Ich habe es (auch vorher schon) gelesen und habe es nicht verstanden. Wer ist hier der Seinsphilosoph und wer der Bewusstseinsphilosoph und was unterscheidet die beiden in Ihrem Denken? Sie können doch eigentlich nur mit ihrem Bewußtsein denken, oder?
Der Was-Frager ist der Seinsphilosoph. Er fragt nach: Was ist das Wesen des Menschen? Was ist seine Natur? Aber auch Fragen wie: Was ist das Wesen eines Tisch? Um sich anschließend über die Tischhaftigkeit des Tisches auszulassen und dann bei der Ur-Form oder Ur-Idee des Tisches zu landen, die wir im Angesicht des Tisches, der vor uns steht, wiederentdeckt haben.
Der Wer-Frager ist der Bewusstseinsphilosoph, der die aktuelle Persönlichkeit des vor ihm stehenden Menschen zu erkunden versucht. Eine Ausprägung dieser Richtung ist die Phänomenologie. Natürlich geht auch die Psychologie in diese Richtung. Aber darum ging mir nicht in meinem post, sondern um die Unterscheidung zwischen Was-Fragen und Wir-Fragen – und das ist eine ur-philosophische Fragestellung, mit der Psychologie und Soziologie überhaupt nichts am Hut haben, am ehesten noch die Philologie, die aber ohnehin viele Überschneidungen mit der Philosophie hat. Dass ich bei meinem Was-Beispiel einen sehr oberflächlichen Phänomenen-Platonismus angewendet habe, bitte ich nachzusehen. Aber für Gedanken wie Ur-Ideen oder “Dem Ding an sich” (Kant), das unter der sichtbaren Oberfläche (höchst spekulativ) verborgen ist, dafür taugt ein Weblog nun wirklich nicht.
1: Wozu will oder soll ich wissen, wer “wer” ist?
– Um sein Handeln, sein Tun, sein Verhalten zu verstehen?
– Um sein Denken zu verstehen?
– Was hat er/sie, was habe ich von diesem Wissen?
– Von welchen Personen in welchen Situationen soll oder will ich wissen, wer “wer” ist?
2: Wie ist dieses “wer” zu klassifizieren?
– Gibt es allgemeine Kriterien für das “wer”?
– Sind die Kriterien aus der Sicht der fragenden Person individuell und situationsbezogen völlig frei? Das führt dann z.B. bei der Frage “wer ist Detlev?” bei jeder fragenden Person zu einem anderen “Ergebnis”. Soll das so sein oder soll es “anders” werden?
Mein Fazit: Die Frage hört sich gut an, jeder kann allgemein wunderbar mitdiskutieren. Für die Arbeitswelt von Soziologen und Psychologen eine durchaus wichtige Frage bei der Arbeit mit ihren Klienten. Als philosophische Frage nicht geeignet!
Lies die etwas längere Fassung “Wer ist eigentlich Kurt?”, dann verstehst Du vielleicht besser, wie die Abgrenzung zwischen den Paradigmen von Seinsphilosophie und Bewusstseinsphilosophie aussieht.
Ich habe es (auch vorher schon) gelesen und habe es nicht verstanden. Wer ist hier der Seinsphilosoph und wer der Bewusstseinsphilosoph und was unterscheidet die beiden in Ihrem Denken? Sie können doch eigentlich nur mit ihrem Bewußtsein denken, oder?
Der Was-Frager ist der Seinsphilosoph. Er fragt nach: Was ist das Wesen des Menschen? Was ist seine Natur? Aber auch Fragen wie: Was ist das Wesen eines Tisch? Um sich anschließend über die Tischhaftigkeit des Tisches auszulassen und dann bei der Ur-Form oder Ur-Idee des Tisches zu landen, die wir im Angesicht des Tisches, der vor uns steht, wiederentdeckt haben.
Der Wer-Frager ist der Bewusstseinsphilosoph, der die aktuelle Persönlichkeit des vor ihm stehenden Menschen zu erkunden versucht. Eine Ausprägung dieser Richtung ist die Phänomenologie. Natürlich geht auch die Psychologie in diese Richtung. Aber darum ging mir nicht in meinem post, sondern um die Unterscheidung zwischen Was-Fragen und Wir-Fragen – und das ist eine ur-philosophische Fragestellung, mit der Psychologie und Soziologie überhaupt nichts am Hut haben, am ehesten noch die Philologie, die aber ohnehin viele Überschneidungen mit der Philosophie hat. Dass ich bei meinem Was-Beispiel einen sehr oberflächlichen Phänomenen-Platonismus angewendet habe, bitte ich nachzusehen. Aber für Gedanken wie Ur-Ideen oder “Dem Ding an sich” (Kant), das unter der sichtbaren Oberfläche (höchst spekulativ) verborgen ist, dafür taugt ein Weblog nun wirklich nicht.
Wer ist Kurt?
Hierzu zwei simple Fragen:
1: Wozu will oder soll ich wissen, wer “wer” ist?
– Um sein Handeln, sein Tun, sein Verhalten zu verstehen?
– Um sein Denken zu verstehen?
– Was hat er/sie, was habe ich von diesem Wissen?
– Von welchen Personen in welchen Situationen soll oder will ich wissen, wer “wer” ist?
2: Wie ist dieses “wer” zu klassifizieren?
– Gibt es allgemeine Kriterien für das “wer”?
– Sind die Kriterien aus der Sicht der fragenden Person individuell und situationsbezogen völlig frei? Das führt dann z.B. bei der Frage “wer ist Detlev?” bei jeder fragenden Person zu einem anderen “Ergebnis”. Soll das so sein oder soll es “anders” werden?
Mein Fazit: Die Frage hört sich gut an, jeder kann allgemein wunderbar mitdiskutieren. Für die Arbeitswelt von Soziologen und Psychologen eine durchaus wichtige Frage bei der Arbeit mit ihren Klienten. Als philosophische Frage nicht geeignet!
Lies die etwas längere Fassung “Wer ist eigentlich Kurt?”, dann verstehst Du vielleicht besser, wie die Abgrenzung zwischen den Paradigmen von Seinsphilosophie und Bewusstseinsphilosophie aussieht.