„Man kann nicht zweimal
in denselben Fluss steigen.“
Sagt der Philosoph Heraklit.
Weil man selbst jedes
Mal ein anderer ist
und das fließende Wasser
nie dasselbe bleibt.
Der griechische Philosoph
der Fluss-Metapher
ist wohl kein Anhänger
der Metapher „Wie ein
Fels in der Brandung.“
Die so ziemlich
das Gegenteil sagt.
Metaphern sind
stellvertretende
Bilder, mit deren
Hilfe sich der Mensch
über seine Stellung
in der Welt Klarheit
verschaffen will.
Wenn wir krank werden,
fließen in unsere
Beurteilung nicht nur
rationale Fakten,
wie die Schwere
der Krankheit ein,
sondern auch
Metaphern, die uns
den Umgang mit
ihr ermöglichen.
Gebaut aus
Emotionen,
Bildern und
Erzählungen,
die in unserer
persönlichen
Philosophie
verankert sind.
Sie sind im besten
Fall mehr als nur
„Der Strohhalm,
nach dem wir greifen.“
Ja, ich glaube das tun sie ganz gewaltig. Nicht immer, aber sehr oft. Es kommt darauf an, wie schwer und unser Leben beeinflussend eine Krankheit ist. Nimmt sie unser ganzes Denken in Anspruch und alles dreht sich nur noch um Krankheit, hat das Philosophieren keinen Platz mehr, es zieht sich zurück und kommt erst wieder zum Vorschein, wenn die Krankheit verschwunden ist. Dabei wäre philosophisches Denken während der Krankheit sehr wichtig um sich mit den verschiedensten Zuständen auseinanderzusetzen und sie zu begreifen. Hat man z.B. den Sinn der Krankheit verstanden, ihren Ursprung gefunden und ins Licht geholt, kann man viel leichter mit ihr umgehen und sie mit Liebe annehmen. Mit etwas Glück und festem Glauben daran verschwindet die Krankheit, löst sich auf. Wie gesagt, das sehe ich so und andere philosophieren anders.
Unsere klassischen Philosophen kann man so oder so deuten. Wie es gerade passt.
Tatsächlich wirken Krankheiten häufig wie Weichensteller, die unser Leben verändern.
Hängt davon ab, ob und wie wir die Warnsignale deuten.
Jedenfalls gibt uns, die mit der Krankheit verbundene Pause, Zeit zur Besinnung zu kommen.