Müssen wir
wieder daran
glauben,
dass die
natürliche
Ordnung
der Welt
die von oben
nach unten ist,
auf Macht
und Unterwerfung
beruht und
dabei Krieg als
normales Mittel
einsetzt?
ODER
dürfen wir
hoffen, dass
die 250 Jahre
moderne Demokratie
nicht nur ein
Ausnahmefall
vom
Biofatalismus
der
Evolutionstheorie
waren?
Jesus macht frei – frei von Lebenslügen und Philosophien, Wahrhaftigkeit frei.
Demokratie ist auch nur ein Wort. Eine Hoffnung. Was kommt in der Realität dabei heraus? Meine bisher gewählten Vertreter haben ihr Programm und meine (Volks-)Meinung jedenfalls total verraten. Welchen Einflüssen ist man in Berlin wohl noch ausgesetzt? Außer dem Willen des Volkes?
Liebe Do
Politik ist keine Kirche, auch wenn mit christlichen Attributen geworben wird. Eine eigene Meinung ist noch lange keine Volksmeinung, auch wenn wir daran glauben.
Hallo Do,
vielleicht sollten wir uns Winston Churchills Zitat zur Staatsform der Demokratie wieder ins Bewusstsein holen.
Er kommt zum Ergebnis, dass: „Demokratie die schlechteste Regierungsform ist – mit Ausnahme von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert werden.“
Nordkorea, China, selbst Ungarn und Polen überzeugen mich jedenfalls noch weniger.
LG Peter
lieber Peter;
im Zitat wird Churchill unterstellt, dass es seine Meinung sei. Richtig ist, dass in seiner Rede vom 11.11.1947 im Unterhaus der Zusatz “it has been said” weggelassen wurde.
Der Originaltext lautete; “Many forms of Government have been tried, and will be tried in this world of sin and woe. No one pretends that democracy is perfect or all-wise. Indeed, it has been said, that democracy is the worst form of government except all those other forms that have been tried from time to time.”
Der ganze Text würde sinngemäßt bedeuten “Es wird sogar behauptet, dass Demokratie die schlechteste Form sei…..
Wir haben doch die Wahl, wir müssen gar nichts, wenn wir nicht wollen. Müssen erzeugt Druck und macht unfrei. Im Beitrag von Hans kann man doch alle “müssen” mit dürfen ersetzen. Also ist müssen dasselbe wie dürfen…meistens. Was müssen wir wirklich?
Mir fällt da nichts ein. Wenn man sich einbildet, man muss etwas tun, damit man geliebt und anerkannt wird oder weil es von oben erwartet wird, hat man auch immer die Wahl, unter Druck zu gehorchen oder es als Freiheit im Dürfen anzusehen oder alles zu lassen. Dann natürlich mit den unschönen Folgen. Manchmal bilde ich mir ein, hier schreiben zu müssen. Dann drehe ich den Spieß um und sage mir: “Oh wie schön, ich darf hier schreiben.”
Müssen ist Zwang, Dürfen ist Freiheit.
Wer darf, muss jedoch die Konsequenzen seiner Entscheidungen tragen.
Wir schwimmen im Strudel von Dürfen und Müssen.
Das nennt man Verantwortung!
Wir dürfen hoffen, dass sich Demokratie noch entwickelt, denn in Relation zur Geburtsstunde des Homo Sapiens ist sie noch ein Baby. Bis vor kurzer Zeit galt für das Zusammenleben der Menschen das Prinzip der Fremdbestimmung. Sowohl in der Familie als auch im Stamm oder Volk bedurfte es einer Autorität, die Anweisungen gab, nach denen man sich richten musste.
Es ist ein natürlicher Wachstumsprozess für alle Lebewesen, der für die höchste Entwicklungsstufe (Mensch) zunächst die Mitbestimmung vorsieht, die dann – je nach Reife – bis zur Selbstbestimmung führen kann. Die dazu erforderliche Fähigkeit wäre Eigenverantwortung.
Wenn man diese Entwicklung mit der heutigen Zeit vergleicht, könnte man unsere Epoche als Pubertät bezeichnen.
Lieber Detlev,
– ja, wir müssen leben, weil unsere Eltern uns gezeugt haben, aber wir dürfen unserem Leben auch ein vorzeitiges Ende machen.
– ja, wir müssen essen um zu überleben, aber wir dürfen aufgrund unserer Reserven auch mal fasten
– ja, wir müssen uns warm kleiden wenn es kalt ist, aber wir dürfen auch frieren
– ja, wir müssen die Gesetze befolgen, aber wir dürfen sie auch brechen
In jeder Ordnungsstruktur, ob Diktatur, Demokratie, Autokratie, Monarchie etc. gibt es ein müssen und dürfen. Wenn das Eine (müssen) oder das Andere (dürfen) sich immer mehr einem Extrem, einer 100% Lösung nähert, kommt das Ordnungssystem an einen Kipppunkt, es entsteht Unruhe, Widerstand, Chaos, Krieg und als Folge eine neue Ordnung. Aber auch die wird nicht ewig bestehen. Was kommt nach der „modernen“ Demokratie?
Danke für deinen Kommentar, er hat mich überrascht und zum Nachdenken über meine Position gebracht.
Das ist ein schöner Gedanke.
Philosophische Gespräche sind keine Grabenkämpfe aus befestigten Positionen, sondern eine gemeinsame Suche nach Antworten. Hier dürfen alle und keiner muss.
Vielleicht ist das ein Weg zur “post-modernen-Demokratie” von Hans.