Eigentlich ein Unding.
Eigentlich hat die
Evolution den Menschen
zum totalen
Egoisten gemacht.
Wie aber sollen zwei
solche Egoisten
zueinander finden?
Der Mensch, schlau,
schlau (sapiens!) hat
sich etwas einfallen
lassen:
Den altruistischen
Egoismus.
Dabei helfen wir
anderen, aus
zugegeben
selbstsüchtigen
Beweggründen,
um uns damit
ihrer Gegendienste
zu versichern.
So erwarten wir
das Wohlwollen
und die Anerkennung
des Anderen, wenn
wenn wir ihm unser
Wohlwollen und unsere
Anerkennung zuteil
werden lassen.
Diese Verheiratung von
Egoismus und Altruismus
ist die Basis für die Ehe.
Wehe, wehe, 3 mal wehe,
wenn ich auf die Ehe sehe.
„Bis dass der Tod euch scheidet“
ein Schwur aus alten Tagen
wo man mal grade 40 wurd,
ließ sich das locker sagen.
Die Ehe als Versorgung
für Frau und Kinderschar
“Bis dass die Kinder groß sind“
wär ehrlicher fürwahr.
Dann gäbs nicht so viel Leiden
beim Trennen und beim Scheiden.
Man könnte immer wieder
sich neu ein Jawort geben.
Das wär für Polygame auch
ein ehrlicheres Leben.
Die Gesellschaft gilt es umzubaun,
auf menschlichen Bedarf zu schaun:
Keine mutterfernen Kitas mehr,
dafür dann später umsomehr
Arbeitsplätze – welch ein Traum –
für erfahrne Vierzger-Fraun.
Und irgendwie – Da sieh mal an –
gibt’s nebenbei den Ehemann
– wie ich das fröhlich sehe –
zur ew’gen Liebesehe.
Jetzt im Alter, nach zwei Ehen und mehreren eheähnlichen Verbindungen, sage ich, dass Ehe, wie Hans meint, Knast ist. Meist wird sie nur von einem Partner gewünscht, genaugenommen von dem der bedürftig ist. Das Schlimme ist, dass manche denken:” Den habe ich jetzt, den werde ich mir zurechtformen,” meist sind das die Frauen. Das geht in die Binsen und kann nicht funktionieren. Der Umgeformte resigniert oder flüchtet. Das ist jetzt der negative Aspekt einer Ehe, zum Glück gibt es auch Ausnahmen, aber wenige. Da herrscht Liebe, Freude, Eierkuchen, viele Kinderlein oder auch trautes Alleinsein zu zweit. Diese Ehe ist ein Glücksfall. Eine Ehe sollte man nur eingehen, nach sehr reiflicher Überlegung und der Gewissheit, dass man der (die) Alte bleiben darf und auch den Partner mit allen Fehlern und Macken, sofern er welche hat, lieben und ihm eine lange, lange Leine lassen kann. Ich frage mich, warum schreiben hier nur männliche Wesen über dieses Thema?
Vielleicht, weil Frauen sich nicht trauen – die Wahrheit zu sagen. Aber du hast ja jetzt einen Anfang gemacht, einen sehr offenen, ehrlichen. Möglicherweise ist jetzt das Eis gebrochen.
Also liebe Leute, ich bin jetzt einigermassen schockiert.
Das holde Lied der Liebe und ihre Fassung in Verträge sind nicht kompatibel!
Liebe ergibt sich aus gegenseitiger psychologischer, intellektueller und physischer Anziehungskraft. Verträge sind juristische Artefakte, die dann erforderlich sind, wenn eine Partnerschaft eingegangen wird, von Partnern, die sich in Grunde nicht vertrauen.
Wenn Vertrauen da ist, warum ein Vertrag???
Wotan singt, voll von Einsicht, im Ring des Nibelungen “Was ich bin, bin ich NUR durch Verträge.”
Ich lebte 45 glückliche Jahre mit meiner Martine in einem Pakt der Solidarität, formalisiert beim Amtsgericht in Le Mans.
Solidarität ist keine Einbahnstrasse für freiwillige Helfer und karitative Seelen. Solidarität ist ein Konzept, das auf Gegenseitikeit beruht. Nehmen und Geben, Geben und Nehmen. Egoismus und Altruimus treffen sich in der Solidarität.
Echte Solidarität ist keine Pflichtfigur, sondern eine Kür aus dem Herzen, der Seele und dem Bauch. Solidarität ist unbedingt, nicht erzwungen und beruht auf Gegenseitigkeit.
Verträge sind Knast. Doppelwümmse verstehe ich als zeitkongruente Orgasmen, Ergebnis eines intensiven gemeinsamen Trainings.
Der erste Punkt ist klar, der zweite ist Teil einer Solidargemeinschaft.
Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest.
Der juristische Begriff einer Vertragsbindung von zwei Partnern reicht nicht aus, das Phänomen Ehe zu erfassen. Sie ist als Institution auch nicht nur eine Ordnung Gottes. Es gibt allerdings ein Mandat zu Ehe und Familie für solche Menschen, die sich dazu berufen fühlen. Andere entscheiden sich, zölibatär zu leben – auch gut! Basis einer Ehe ist die Liebe (siehe Hohes Lied Salomos in der hebräischen Bibel).
Etwas anders formuliert;
Die Ehe ist die vertragliche Verbindung von Mann und Frau und biologische Voraussetzung für ein Leben als Mensch. Der Vertrag dient dazu, um diese kleinste Einheit zu sichern, denn die Natur hat uns so geschaffen, dass daraus eine Familie entsteht.
Im Laufe von vielen Tausend Jahren hat sich daraus die heutige Menschheit entwickelt. Da Mann und Frau mit unterschiedlichen Fähigkeiten ausgestattet sind, die sich ergänzen, ergab sich eine Aufgabenteilung. Die Frau gebar die Kinder, sorgte für die Ernährung, Bekleidung und Erziehung, während der Mann für den Schutz und Beschaffung der Nahrungsmittel zuständig war.
Damit diese Paare auch einigermaßen zueinander passten, sorgten bis zum 20. Jahrhundert die Eltern. Liebe kam erst danach.
Das von Peter vorgestellte, „moderne“ Modell, hat die Gesellschaft, vor allem in den sog. Industrieländern, massiv verändert. Um Begriffe des Leitthemas, wie Knast oder Doppelwumms zu verwenden, wäre danach Trennung „Einzelhaft“, oder auch Single Haushalt genannt und Ehe „Doppelwumms“. Du hast die Wahl.
Durch Bildungsmaßnahmen wurden Frauen in die Lage versetzt, für ihren Unterhalt zu sorgen und damit autonomer. Das hatte zur Folge, dass sich die Zahl der Kinder verringerte und dauerhafte Ehen entweder zerbrachen, ausgewechselt oder gar nicht erst eingegangen wurden. In den Ländern, wo sich statt Ehe, eine unverbindliche Bedarfsgemeinschaft etablierte, dezimierte sich die Bevölkerung. Nur eine „Völkerwanderung“, die man heute Flüchtlinge nennt, bewahrt uns vom Aussterben. Sie sorgen für den Erhalt des Nachwuchses, ohne den unsere Industrie gar nicht lebensfähig wäre. Fazit; wir müssen lernen, wie alle autonomen Gemeinschaften, liebevoll miteinander umzugehen, zu kommunizieren, sich ergänzen, unterstützen und zu einer Einheit zusammenwachsen. Nur so können wir überleben.
So macht der Slogan „Make love, not war“ wieder Sinn, als Philosophie der Zukunft, wie bereits in der griechischen Komödie Lysistrata.
Der Autor hat 60 Jahre Eheerfahrung und mit seiner Frau andere Paare unterstützt, das zu lernen und zu üben.
Lieber Karlheinz,
Wenn Wissen Kleidung wäre, dann steht sie Dir hervorragend und Du hast offenbar einen vollen Kleiderschrank.
Wenn Du Dich dann ausziehst, stehst Du da, im Adamskostüm Deiner Gedanken.
In diesem Sinne würden Dich viele gern mal nackt sehen. Du hast bestimmt nichts zu verbergen und riskierst höchstens eine leichte Erkältung.
Ich wünsche Dir ein Frohes Fest und eine guten Rutsch
Lieber Hans-Peter
ich habe nichts zu verbergen und da Wissen unsichtbar ist, wäre ich auch nackt nicht anders. Wissen ist für mich keine Maskerade, sondern der geistige Teil meines menschlichen Daseins. Er hilft mir dabei, Zusammenhänge zu begreifen und nicht zu rutschen. Es reicht schon, wenn die Ehe ins Rutschen geraten ist.