Du brauchst:
Eine Bühne.
Und:
Publikum.
Charisma kannst
du dir nicht
selbst zuerkennen.
Es wird dir zuerkannt.
Charisma heißt
übersetzt Gnadengabe.
Angeblich von
Gott geschenkt.
Mach was draus.
Verbesser‘ so lange
dein Bühnenprogramm,
bis du die Augen der
Lebensdahinschlepper
vor der Bühne zum
Leuchten bringst.
Wenn du
ein Biofatalist
bist, der das Leben
als reines
Erfüllungsleben
höherer Gnaden
betrachtet, dann
vergiss diesen
Ratschlag.
Bist du aber ein
Biogestalter,
dann fang jetzt an,
dein Programm
zu gestalten.
Wenn das Charisma zugunsten des Nächsten ist, wird es zum Segen.
Ich habe den Beitrag von Detlev weniger als Fortsetzung unserer Mittwochsdiskussion empfunden, sondern vielmehr wie einen Aufruf.
Ja, wir brauchen sie: Die klugen, leistungswilligen Menschen, die nicht nur selbstbewusst sind, sondern auch etwas Positives bewirken und Einfluss nehmen wollen. Aus ihren Anhängern wächst ihnen Charisma zu. Dazu ist nicht Macht erforderlich.
Ein Putin hat für mich keinerlei Charisma. Er ist nur ein KGB-geschulter Organisator der Macht. Für die erforderliche Begeisterung lässt er Jubilierer aufmarschieren. Er will auch nicht überzeugen, sondern nur Ideologien okkupieren, welche eine ausreichende Zahl von Anhängern haben.
Solche Typen gibt es öfter und in Krisenzeiten auch ganz unten, noch ohne Macht. Selbst Demokratien bringt das in Gefahr, ebenfalls von unten her. Das passiert dann, wenn gute Demokraten, die in Ruhe gelassen sein wollen und bei Schwierigkeiten nur die Schuldigen suchen, mehr bedeuten, als positive Macher und die Schein-Charismatiker, wie Pilze im warmen Sommerregen, aufscheinen.
Detlev meint: … dann fang jetzt an!. Recht hat er ja. Für meinen Teil erscheint mir das schwierig. Will ich bauen, fällt mir sicher was auf den Kopf und schnell genug auf die Seite springen, kann ich auch nicht mehr. Aber eine Meinung haben, das kann ich noch.
Ist Charisma also eine „Gabe“, die so oder so verwendet werden kann?
Mal mißbraucht, in die Irre geleitet, auch in die Irre leitend -wenn sie bei Menschen auf ein dunkles Vakuum trifft, das erleuchtet, gefüllt und mit Richtung und Hoffnung gefüllt werden will … dass alles besser wird.
Solcherart verführerische, selbst- u n d machtverliebte Charismatiker (ohne *innen) zeichnen sich durchch fast erleuchteten Guru-Status aus, laut bejubelt, feine und Zwischentöne gehen unter im Gegröle. Eigene Fragen und Zweifel verstummen.
Vielleicht verwenden wir den Begriff aber auch nur unkritisch im inflationären Wortgebrauch?
Vielleicht ist der Popstar, der Politstar, einfach ein hochbegabter Narzisst, Blender, der manipuliert mit Charme und falschen Hoffnungen und Versprechen, ein Mensch, der keinen Selbstzweifel kennt, selbstverliebt trunken von seiner eigenen Wirkung auf andere.
Anders: Der berühmte Pianist, der Musik in einer solchen Schönheit, Meisterschaft und Perfektion erklingen läßt, dass er sein Publikum zu Tränen rührt … und der im Privaten vielleicht ein Ekel ist.
Wie groß muß die Bühne sein? Vielleicht ist die neulich zitierte Krankenschwester einfach ein positiver, äußerst engagierter Mensch, die für ihren helfenden Beruf brennt, „berufen“ ist (also ebenfalls eine Gabe besitzt). Wenn sie das Zimmer betritt, wird es heller … so jedenfalls berichten Kollegen und Patienten.
Wenn es eine (Gottes-)Gabe ist: Wird sie grundsätzlich allen gleichermaßen zuteil und will/kann sie entwickelt werden?
Von manchen ja, von anderen nicht? Ein schillernder Begriff, Vorsicht angebracht. Er kann vereinnahmen.
Fest steht tröstlich: Kein Managementseminar kann ihn vermitteln und auch läßt er sich nicht schluckweise einnehmen. Einen Versuch wert? Heut beim Einkaufen entdeckt: CHARISMA trebbiano d´abruzzo, natürlich Biodynamico !! 😊
(Belegfoto auf Anfrage)
Nepper, Schlepper, Bauernfänger
Charisma ist ein Talent,
Das zum Missbrauch ermuntert!
Mit Charisma kann man Menschen führen
Und verführen!
Auf gehts mit gutem Gewissen,
In Gefilde,
Wo eigentlich keiner hin will…
Charisma schafft Vertrauen,
Wo es nicht angebracht ist…
Charisma ist die Qualität
von Diktatoren und Demagogen.
Charismatische Menschen
Lassen uns erblinden!!!
Es verblüfft mich, dass du Betrügern eine positive Aura bescheinigst.
Na gut, das ist das Worst Case Szenario. Charisma muß nicht blenden und zu Erblindung führen, sondern kann auch etwas im Vis á Vis erhellen, einen Lichtkegel wo hinsenden, wo es im anderen noch etwas vor sich hin dämmert.
Mit dem Vertrauen, tjaa, bin ich mir nicht so sicher. Wer in eine Art Sog gerät, der schwimmt schon mit und die Vertrauensfrage stellt sich nicht. Da sind andere Kräfte am Werk.
Charisma ist philosophisch nur schwer zu analysieren, da es sich um eine persönliche Eigenschaft handelt. Eine Meinung dazu, kann nur subjektiv sein. Da hilft auch kein Wiki.
Psychologisch lässt sich dieser Begriff besser einordnen, da es sich um ein Verhalten handelt. Objektiv eine Wahrnehmung – subjektiv eine Empfindung, die im eigenen Spiegelbild nicht sichtbar ist. So kamen auch verwertbare Beiträge mehr aus der medizinischen Ecke. Im positiven Falle, als Wirkung auf andere – im negativen, als Verhaltensstörung. In jedem Fall auffällig, aber völlig wirkungslos ohne Publikum.
Wenn man hinterfragt, woher es kommt, hängt es von der Erziehungsphase ab, in der das natürliche Streben nach freier Entfaltung des menschlichen Potenzials, gefördert oder ausgebremst wurde. Ein letztes Aufbäumen gegen Erziehungsmaßnahmen ist in der Pubertät feststellbar, aber auch später in einer Ehe oder Beziehung, wenn die freie Entfaltung behindert wird. Die Regel ist Anpassung (Unterwerfung), was im heutigen Sprachgebrauch systemrelevant genannt wird.
Charisma ist besonders ausgeprägt beim Lebensstil „Gefallen wollen“ und „Überlegenheit“. Häufig anzutreffen in öffentlichen Berufen, wie bei Schauspielern, Politikern oder Führungskräften.
Ob es sich positiv oder negativ zeigt, hängt von den geistigen Qualitäten ab, die der Mensch im Laufe seiner Entwicklung gelernt hat. Es ist vor allem seine Würde, die er ausstrahlt.
Bei Mängeln, als manipulativer Machtmissbrauch.
In Kurzform; Charismatische Menschen sind kaum systemkonform. Sie haben die Fähigkeit entwickelt, sie selbst zu sein und keine Rolle zu spielen, was bei der Einschulung oft als „schwererziehbar“ gedeutet wird.
Wobei Petra das treffende, weibliche Beispiel Pippi Langstrumpf genannt hat, das für sie ein Vorbild gewesen sein mag.
Lieber Karlheinz,
ich habe den (subjektiven) Eindruck, dass Dein ausführlicher Beitrag einige interessante Ansatzpunkte liefert, aber mit Volldampf am Thema vorbeirauscht.
Nichts für ungut.
HPK
Lieber Hans-Peter,
es freut mich, dass du in meinem Beitrag zu der Frage „Was ist Charisma?“ interessante Ansätze findest. Wie du daraus ein objektives „Vorbeirauschen am Thema“ konstruierst, bleibt wohl dein Geheimnis, da du an der Gesprächsrunde gar nicht teilgenommen hast. Jedenfalls besteht mein Kommentar aus meinen Gedanken zu Beiträgen und Einleitung des Abends.
Im Gegensatz dazu, finde ich viel Übereinstimmung, in Detlevs Vorspann. Ich würde ihn auch nicht verurteilen, wenn ich anderer Meinung wäre. Beiträge, die mir nicht gefallen, machen den Abend lebendig. Übereinstimmung wäre langweilig – wenigstens für mich.
Meinung soll ja nicht das Denken ersetzen, sondern anregen. Das ist wenigstens mein Verständnis von Philosophie und nicht Vorurteile. Gerade unterschiedliche Wahrnehmungen, verschiedene Aspekte erhöhen die Komplexität. Dualismus ist altes Denken. Wenn das unter “Saurüsseln“ verstanden wird, steige ich aus. Ich würden allerdings „verrückte“ Beiträge vermissen, die unsere Gesprächsrunden so bunt machen. Sie gehören dazu, um Kohärenz zu erzeugen.
Charisma ist eine innere geistige und emotionale Stärke und Strahlkraft, die so stark ist, dass sie nach außen dringt und von anderen Menschen wahrgenommen werden kann.