Die Frageanleitung oben.
Sie stammt von Goethe.
Sie ist verführerisch.
Denn „weise“ und
„vernünftig“ müssen dabei
nicht definiert werden.
Es reicht der
Ruf der beiden Wörter.
Sie haben ein gutes Image.
Allein die Erwähnung von
„weise“ und „vernünftig“
löst Zustimmung aus.
Zustimmung für
den Wissensbewahrer.
Für denjenigen, der sich
als Maßstab des
gültigen Wissens versteht.
So verstand sich Goethe.
Ganz anders Sokrates.
Der hat sich als
Wissensherausforderer
begriffen.
Mit „provokativ“
als Leitlinie seines
fragenden Lebens
wählte er ein höchst
übelbeleumdetes Wort.
Der Wissensbewahrer.
Der Wissensherausforderer.
Beide können ohne
einander nicht leben.
Auch wenn der
Bewahrer
deutlich beliebter ist
als der
Herausforderer.
Es scheint mir ganz einfach. Jeder Versuch der Lösung eines Problems (Beenden eines Zustands, der so nicht bleiben kann) oder von innovativer Veränderung (kreativer Zerstörung) bedarf des Findens der richtigen Fragen. Lieben Gruß! Roland
Richtig, ok, aber auch vernünftig?
Einen vernünftigen Menschen erkennt man an seinen klugen Fragen. Den Unvernünftigen mehr an seinen dummen Behauptungen.
Was ist denn eine dumme Frage und können Bahauptungen auch klug sein?
Ist die Frage, wann ist eine Antwort weise, eine vernünftige Frage und was ist dann die weise Antwort?
Kurzantwort: Stimmt nicht.
Wenn man selber weise und wissend wäre, bräuchte man ja nicht zu fragen.
Alle Fragen aller Altersstufen können uns immer animieren, eine “weise” Antwort darauf zu suchen. Finden wird man sie – immer – wohl kaum.
Frage mal nach dem Sinn des Lebens! Lass dich mal danach fragen!
Vernünftig oder weise…… Da kann die Antwort nur kleinkariert nach unserer kurzen Lebenszeit-Erfahrung ausfallen. Bzw. Aktivitäten aufzeigen, die jeweiligen Leben den persönlichen Sinn geben….Oder dem Grabspruch von Hans gemäß: Leben muss nur gelebt werden, sonst nichts. Und ich als Glucke sage natürlich: Leben weitergeben, so wie ich es in der ganzen Natur sehen.
Einspruch, liebe Do
wir sind alle wissend und weise. Die Frage ist, ob wir genug wissen, um eine kluge Antwort zu geben.
Das Problem dabei ist, dass sich die Zeiten ändern, wir aber auf unseren gefundenen Antworten beharren.
Tempora mutantur, nos et mutamur in illis, „Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen“, (seit dem 16. Jh. – lateinisches Sprichwort).
Die Vernunft stellt immer Fragen, weil sie nie aufhört zu denken. Das Denken sehnt sich nach neuem Wissen und plausiblen Erklärungen für das, was sie gerade denkt. Fragt man den Richtigen oder nicht, das ist die eigentliche Problematik, denn ob man eine weise Antwort erhält, ist nie ganz sicher. Verunsicherung ist da, wo der Zugang zur Wahrhaftigkeit fehlt. Weisheit und Wahrhaftigkeit sind Schwestern, die ohne einander nicht können.