischen
philosophischen
Stammtisch?
Eigentlich nichts.
Eigentlich?
Nun,
der Stammtisch
kann sich schneller
und leichter ändern.
Von anarchisch
zu hierarchisch.
Beispielsweise.
Was Philosophie ist?
Wird genau definiert.
Wozu sie führt?
Betreute Orientierung.
Ganz ungeniert.
Das heißt.
Einige beim
Stammtisch
wissen besser
als die anderen,
was gut für alle ist.
Ist das nicht.
Schööön?
Schon.
Wenn man nicht bei
den Anderen ist.

12 Gedanken zu “Sollten wir uns in einen Stammtisch für betreutes Denken wandeln?

  1. Karlheinz Raum sagt:

    Lieber Detlev
    Deine Fragen sind berechtigt. Wer sorgt für Ordnung ? Wer bestimmt, was Ordnung ist? Welcher Personenkreis oder Institution ist ausgebildet? In grauer Vorzeit waren es Religionen, die das bestimmt und überwacht haben. In der Neuzeit haben das mehr und mehr Staaten und Gerichte übernommen und Religionen an Autorität verloren. Seit dem 20. Jahrhundert versucht der Bürger, das selbst zu gestalten. Mit dem Ergebnis, das ein noch „normal“ denkender Mensch kaum mehr Lüge von Wahrheit unterscheiden kann.
    In der Antike gab es Vordenker, die diese Disziplin lehrten. Das waren die philosophischen Schulen, die in Wirklichkeit die geistige Seite des Menschen trainierten. Heute gibt es fast nur noch körperliche Fitness Center, während der Geist verkümmert.
    Vielleicht wäre das eine Antwort auf Deine Fragen; nämlich dass ein geistiger Gesprächskreis diese Aufgabe übernehmen könnte? Zur Geistigkeit zähle ich; Wahrhaftigkeit, Disziplin, Respekt, Rücksicht, Verantwortung, Weisheit, Solidarität und last not least – Liebe.
    Was hältst du davon ?

    1. Hans Zangl sagt:

      Betreutes Philosophieren

      Philosophieren und Denken mit ausrangierten Gelenken,
      mit Menschen, die einem die Ohren vollstopfen,
      mit Meinungen, man könnte sie verklopfen,
      mit Kant und Sokratesker Denke,
      versteht man kaum, es schmerzen die Gelenke.
      Ach gibt es bald, ich hoffe sehr,
      einen Helfer für mein Denken her.
      Dann Philosophie, dann machst du Freude,
      komm Betreuer, am besten noch heute.

  2. Karlheinz Raum sagt:

    Betreutes Denken wird wohl ein Gebot der Zukunft sein. In Anbetracht der vielen Meinungen, Überzeugungen und Behauptungen, die in der Öffentlichkeit verbreitet werden, wäre die uneingeschränkte, freie Meinungsäußerung schon fast als fahrlässig zu betrachten. Die Blüten, die Corona und einige Präsidenten getrieben haben, schreien förmlich nach Regelung. 19127 Falschmeldungen in 1226 Amtstagen sind reif fürs Guiness Buch der Rekorde.

    1. Hans Zangl sagt:

      Da geht einer zum Philosophenstammtisch und vertritt die Maxime des betreutes Denkens. Er will anscheinend den Stammtischteilnehmern vorschreiben, was und wie sie zu denken haben bzw. was und wie sie nicht denken dürfen. Das ist ideologisch/religiös geprägte Diktatur des Denkens und Handelns von Menschen.

      Was für ein erbärmliches Menschenbild hat dieser Mensch – traurig, sehr traurig, für einen Philosophenstammtisch unwürdig!

      1. Karlheinz Raum sagt:

        Der Autor liefert ein Musterbeispiel für “Betreutes Denken”.
        Klassifizieren, Einschränken, Beurteilen, Vermuten, Kritisieren haben weder am Stammtisch, noch in den Kommentaren etwas verloren. Vor allem, wenn die “Betreuung” nur noch über “social media” erfolgt.
        Traurig ist, wenn Teilnehmer nicht mehr kommen, weil Regeln nicht eingehalten werden und durch persönliche Beleidigungen ersetzt werden.

  3. Hans Zangl sagt:

    Lieber Detlev,

    eine sehr treffende rhetorische Frage mit klarer Antwort. Deine Argumentation kann ich nachvollziehen, deiner Bewertung stimme ich grundsätzlich zu.

    Aber: wer oder was ist das Problem, gibt es überhaupt ein Problem, sind das alles nur Missverständnisse oder nicht beachtenswerte Meinungen Einzelner? Der Stammtisch kommt in die Jahre und die Teilnehmer/innen auch. Stehen deshalb immer mehr Stammtisch und Ratschen im Mittelpunkt und die Philosophie ist primär nur noch Alibi für die Zusammenkünfte? Warum haben sich so wenig Stammtischmitglieder am virtuellen Stammtisch mit eigenen Beiträgen und Ideen beteiligt? Was ist eigentlich der primäre Zweck des philosophischen Stammtisches?
    Für mich waren und sind die philosophischen Fragen der primäre Antrieb für die Teilnahme am Stammtisch. Je mehr unterschiedliche Standpunkte in die Diskussion eingebracht wurden, desto mehr Erkenntnisgewinn konnte ich mit nach Hause nehmen. Wenn aber die Diskussion bestimmt wird vom Rechthaben und Rechtbekommen Einzelner, vom Missionieren Anderer, von der Geringschätzung anderer Meinungen und Glaubensrichtungen, dann ist das der Anfang vom Ende des philosophischen Stammtisches.

    Ich wünsche nicht, dass es so kommt, aber ohne neue Ideen und neue, auch jüngere, Stammtischteilnehmer/innen kann das von Dir formulierte „betreute Denken“ schnell dauerhafte Realität werden.

    Beste Grüße und bleib gesund
    Hans Zangl

    1. Detlev Six sagt:

      Die Lust am Philosophieren, die Auseinandersetzung über verschiedene Ideen, die Bereitschaft in gute Argumente zu investieren, ist verloren gegangen. Zu viele, die dazu bereit waren, haben uns verlassen. Das muss und wird sich ändern. Auch wenn wir wieder von vorne anfangen. Demnächst mehr dazu.

  4. Karlheinz Raum sagt:

    lieber Detlev, wie Du weißt, bin ich nicht immer deiner Meinung, aber vielleicht ist es hilfreich darüber nachzudenken, an welchen Stellen unsere Ideen – einen Stammtisch zu gestalten – nicht mehr ganz zeitgemäß sind. Vielleicht hat uns Corona „infiziert“. Die vielen unterschiedlichen Meldungen, haben Verwirrung gestiftet, Ängste geschürt und Sachlichkeit unterwandert. Die letzten „Nachcorona Treffen“ waren gekennzeichnet durch geringere Teilnahme, ungeeignete Themenwahl; „Wachstum“, „Schulden“. Gewachsen sind Emotionen, Lautstärke, Unterbrechungen. Verringert hat sich Disziplin, Wortmeldungen, Ausredenlassen, Inspiration .

    In einer Welt, die täglich komplexer wird? Soll ein Stammtisch darauf Antworten geben ? Sind wir nicht täglich überfordert mit der Kompliziertheit der Welt und unserem Leben? Ist es nicht der Wunsch der Mehrheit, einfache Antworten zu finden? Muss man studiert haben, um sich in dieser Welt noch zurecht zu finden? Wenn ja, in welchem Fach? Genügt das überhaupt noch? In der Praxis stellt sich heraus – egal, ob am Stammtisch oder vor dem Fernseher – dass Fragen, die Du liebst – entweder mit Gegenfragen beantwortet werden oder mit einer Vielzahl von Meinungen. Da diese naturgemäß, sehr unterschiedlich sind, beginnt etwas, wo wir nicht auf einen Nenner kommen. Für Dich beginnt die spannende Auseinandersetzung und für mich das Ende des Zusammenseins. Wenn das bei anderen auch so ist, müssen wir uns nicht wundern, wenn unser Kreis schrumpft.
    Zu Inges Gedanken; es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis Wissenschaft und Religion in Einklang kommen. Zur Zeit herrscht noch Spaltung zwischen Wissen und Glauben.

  5. Inge W. sagt:

    Jesus Christus ist für mich orientierungsgebender Berater und hat klare Antworten auf meine Fragen. Auch ich suchte in der Welt nach der Wahrheit. Ich liebe die Technik und die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Dies alles fällt unter das Gebot Gottes “Machet euch die Welt untertan”.

    Ich bin sehr froh, dass ich an einen Schöpfer glauben darf, der uns auch noch Sein Wort gab und den Sohn, der von IHM zeugte. Der uns über unsere Schuld aufklärte, die Trennung zu Gott, und die Beziehung wieder herstellte, durch den Kreuzestod und das Versprechen der Auferstehung, was für Gott kein Problem darstellt (Quantenphysik ist auf der Spur).

    Er kam, um uns von unserer Strafe zu erlösen. Man kann das verstehen und annehmen oder ablehnen. An IHM scheiden sich die Geister. Klar. Aber ER ist nun mal größer als wir und hilft, wo er gebeten wird, in Demut. Der Helfer ist größer als die Not.

    Ich achte euch als Suchende und Fragende – doch wir brauchen wirklich einen Betreuer in dieser Welt – den Heiligen Geist.

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