Wie kommen wir zur Selbsterkenntnis?

Das abendländische Denken
ruht auf 2 Säulen.
Die beiden
Säulenheiligen.
Platon.
Aristoteles.
Platon führt
zum Zwecke der
Selbsterkenntnis:
Selbstgespräche.
Er allein mit seiner Vernunft.
Sein Erkennen braucht
keine Erfahrung mit anderen.
Aristoteles Denken
braucht diese sehr wohl.
Er beobachtet die Welt
und zieht seine
Schlussfolgerungen.
Es stehen sich gegenüber:
Platon.
Nennen wir ihn
den Verinnerlichten.
Aristoteles.
Den Außenposten.
Oder etwas systemtreuer.
Der Metaphysiker
gegen den
Empiriker.
Wie der Letztere zu
seiner Selbsterkenntnis
kommt, ist einfach.
Wenn er sich erkennen
will, dann fragt er
die Anderen über sich aus.
Und was macht
der Metaphysiker?
Der schickt seinen
Straßenreporter Sokrates
los und lässt ihn
die Fragen stellen,
die er sich selber
nicht stellen kann.
Weil, wer hat schon
die Größe wie Sokrates,
zuzugeben, dass
er weiß, dass er
nichts weiß?

 

5 Gedanken zu “Wie kommen wir zur Selbsterkenntnis?

  1. hans-peter kuhn sagt:

    Die Suche nach Selbsterkenntnis will eine Frage beantworten: Wer bin ich?
    Die Antwort soll mir sagen, wie ich auf andere wirke.
    Da ich ich bin und nicht die anderen kann ich jedoch nicht herausfinden, wie ich auf sie wirke, selbst im Zustand der Selbsterkenntnis.
    Manchmal werden wir erkannt und manchmal verkannt.
    So ist das Leben!

  2. Monica Lieschke sagt:

    Sorry, heute wieder nicht zu bremsen …
    Selbstfindung… Wer suchet, der findet? Und wer nicht sucht, findet auch?
    „Selbstfindung“ -ein Begriff urspr. aus der Entwicklungspsychologie – ist nicht mehr weit verbreitet und en vogue. Nicht zufällig abgelöst durch Selbsterfahrung, Selbsterkenntnis, Selbst…und neudeutsch Self Care. Selbst …, selbst…, Selbst… Selfie! Schlimmstenfalls also Selbstbezogenheit, Selbstoptimierung, Nabelschau.
    Bestenfalls „sich seiner selbst bewußt“, mit gesundem Selbst-Bewusstsein ausgestattet (in zweifachem Sinne). Wissen wer man ist in der Welt, sein möchte, sein kann.
    Ich selbst (hic!) mag den Begriff nicht so, da er nahelegt, dass die Suche nach sich selbst mit dem Finden abgeschlossen sei. Mitnichten. Eher ein Prozess, eine Entwicklung. Lifelong. Mit Nachadjustieren.
    Ein guter innerer Kompaß: Hilfreich. Und ein solcher Kompaß besteht meist aus einer Serie von Sub-Fragen, zu finden beim Googeln bei „Karrierebibel“, auf Philosoph. Seiten, in der Neurologie. Vielleicht haben uns solche Fragen ein wenig gefehlt am Mittwoch, um das Riesen-Thema (ein Klassiker der Philosophie) noch „griffiger“ in den Griff zu bekommen. Auf alle Fälle läßt sich die Frage nicht rein logisch ergründen. Die Gemengelage aus Ratio und Emotion, Innen- und Aussenwelt, ist ganz schön komplex. Ein ständiger innerer Dialog ( genannt Reflexion ?) zwischen mir, meiner Umwelt und mir in der Welt.
    Schon kleine Kinder stehen unterschiedlich in der Welt und erobern diese/erfahren sich in ihr: Sind neugierig, kämpfen, stoßen sich die Hörnchen ab, betteln, betören, fragen, protestieren, fordern und treten heftig ein (oder auf), für das, was sie sich wünschen. Das kann immer wieder auch schmerzhaft sein zwischen Annahme und Zurückweisung und bleibt dies häufig auch späterhin – am deutlichsten erfahrbahr in Liebesbeziehungen.
    Wer hier ohne Eltern, feste Bezugspersonen, „Role Models“ seinen inneren und äußeren Kompaß erst suchen muß, wird sich wohl am ehesten aktiv auf „Selbstfindungssuche“ begeben, oder später in Lebenskrisen.
    In den 1970-er und 80-er Jahren war fast jede/r Zweite in sog. Selbsterfahrungsgruppen auf kollektivem Selbstfindungskurs unterwegs, zumindest im Westen und in akad. Kreisen. Ein Hobby wie heute Gärtnern. Mit ebenso gemischten Ergebnissen 😉
    Das ist sicher nicht der einzige Weg: Weitaus die Mehrheit auf dem Globus, wird sich durchs Leben kämpfen oder auch weniger kämpferisch durchs Leben “surfen” und seine täglichen Lektionen lernen – mehr oder weniger reflektiert.
    Auch mehr oder weniger glücklich? Ich weiß es nicht.
    Ist dies heutzutage schwieriger als früher? Sind wir fremdbestimmter als früher? Ich vermute, nein, nur anders.
    Jedenfalls schön, dass sich in unserem Kreise immer wieder Mutige finden, die sich offen solchen Fragen stellen und sie in die Runde werfen, mit unbekanntem Kurs und Ausgang! In diesem Falle danke an Peter.
    https://www.spektrum.de/news/wer-bin-ich/1063967

  3. Monica Lieschke sagt:

    Toller Post, Detlev! Wir brauchen sie alle 3! 😊
    Platons Selbstgespräche bleiben blutarm und redundant
    ohne Erfahrung mit anderen. Selbstgespräche
    können diese doch aber mit einbeziehen?
    Und wer sagt, dass Aristoteles „Weltbeobachtung
    mit Schlussfolgerungen“ keine Selbstgespräche enthält?
    Ist Reflektion nicht immer auch ein Stück weit Selbstgespräch?

  4. Karlheinz sagt:

    Ich eröffne den Reigen und gebe mal noch ein paar Säulen dazu;
    Es ging am Stammtisch um Selbstfindung, -Erkenntnis, -Erfahrung, – Bewusstsein, -Achtung, -Vertrauen, in der heutigen Zeit.
    Ein herausforderndes Thema, wenn man davon ausgeht, dass alles, was mit uns selbst zu tun hat, subjektive Wahrnehmung ist.
    Was ist damit eigentlich gemeint? Gibt es Gemeinsamkeiten? Oder muss man sich damit zufrieden geben, dass das jeder nur mit sich selbst abmachen muss?
    Um eine allgemeingültige Antwort zu finden, ist es notwendig erst einmal einen gemeinsamen Nenner zu finden. Das haben moderne Psychotherapeuten herausgefunden.
    Den Weg alleine zu gehen, ist nahezu hoffnungslos, da man sich in seine eigenen Erwartungen verstrickt. Das bedeutet, dass wir nur zu uns selbst finden, wenn wir uns mit anderen reflektieren, kontrollieren und beraten.
    Es geht um unsere eigenen Anlagen und Fähigkeiten, die uns zum Menschen machen. Ein Prozess zur Humanisierung, bei dem wir auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Das sind Personen, die uns erziehen, lehren, ausbilden und führen, sowie Menschen, mit denen wir uns umgeben.
    Entscheidend ist dabei die Harmonie zwischen unseren eigenen, natürlichen Bestrebungen und den Interessen der anderen – z.B. der Ehefrau oder Familie.
    Im Falle des Einklangs wird es ein Weg zur Selbstachtung – auch Würde genannt, die unantastbar ist. So gesehen, wäre die heutige Tendenz zur Individualisierung, eine Sackgasse.
    Für diejenigen, die Probleme mit der Gleichwertigkeit haben, eine Alternative zu Aristoteles und Platon, die aber von modernen Frauen durchschaut wird;
    Schlag’ nach bei Shakespeare
    Die bess’ren Damen gewinnt man nur
    Durch Beherrschung der Lit’ratur.
    Du wirst Eindruck schinden, zitierst du kess
    Aeschylos und Euripides.
    Homer gibt dir über Frauen Macht!

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